In Fuchsstadt freut man sich über das neue Insektengärtle, das dank vieler fleißiger Helfer und Helferinnen entstand. Auch der frühere Besitzer des Grundstücks, Edwin Wahler, freut sich über die gelungene Verwandlung der Fläche.
Mit der öffentlichen Übergabe präsentierte sich das "Insektengärtle" - so der offizielle Name - als weitere Errungenschaft in Fuchsstadt, das den Ruf der Gemeinde als natur- und klimafreundlichen Ort unterstreicht. Doch nicht nur Insekten und Kleintiere finden hier ein Paradies, auch für die Menschen ist die neue grüne Insel an der Einmündung Friedhof-/Kissinger Straße ein schöner Platz zur Erholung.
Auf rund 400 Quadratmetern des ehemaligen Anwesens Erwin Wahler entstand ein Schmuckstück mit einer breitgefächerten Palette aus Nutz- und Zierpflanzen, "ein zentraler Ort für Mensch, Fauna und Flora", wie es Bürgermeister René Gerner in seiner Begrüßung formulierte. Dabei wäre die Umsetzung fast gescheitert. Denn der Gemeinderat plädierte für einen reinen Nutzgarten. Nachdem sich kein Bewerber meldete, war die Fläche frei verfügbar.
Gerner nahm Kontakt zum Obst- und Gartenbauverein (OGV) und Kreis-Fachberater Dieter Büttner auf. Gerade zu diesem Zeitpunkt lief auch die Bewerbung für das Regionalbudget der Allianz "Fränkisches Saaletal", an der Fuchsstadt teilnahm und prompt die meisten Punkte von der Jury erhielt. Die stattliche Summe von fast 10 000 Euro forcierte die Umsetzung der Maßnahme.
Vereine und Kinder halfen
Gebraucht wurden jetzt viele gute Helfer, um den von Büttner erstellten Pflanzplan zu realisieren. Diese fanden sich im Obst- und Gartenbau-Verein mit den Vorsitzenden Alexander Schaupp und Jürgen Kippes, weiteren Freiwilligen aus der Bevölkerung, in Viktor und Alexander Lebsak, Waldemar Kippes und Georg Stöth. Sie packten im vorigen Sommer an und es war so heiß, dass Allianz-Manager Holger Becker den Arbeitenden Getränke und einen Sonnenschirm bereitstellte. Drei Bäume des ehemaligen Nutzgartens, eine Süßkirsche, eine Sauerkirsche sowie eine Zwetschge waren noch erhalten. Die Süßkirsche, ein knorriges Exemplar, war nicht nach dem Geschmack aller Beteiligten. Aber weil sie zur Geburt seines Sohnes vom ehemaligen Besitzer Wahler gepflanzt wurde, durfte der inzwischen 50 Jahre alte "Probierbaum" seine Blüten weitertreiben. Die Kräuterschnecke aus Muschelkalk erbaute die OGV-Kindergruppe "Die schlauen Füchse". Darin wachsen zehn verschiedene Kräutlein wie zum Beispiel Petersilie, Schnittlauch, Lavendel und anderes. Hinzu kamen zwei bei der Lebenshilfe erstandene Insektenhotels, die Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten bieten sowie ein hohler Baumstamm in einem "Sandarium", das Holzbienen, Ameisen und ähnlichem Getier Schutz gibt.
Barrierefreier Zugang
"Das Gelände mussten wir um rund einen Meter auffüllen, um auf das Straßenniveau zu kommen", erinnert sich Büttner, der auch die Idee zur Bepflanzung mit etwa 300 Staudenpflanzen der Sorte "Silbersommer" sowie 25 verschiedenen Blumen- und Gräserarten hatte. In Höhe des Buswartehäuschens sind zwei Rutengewächse zu finden, im Volksmund "des Teufels Krückstock" genannt, die erst im August blühen. "Sie sind in dieser Zeit für Insekten als Nahrungsquelle besonders wichtig", weiß der Kreis-Fachberater.
Der Wegeaufbau wie auch die Pflasterarbeiten bieten einen barrierefreien Zugang zum glasüberdachten Pavillon. Das verdankt er dem Bauhof, der auch eine Wasserzuleitung aus der nahen Scheune verlegte. Die Firma Füller gestaltete die umliegenden Hauswände mit freundlicher Farbe. Den Eingang zum Insektengärtle zieren zwei historische Eichenbalken mit einem Überbau, auf dem der Name, das Fertigstellungsdatum und die Insignien der Allianz Fränkisches Saaletal eingraviert sind, die Georg Stöth farbig ausgestaltete.
Wenn es allen Fuchsstädtern so geht wie dem ehemaligen Besitzer, Edwin Wahler, der begeistert meinte: "Jedes Mal wenn ich mit meinem Spazierstöckle hier vorbeikomme, freue ich mich über diesen schönen Platz", dann haben sich die Mühe und der Fleiß gelohnt.