Bezahlbarer Wohnraum ist in der Saalestadt ein präsentes Thema, das sich die Wohnungsbau-Genossenschaft Hammelburg eG (WGH) auf den Schild schreibt.
Der größte Vermieter der Stadt ist mit 39 Häusern und 323 Wohnungen präsent, zu denen weitere hinzukommen sollen. In der Mitgliederversammlung im Heinrich-Köppler-Haus zog der WGH-Vorstand Bilanz. Demnach beträgt die Bilanzsumme 7,33 Millionen Euro im vorigen Jahr, der Gewinn rund 26 500 Euro. Das Gesamtergebnis weist im Vergleich zum Vorjahr eine Minderung durch Sanierungsmaßnahmen auf, die nach Worten von Vorstandsvorsitzendem Georg Sell "sonst nicht anfallen".
So wurde im Anwesen Adolf-Kolping-Straße 8 (Hochhaus) ein neuer Aufzug installiert und - auf vielfachen Mieterwunsch - ein barrierefreier Zugang geschaffen, was rund mit 100 000 Euro zu Buche schlug.
Sell lobte die Hilfsbereitschaft der Mitbewohner während der Bauzeit als "vorbildlich".
Massive Einsparungen
Verbesserungen und Sanierungen trieb die Genossenschaft auch im Ofenthaler Weg, in der Schauppstraße und in der Breslauer Straße mit einem Investitionsvolumen von 1,32 Millionen Euro voran, wie Vorsitzender Reiner Reuss berichtete. Die Wärmedämmungsmaßnahmen der jüngsten Vergangenheit haben sich ausgezahlt. So reduzierte sich der Gasverbrauch teils über 60 Prozent und führte zu massiven Einsparungen bei den Mietern, die diese Neuerung begrüßten.
Die Vermietungssituation 2015 lässt den Schluss zu, das die WGH nicht nur preiswerten Wohnraum bietet, sondern auch ihre Immobilien "in Schuss hält". "Die Nachfrage nach Wohnungen bei uns übersteigt permanent das Angebot", stellte Sell fest und vermutete: "Der Grund ist wohl auch die seit vielen
Jahren praktizierte Pflege und Modernisierung unserer Liegenschaften. Wir stehen gut da und können weiter investieren", betonte er. Diese Aussage bezieht sich auf ein Projekt, das die 439 Mitglieder zählende Genossenschaft noch heuer in Angriff nehmen will. Es sollen zwei Wohnhäuser mit je 12 bis 14 Wohnungen und rund 42 Parkplätze unterhalb des Städtischen Friedhofs entstehen, die die WGH teils altersgerecht ausbauen will. Für den Neubau, der in Planung ist, werden geschätzte 3,6 Millionen Euro fällig. "Im Idealfall können wir nach Planungsbeschluss noch heuer mit den Erschließungsarbeiten beginnen", so Sell. Wegen der großen Nachfrage liegt bereits eine Miet-Interessentenliste auf.
Was die Nebenkosten anbelangt, wies der Vorstandsvorsitzende auf einige gesetzliche Neuerungen hin, die der Mieter zu tragen hat.
Dazu gehören die regelmäßige Legionellen-Prüfung, der Einbau von Wärmemengenzählern und die Installation von Rauchmeldern.
Abschluss ohne Beanstandung
Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister Armin Warmuth gab das Prüfungsergebnis 2014 bekannt, das keine Unregelmäßigkeiten aufwies. Der Jahresabschluss und die Gewinnverwendung wurden festgestellt, genehmigt und dem Vorstand und dem Aufsichtsrat Entlastung erteilt.
Mit den Stimmen aller Anwesenden wählten die Mitglieder die turnusmäßig ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Michael Hoffmann, Leonhard Schiffermüller und Walter Selig, in das Gremium zurück. Der abschließende Dank Warmuths galt allen am Erfolg Beteiligten, dem Personal und WGH-Geschäftsführer Marco Lummel wie auch den Mietern für deren Vertrauen.