Das Projekt soll im nächsten Jahr verwirklicht werden. Schon jetzt sollen die Rodungen beginnen. Die Gesamtkosten werden auf rund 225 000 Euro geschätzt.
Der Umgestaltung der Saalewiesen steht nichts mehr im Weg. Der Markt möchte das in Fließrichtung linke Saaleufer ab der alten Brücke in ein mit Strand, Kneipp-Becken, Grillplatz, Spiel- und Ruheplätzen versehenes Freizeitgelände umwandeln. Die Planung liegt bereits bei den Behörden, das wasserrechtliche Verfahren ist ebenfalls genehmigt.
Die Umsetzung dauert allerdings länger als angenommen, und auch die Kosten steigen, wie Ralph Schäffner vom Büro Ark&Grün informierte. Der Grund sind zu erfüllende Auflagen, unter anderem eine hier verlegte Hochdruckleitung, die nicht überbaut werden darf und von der ein Meter Abstand zu halten ist. Das Tretbecken braucht mehr Schüttungen und eine zusätzliche Stufe. Ansonsten beabsichtigt das Planerbüro hier keine Veränderungen.
Zuschüsse liegen vor
Schäffner empfahl, jetzt mit Rodungen zu beginnen, um im April die Arbeit an dem knapp 80 Meter langen Strand aufnehmen zu können. Auf Anfrage von Gemeinderat Jochen Huppmann schätzte der Planer die Gesamtkosten auf rund 225 000 Euro. Die Kneippanlage, die mit 36 000 Euro zu Buche schlägt, ist teilweise in die Gesamtsumme eingebunden. Bei den Planungskosten muss der Markt mit etwa 17 Prozent rechnen. Die Teuerungsrate für das nächste Jahr nahm Schäffner mit fünf bis sieben Prozent an.
Für das bereits bewilligte Projekt sind die Zuschüsse in Höhe von 160 000 Euro bereits in Euerdorf eingetroffen, berichtete Bürgermeisterin Patricia Schießer, die die Planung zum Ausschreibungsbeschluss stellte. Neun Räte erklärten sich mit der Vorlage und der Ausschreibung einverstanden. Über die Fragestellung zum Bürgerentscheid "Bürgermeister-Status" legte die Rathausobere zwei Varianten in klarer Formulierung vor. Die Frage: "Sind Sie dafür, dass der Bürgermeister von Euerdorf in der nächsten Amtsperiode ehrenamtlich/hauptamtlich sein soll?", entschied das Ratsgremium mit Mehrheit für die "ehrenamtliche Frage". Sollten sich die Bürger beim Urnengang ebenso entscheiden, wäre der Bürgermeister in der nächsten sechsjährigen Amtsperiode ein Ehrenamtlicher.
"Innen statt außen"
Einen Grundsatzbeschluss fällte der Marktgemeinderat mit seinem Bekenntnis zum "Innen statt außen". Gemeint ist damit die Verpflichtung der Kommune zur hauptsächlichen Umsetzung des gleichnamigen Innerorts-Förderprogramm. Die Voraussetzungen sind mit einem innerörtlichen Bebauungsplan, der Festlegung eines Sanierungsgebiets und der sukzessiven Leerstand-Beseitigung bereits geschaffen.
Euerdorf verfügt über ein ordentliches Polster für laufende und künftige Maßnahmen. Kämmerer Norbert Winter schätzte die Gesamtsumme an Haushaltsansatzresten und Einnahmeresten aus den Jahren 2017 und davor auf rund 2,6 Millionen Euro, die nach einstimmigem Votum in den Haushalt 2018 einfließen. Hinzu kommt ein Darlehen von einer Million Euro. Den Antrag der "Jungen Union Saaletal" auf Einrichtung eines WLAN-Hotspots am Jugendraum will die Gemeinde zunächst auf Anbringung und Kosten prüfen lassen. Zum Punkt Kreisumlage glaubt Elmar Hofmann, dass "der Landkreis ein Rechtsvergehen gegen uns begeht - und das seit Jahren". Er argumentierte mit einem richterlichen Beschluss der Stadt Forchheim, die sich gegen die Höhe der Kreisumlage mit Erfolg wehrte.
Dies könne auch der Markt Euerdorf versuchen, betonte Hofmann mit dem Hinweis auf Anhörungspflicht, die der Landkreis den Gemeinden schuldig ist - und zwar vor der Erhebung des Umlagebescheids. Einmütig stellte sich das Gremium hinter den Vorschlag Schießers, die empfahl, vor dem nächsten Umlagebescheid ein Schreiben an die Behörde zu richten, das diese an die Anhörungspflicht erinnert.