Erste Wahlbriefe sind schon raus

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Christine Neeb-Wittmann (CSU) Foto: Doris Louda
Christine Neeb-Wittmann (CSU) Foto: Doris Louda
Johannes Krumm (SPD/FW). Foto: Winfried Ehling
Johannes Krumm (SPD/FW). Foto: Winfried Ehling
 
René Gerner (ZAG) Foto: Wolfgang Dünnebier
René Gerner (ZAG)  Foto: Wolfgang Dünnebier
 
Oliver Lukaschewitsch (UWG) Foto: Wolfgang Dünnebier
Oliver Lukaschewitsch (UWG)  Foto: Wolfgang Dünnebier
 

Die Verwaltungsgemeinschaft muss in ihren beiden Mitgliedsgemeinden Stichwahlen vorbereiten. Bis Mittwoch sollte jeder seine Briefwahl-Unterlagen haben. Der Wahlkampf hält sich wegen des Corona-Virus in Grenzen.

In Elfershausen Christine Neeb-Wittmann (CSU) gegen Johannes Krumm (SPD/FW), in Fuchsstadt Oliver Lukaschewitsch (UWG) gegen René Gerner (ZAG): Für Sonntag, 29. März, stehen in den beiden Mitgliedsgemeinden der VG Elfershausen Stichwahlen ums Bürgermeisteramt an. Wahllokale wird es an dem Tag aber keine geben: "Es ist eine allgemeine Briefwahl angeordnet", sagt Elmar Schubert, Geschäftsleiter der VG. Also müssen die Mitarbeiter nun möglichst schnell die Unterlagen an 2299 Wahlberechtigte in der Gemeinde Elfershausen und 1510 in Fuchsstadt verschicken. "Wir haben die Stimmzettel selbst gedruckt, jetzt muss alles kuvertiert werden", beschreibt Schubert die Arbeit. Los ging es am Donnerstag mit Fuchsstadt. Ob die Mitarbeiter Elfershausen am Freitag schaffen, sei noch offen. Deshalb bittet der VG-Geschäftsleiter um Geduld bis Mitte der Woche, aber: "Wer seine Briefwahl-Unterlagen bis Mittwoch nicht hat, soll sich melden." Zurückgeben können die Wähler den Stimmzettel im doppelten Umschlag bis Sonntag, 29. März, 18 Uhr, entweder bei der VG Elfershausen oder für Fuchsstadt am dortigen Rathaus.

Die vier Kandidaten für die Stichwahl stehen derweil wegen der Corona-Krise vor einer besonderen Herausforderung: "Es ist schwer, da man keine Veranstaltungen mehr machen kann, insbesondere, wenn man in Rückstand ist", sagt Lukaschewitsch. Mit einem letzten Flyer wolle er vor allem das CSU-Lager erreichen: "Mein Einzug in den Kreistag bringt sicherlich viele Vorteile für die Gemeinde Fuchsstadt." Die Gemeinde sei damit 18 Jahre lang unter Vorgänger Peter Hart gut gefahren: "Er hat stets betont, dass ihm dieses Netzwerk seine Arbeit für die Kommune sehr erleichtert hat." Auf Kreisebene hätten die Wähler Harts Aktivität im Ehrenamt und seine Arbeit im Beruf geschätzt. "Das würde ich gerne an die Fuchsstädter Bürger weitertragen und Peters gute Arbeit weiterführen."

Keine Empfehlungen der Verlierer

Rund 35 Prozent hatte Lukaschewitsch im ersten Wahlgang, sein Mitbewerber René Gerner verpasste den Sieg mit 48,8 Prozent nur knapp. Er will keinen großen Wahlkampf mehr machen: "Ich denke, dass alle vorgestellt sind, die Bürger wissen Bescheid. Da will man sie auch nicht erschlagen", sagt Gerner, und: "Was uns nun bleibt, ist abzuwarten und die Sekunden herunterzuzählen." In seinem Vorsprung sieht er keine Vorentscheidung: "Es ist noch nichts klar, aber ich hoffe, dass mich die Wähler von letztem Sonntag erneut unterstützen." Auch Gerner hofft auf Stimmen aus der CSU: "Ich bin ja immer noch CSU-Mitglied und die Entscheidung, eine eigene Liste zu machen bedeutet nicht, dass wir im Streit liegen." Als Vorteil sieht Gerner seine tiefe Verwurzelung und ehrenamtliche Aktivität.

Immer noch zerknirscht vom Ergebnis zeigt sich der ausgeschiedene CSU-Kandidat Bernd Stöth: "Das Ergebnis in dieser Deutlichkeit war für mich natürlich ein Schock, den es erst einmal zu verarbeiten gilt." Seinen Sitz im Gemeinderat tritt Stöth an, will sich bei der Stichwahl aber auf keinen der verbliebenen Kandidaten festlegen: "Da sollte ich nicht reinreden, wünsche dem, der es letztendlich wird, aber ein gutes Händchen für Fuchsstadt."

Auch der Langendorfer Volker Partsch, der im ersten Wahlgang ausschied, verhält sich neutral bei der Stichwahl in Elfershausen: "Wir sprechen uns für keinen der beiden Kandidaten aus", fasst Partsch die Beratung seiner "Neuen Liste" zusammen. In Elfershausen liegen die Kandidaten enger beieinander: Krumm erreichte 40,8 Prozent, Neeb-Wittmann 32,8.

"Auf Grund der momentanen Lage werde ich keinen großen Wahlkampf mehr machen", sagt auch Johannes Krumm. Einen Flyer werde er noch verteilen, zudem sei er jederzeit telefonisch für Wähler erreichbar: "Ich stehe jederzeit Rede und Antwort." Wenig herauszulesen sei aus den Wahlergebnissen der einzelnen Gemeindeteile, auch wegen der hohen Briefwahl-Quote. Absprachen im Vorfeld der Wahl lehnt Krumm grundsätzlich ab: "Ich habe ja auch meinen Wahlkampf selbst finanziert, weil ich unabhängig bleiben will." Gemäß dem Motto, dass die Gemeinschaft gestärkt werden soll, habe seine Unterstützerliste aus SPD und Freien Wählern einen Einkaufsdienst gestartet, der natürlich auch über die Stichwahl hinaus bestehen solle.

Infos über soziale Medien

Auch Christine Neeb-Wittmann bietet in diesen Tagen Hilfe für ältere Mitbürger an, jüngere Wähler will die Elfershäuserin dagegen mit Videos auf sozialen Medien erreichen. "Uns sind die Hände gebunden", fasst sie den Wahlkampf in Zeiten von Corona zusammen, und: "Wir werden die Krise nicht mit dem Wahlkampf verbinden." Mit einer Stichwahl habe sie gerechnet, kommentiert sie das Ergebnis des ersten Wahlgangs. Dass Volker Partsch am Sonntag bereits ausschied, habe sie allerdings überrascht. Für die Stichwahl hoffe sie vor allem im Ortsteil Elfershausen auf ein deutlich besseres Ergebnis. Ihr Haupt-Argument dafür: "Als Frau stehe ich für Verlässlichkeit und Transparenz."