Vorerst werden keine Grundstücke für das geplante Gewerbegebiet gekauft. Nun soll ein Ausschuss mit Beteiligung der Bürger gebildet werden.
Der Gemeinderat hob seinen Beschluss zum Kauf der Grundstücke für ein geplantes Gewerbegebiet in Langendorf auf Antrag der stellvertretenden Bürgermeister, Jürgen Englert und Elmar Zier, auf. Stattdessen soll Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD/FW) versuchen, eine neue Kaufoption für weitere sechs Monate mit den Eignern zu erwirken.
Ausschuss mit Bürgern geplant In dieser Zeit will der Rat einen Ausschuss aus Langendorfer Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern gründen, "in dem wir uns vertrauensvoll zusammensetzen und das Thema erörtern können", so Englert. "Dies soll kein beschließender Ausschuss sein, und möglicherweise findet er auch eine ganz andere Lösung", fügte der Vize-Bürgermeister hinzu.
Weitere, inhaltliche Entscheidungen zum Thema wollte Volker Partsch schon im Vorfeld nicht akzeptieren, da diese nicht vordefiniert waren.
"Wir sind kein Kaffeekränzchen", begründete er, und verwies auf die schon länger bestehende Absicht der Langendorfer "Protest"-Bürger einen Dialog zu führen, den Englert angeblich verhindert hatte. Den Antrag von Partsch lehnte das Gremium allerdings ab.
Wie der Bürgermeister äußerte, kann er auch "ohne das Gewerbegebiet leben". Doch sei er als Bürgermeister dazu verpflichtet, sowohl Gegner wie Befürworter des Projekts zu hören. "Ich habe im Auftrag des Rats den Grundstückskauf vorangetrieben. Die Stellungnahmen des Landratsamts stehen noch aus" so Kickuth.
Keine Auftragsvergabe Das Thema wird somit in der nächsten Ratssitzung erneut für Diskussionen sorgen.
Im Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet strich der Rat auf Antrag von Alfons Hausmann auch die Auftragsvergabe zur Grundlagenermittlung und Vorplanung für die abwassertechnische Erschließung des Projekts von der Tagesordnung.
Zu einer Änderung des Flächennutzungsplans im Sondergebiet "Windkraft" erörterte Planer Scholz vom Würzburger Büro Auktor die Eingaben der Träger öffentlicher Belange, die größtenteils keine Einwände hatten.
Der Eintrag der vom Landratsamt angeregten Bau- und Bodendenkmäler - dies sind die Filialkirche St. Elisabeth und die Burgruine Trimberg sowie ein vorgeschichtlicher Grabhügel und eine vermutete Bronzezeit-Siedlung - wird in der Kartierung vorgenommen. Kai Sauerwein, Projektleiter von "Prowind", informierte über den aktuellen Stand der artenschutzrechtlichen Kartierung. Demnach gibt es keine Einwände der Oberen Naturschutzbehörde gegen den Bau der Windkraftanlagen.
Den möglichen Verlust einiger Wespenbussarde, die in Unterfranken eine hohe Population aufweisen, nahm die Behörde hin.
Bescheidene Wind-Ergebnisse Was die seit sechs Monaten bestehenden Windmessungen angeht, berichtete Sauerwein von bisher "nur bescheidenen Ergebnissen, die nochmals per Vorgutachten auf ihre Bestätigung geprüft werden". Mitte Juni erwartet der Projektleiter weitere Informationen dazu. Auf Anfrage von Bernhard Büttner informierte er auch darüber, dass nur sechs statt der bisher geplanten neun Windkraftanlagen in Frage kämen.
Falls sich Veränderungen in der Höhe der Anlagen ergeben, schlug Sauerwein eine nochmalige Bürgerbeteiligung vor. Die Annahme der Änderung und den Auslegungsbeschluss vollzieht der Gemeinderat erst in der nächsten Sitzung.