Glocke zieht in die Glockenstube

1 Min
Zahlreiche Ortsbürger wohnten der Weihe der Glocke für die Erlöserkapelle bei. Winfried Ehling
Zahlreiche Ortsbürger wohnten der Weihe der Glocke für die Erlöserkapelle bei. Winfried Ehling
Den freudigen Anlass würdigten (v. l.) Pfarrer Norbert Wahler und Dekan Michael Krammer, Initiator Michael Stöth, Bürgermeister Peter Hart und KAB-Vorsitzender Rudolf Volpert. Winfried Ehling
Den freudigen Anlass würdigten (v. l.) Pfarrer Norbert Wahler und Dekan Michael Krammer, Initiator Michael Stöth, Bürgermeister Peter Hart und KAB-Vorsitzender Rudolf Volpert.             Winfried Ehling
 
Dekan Michael Krammer segnete und salbte das neue Geläut der Kohlenbergkapelle. Winfried Ehling
Dekan Michael Krammer segnete und salbte das neue Geläut der Kohlenbergkapelle.  Winfried Ehling
 
Der Titel der Enzyklika von Papst Johannes XXIII. schmückt die künftige Friedensglocke Fuchsstadts. Winfried Ehling
Der Titel der Enzyklika von Papst Johannes XXIII. schmückt die künftige Friedensglocke Fuchsstadts.   Winfried Ehling
 
Als erste die Glocke berühren war ein Erlebnis für Hannah (links) und Antonia (rechts). Winfried Ehling
Als erste die Glocke berühren war ein Erlebnis für Hannah (links) und Antonia (rechts).  Winfried Ehling
 

Am Samstag, 6. Oktober, erhält die neu gegossene Bronzeglocke ihren künftigen Platz im Glockenturm der Kohlenbergkapelle.

Zum "Tag der Einheit" schallte der erste Schlag des neuen Geläut vom Kohlenberg. Die frisch gegossene Bronzeglocke ist "allen Menschen, die guten Willens sind" und dem Frieden auf Erden (Pacem in terris) gewidmet, wie die Inschrift ausweist. Sie soll die einstige Friedensglocke in Fuchsstadt ersetzen, die in den Kriegsjahren eingeschmolzen wurde, so der Initiator der Aktion und Ideengeber, Michael Stöth.

Zwar hängt sie noch nicht im Glockenturm der Erlöserkapelle, doch trug ein stabiles Gerüst vor dem Gotteshaus das 60 Kilogramm schwere, frei schwingende Exemplar aus der Gießerei von Peter Glasbrenner. Am Samstag, 6. Oktober um 14 Uhr erhält sie den ihr zugedachten Platz in der Glockenstube, was dem feierfreudigen Fuchsstadt ein weiteres "Festle" beschert.

Rund 300 Bürger nahmen an der Weihe der vor drei Wochen im Ort gegossenen Glocke teil, "ein Ereignis, das die meisten unter uns noch nicht erleben durften", wie Bürgermeister Peter Hart in seinem Grußwort vermutete. Ermöglicht wurde das Novum durch zahlreiche Spenden der Ortsbürger, die die kompletten Kosten decken. Die abschließende Zuwendung von 2000 Euro übergab Rudi Volpert von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), die als Pate die Verantwortung für die Kohlenbergkapelle übernimmt. Des Bürgermeisters Dank galt allen Spendern und Organisator Michael Stöth und der KAB. "Mein Wunsch ist es, dass diese Glocke für alle Zeiten eine wahrhaftige Friedensglocke wäre", betonte Hart.

Dekan Michael Krammer und Pfarrer Nobert Wahler nahmen die Weihe der Glocke vor. die das ehemalige, schon verbrauchte Glöckchen ersetzt, das nur noch einen scheppernden Klang von sich gab. Krammer ging dabei auf auf das Geläute ein, das in vielen Kulturkreisen bekannt ist. "Glocken rufen zum Gebet und zum Gedenken, sie sind auch ein Signal bei Gefahr oder wenn diese vorüber ist", zitierte der Geistliche, der mit Blick auf die Inschrift und den "Tag der Einheit" seiner Überzeugung Ausdruck gab, dass Frieden nur in der Einheit zu finden ist.

"Frieden bedeutet nicht, um des lieben Friedens willen alles unter den Teppich zu kehren. Er bedeutet viel mehr im Bewusstsein einer Verpflichtung Lösungen zu finden, etwas auszuhalten, nicht nur zu dulden und zu tolerieren, sondern sich einer Angelegenheit anzunehmen und dabei durchaus selbstkritisch zu sein. Mit ihrem Läuten ermahnt die Glocke dem Frieden zu dienen Zuhause, in der Schule am Arbeitsplatz, in der Freizeit und überall, wo wir Menschen einander begegnen", unterstrich der Dekan mit seinen Glückwünschen und dem Dank an alle, die die Glockenaktion unterstützten. Danach segnete er die neue Glocke und schlug sie an, wobei ein wohltuender, heller Klang erschallte.

Für Pfarrer Wahler war die Weihe bereits die zweite "hohe Handlung", da die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Pfarreiengemeinschaft "Saalekreuz" am Vormittag vorausging.

Die "Fuschter Musikanten", eine heimische Musikgruppe und der Fuchsstädter Chor umrahmten den feierlichen Akt, der in einer Kaffeetafel auf der Lichtung am Kohlenberg mündete, zu dem sich zahlreiche Bürger einfanden.