Gleich mit zwei Drehleitern machte sich die Hammelburger Feuerwehr gestern kurz nach 13 Uhr auf den Weg zu einem Einsatz in Untererthal:
Dort war eine Person in der Heinrich-Ullrich-Straße auf dem Balkon eines Wohnhauses gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Der Rettungsdienst holte die Feuerwehr zu Hilfe, durch Zufall kam die nagelneue Drehleiter der Hammelburger Wehr zu ihrem ersten Einsatz.
Erst vor gut einer Woche war die neue, 795 000 Euro teure Drehleiter geliefert worden. Zufällig wurden am Dienstag gerade Mitglieder der Hammelburger Wehr eingewiesen, als der Hilferuf des Rettungsdienstes kam. Laut dem stellvertretenden Kommandanten Walter Emmert machten sich Besatzungen mit beiden Drehleitern auf den Weg: An der alten Drehleiter habe es am Morgen noch Probleme mit dem Getriebe gegeben. "Gut, dass wir die neue Leiter schon da haben", sagte Emmert. Hinzu kam, dass die alte Drehleiter an der geschlossenen Bahnschranke in der Fuldaer Straße ausgebremst wurde. Das neue Drehleiter-Fahrzeug wurde per Funk gleich über die Kobelstraße umgeleitet und war deshalb schneller in Untererthal. Deshalb wurde der Einsatz dann auch mit der neuen Drehleiter abgeschlossen.
"Es war auch zufällig einer der Maschinisten mit dabei, die im Werk die Einweisung hatten", berichtet Emmert. Sonst wäre vermutlich sicherheitshalber vorerst noch auf die alte Drehleiter gewartet worden. So aber konnte die verletzte Person direkt auf der Trage des Rettungsdienstes vom Balkon geborgen werden. "Wir haben dafür eine spezielle Halterung auf dem Korb", berichtet Emmert, der zufrieden war mit dem ersten Einsatz.
Die Feuerwehrführung schätzt, dass die Ausbildung für die neue Drehleiter der Hammelburger Wehr noch zwei bis drei Wochen dauert: "Solange werden wir auch bei Einsätzen noch mit beiden Leitern rausfahren", sagt Kommandant Michael Ohmert. Danach könne dann die alte Drehleiter ausgemustert und von der Stadt verkauft werden. Rund ein dutzend Maschinisten und 30 weitere Feuerwehrleute erhalten insgesamt die Einweisung in das neue Fahrzeug, damit die Einsatzfähigkeit gewährleistet sei. Ohmert rechnet auch nach den drei Wochen noch mit Schulungsbedarf - zum Beispiel für die lenkbare Hinterachse.