Diebacher Bürger wissen, was sie wollen

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Bürgermeister Armin Warmuth lobt die Diebacher für ihr Engagement bei der Dorferneuerung. Foto: Elisabeth Assmann
Bürgermeister Armin Warmuth lobt die Diebacher für ihr Engagement bei der Dorferneuerung.  Foto: Elisabeth Assmann

Die Arbeitskreise für die Dorferneuerung stellten ihre Projekte vor, und es wurde eine Prioritätenliste erstellt.

Die Stimmung war gut bei der gemeinsamen und abschließenden Sitzung aller Arbeitskreise der Dorferneuerung Diebach. Knapp 50 Bürger waren gekommen. Denn nachdem im Juli 2014 die Dorferneuerung für Diebach beschlossen worden war, und seit Anfang 2015 Bürgerversammlungen, Schulungen und Begehungen stattgefunden und sich mehrere aktive Arbeitskreise gebildet hatten, konnten die Diebacher nun die Früchte ihrer Arbeit vorstellen und selbst gewichten.


Insgesamt 30 Projekte

Planer Valtin Dietz erläuterte nochmals, dass das an diesem Abend festgestellte Meinungsbild die Grundlage für eine nachhaltige Planungsstrategie sei. Die Arbeitskreise stellten insgesamt 30 Maßnahmen vor. Jeder Diebacher, der zur Versammlung gekommen war, bekam vier Punkte und konnte diese anschließend auf die Projekte verteilen.
So stellte der Arbeitskreis Dorfgestaltung zum Beispiel die Diebacher Straße, den Wehrplatz, das Kirchenumfeld und die Häfnerstraße vor. Im Arbeitskreis Landschaft, Natur, Landwirtschaft und Gewässer lag der Schwerpunkt beim Klingenbach und der Saale. Hier soll etwa ein Wassererlebnisbereich am Bach in der Dorfmitte entstehen, oder auch der Bach durchgängig begehbar sein. Außerdem waren den Teilnehmern die fußläufigen Verbindungswege von der Siedlung zum Altort und der Friedhofsbereich wichtig.
Der Arbeitskreis Dorfleben setzt sich für den Erhalt der denkmalgeschützten Schule und einer sinnvollen Nutzung als Treffpunkt und Kulturort ein. Weiterhin schwebt den Diebachern auch ein touristisch intereressanter Bereich an der Saale-Insel West vor. Dort könnte ein begehbarer Saaleverlauf mit Infotafeln zu Natur, Geschichte und Technik der Mühlen entstehen.


Mit Durchhaltevermögen

"Ich bin stolz auf das, was wir in den letzten zwei Jahren herausgearbeitet haben, und auch sehr zuversichtlich, dass die Schlüsselmaßnahmen angegangen werden. Wir Diebacher ziehen an einem Strang ", freute sich die Ortsbeauftragte, Elisabeth Assmann, über den Verlauf der Veranstaltung und bescheinigte allen Durchhaltevermögen und Engagement.
Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) erläuterte das weitere Vorgehen der Dorferneuerung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir bei dieser guten Vorarbeit der Diebacher in den Arbeitskreisen und der Planer zügig vorankommen", erklärte er. Aber nun komme eine Zeit, in der der Maßnahmenkatalog zusammengefasst, die Kosten vom Planer ermittelt und vom ALE geprüft würden. Da könnten die Arbeitskreise wenig mitwirken, erklärte Waldmann. Danach gehe es in Absprache mit der Stadt und dem Stadtrat um die Höhe der Kosten und um die Fördersumme.
An diesem Abend wurde auch festgelegt, welche der Vorschläge für die Diebacher Priorität haben. Neben der Ortsdurchfahrt, dem Klingenbach (unter anderem mit Wassererlebnisbereich) sind auch der Erhalt der Alten Schule und die Gestaltung des Wehrplatzes auf den vordersten Plätzen gelandet. Die offizielle Anordnung der Dorferneuerung könnte noch Ende des Jahres 2016 kommen.


Auch private Förderanträge

Nun wird es für Privatleute, die für ihr Haus Förderanträge stellen wollen, interessant. Dafür wird es aber noch eine eigene Info-Veranstaltung geben, wie es an diesem Abend hieß. Ab dem nächsten Jahr könnte dann der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft von den Bewohnern des Dorferneuerungsgebietes gewählt werden.
Bürgermeister Armin Warmuth war beeindruckt von den Ideen, die von den Arbeitskreisen ausgearbeitet worden waren. Die Brennpunkte, wie etwa der Umbau der Diebacher Straße, seien gut erfasst worden. Wie eine Dorferneuerung das Dorfleben bereichern kann, habe die Fotoausstellung der Arbeitsgruppe Geschichte im Frühjahr 2016 gezeigt.
Dass es nach der Sommerpause kein Herbstloch in der Dorferneuerung geben wird, dafür ist vorgesorgt. Eine Busfahrt am 15. Oktober zu beispielhaften Umsetzungen der Dorferneuerung wird gerade vorbereitet. Bei den Arbeitskreisen stehen Informationsabende und weitere Informationsfahrten im Programm. So will die Arbeitsgruppe Geschichte das Staatsarchiv besuchen und nach Diebacher Material forschen. Die Arbeitsgruppe Tourismus wird sich mit Fachleuten um die Strukturierung und Planung von Rundwanderwegen kümmern.