In Euerdorf wäre alles bereit, um Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Die Hilfsbereitschaft ist groß.
Der Krieg in der Ukraine ist Horror für die dort lebenden Menschen. Tausende Ukrainer sind auf der Flucht - auch nach Deutschland. Deswegen soll das zur Zeit leerstehenden Seniorenhaus, das die Carl-von-Heß-Sozialstiftung bis Ende Januar betrieb, vorübergehend als Notunterkunft fungieren.
"Es kann sein, dass am Montag bereits die ersten Flüchtlinge eintreffen", informiert Michael Röder, 2. Bürgermeister der Marktgemeinde Euerdorf. "Wir wissen nicht, wer kommt. Aber wir können davon ausgehen, dass die Menschen, die hier unterkommen werden, schwer traumatisiert sind. Sie sollen, so schnell es geht, in ein normales Leben integriert werden."
Die Notunterkunft ist nur übergangsweise eine Station. Für die Flüchtlinge soll es möglichst schnell eine feste Bleibe geben, Erwachsene sollen unkompliziert Arbeit finden und Kinder den Kindergarten beziehungsweise die Schule besuchen.
Bis es soweit ist, muss eine Menge getan werden. Gleichzeitig türmen sich jede Menge Fragen auf. Was wird benötigt? Wie kann man helfen? Wo kann man sich hinwenden, wenn man Hilfe anbieten möchten? Dann gibt es die Fragen nach Kostenersatz, Versicherung und schließlich ist da noch Corona.
"Die medizinische Versorgung ist durch die Hausarztpraxis Euerdorf bereits sichergestellt", berichtet Michael Röder erfreut. Er hat sich mit den dortigen Ärzten, Christina Holleber-Sobtzick, Markus Holleber und Dominik Lemmerich bereits ausgetauscht und berichtet, dass dort bereits ein Konzept vorhanden sei.
Wie kann die Bevölkerung unterstützen?
In einer Bürgerdienstbesprechung aller Bürgermeister des Landkreises mit dem Landrat wurden am vergangenen Freitag ebenfalls alle Eventualitäten betrachtet. Michael Fell, 3. Bürgermeister der Marktgemeinde, ist pragmatisch: "Es wird auf uns zukommen, was geleistet werden muss. Zudem ist offen, wie lange die Menschen hier in der Notunterkunft sein werden. Bezüglich der Hilfsangebote müssen wir zunächst auf das Landratsamt verweisen, da dieses die Zuteilung der Flüchtlinge auf Städte und Gemeinde regelt und Unterstützungen koordiniert. Aber natürlich werden wir hier vor Ort auch aktiv sein."
Die Hilfsbereitschaft in Bevölkerung ist groß, genauso in Euerdorf und der gesamten Verwaltungsgemeinschaft. "Wer ehrenamtlich zur Verfügung stehen oder etwas spenden möchte, kann sich bei der Gemeinde melden. Dort werden wir eine Helferliste erstellen und festhalten, wer in welcher Form helfen kann. Alle, die sich dort telefonisch oder per E-Mail melden, sollen gleich angeben, was sie leisten möchten.