Caroline Keßler führt den Betrieb ihrer Eltern weiter - und setzt damit in dritter Generation eine Tradition fort.
Die Übergabe hat Dieter Keßler von langer Hand vorbereitet. "Er hat mich gut eingeführt. Er hat immer ein bisschen mehr Verantwortung an mich abgegeben", sagt seine Tochter Caroline Keßler. Sie führt nun den familieneigenen Gasthof Kessler weiter. Diesen hat die Familie über Jahrzehnte zu einem bedeutenden Beherbergungsbetrieb ausgebaut.
Von 6000 Übernachtungen im Jahr spricht Caroline Keßler. Einen großen Anteil daran haben Gruppen - Wander- und Seniorengruppen, Vereinsausflügler, Jahrgangstreffen. Für sie bietet der Gasthof ein mehrtägiges Komplettprogramm. Größere Gruppen werden sogar mit einem der drei eigenen Busse deutschlandweit abgeholt und wieder heimgefahren.
Den Betrieb gestartet hatten Caroline Keßlers Großeltern im Jahr 1971. Auf einem Grundstück in Reith war dafür eine Wirtschaft mit 18 Betten entstanden. "Mein Vater war ursprünglich Fernfahrer. Er hatte den Nutzen der Autobahn erkannt", erklärt Dieter Keßler. Dieter Keßler übernahm den Gasthof im Jahr 1984. Damals zählte dieser bereits 50 Betten.
Die direkte Nähe zur Autobahn spiele heute nicht mehr die Rolle, sagt Dieter Keßler. Seine 40-jährige Tochter, die seit diesem Jahr die Verantwortung im Betrieb hat, verweist auf die vielen Stammgäste, die über die Jahre und Jahrzehnte ihre Verbundenheit halten - wie zum Beispiel eine Gruppe aus Gladbeck, die in den kommenden Tagen zu Gast sein wird. Auch viele der Monteure, die im Gasthof übernachten, gehörten zu den Stammgästen.
Der Gasthof verfügt heute über 75 Betten. Es gibt einen großen Saal und einen Tagungsraum. Zum Gasthof gehört auch eine Schnapsbrennerei. "Sie ist die Leidenschaft meines Vaters", sagt Caroline Keßler.
Im Jahr 2015 wurden die Zimmer umgebaut und das Dach aufgestockt. Nach dem Hochwasser Ende vergangenen Mai musste im Untergeschoss neu gefliest werden.
Laut Caroline Keßler, die Hotelfachfrau gelernt hat, umfasst das Personal einen Koch und sechs Angestellte. Die Eltern helfen auch noch weiter mit, schließlich wohnen alle unter einem Dach. So ist der 65-jährige Dieter Keßler als Busfahrer im Einsatz und er steht regelmäßig in der Küche.