Der Trend geht zur Urnenbestattung

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Eine planerische Umgestaltung des Schwärzelbacher Friedhofs ist in die Wege geleitet. Foto: Gerd Schaar
Eine planerische Umgestaltung des Schwärzelbacher Friedhofs ist in die Wege geleitet.  Foto: Gerd Schaar

Über die Umgestaltung der Friedhöfe von Schwärzelbach und Völkersleier berieten die Gemeinderäte von Wartmannsroth.

In seiner ersten Sitzung des neuen Jahres richtete der Gemeinderat Wartmannsroth seine Blicke auf die Begräbniskultur. In den Fokus gerieten zunächst die Friedhöfe von Schwärzelbach und Völkersleier bezüglich ihrer Umgestaltung oder Erweiterung mit Urnengräbern.
"Immer mehr geht der Trend zur pflegeleichten Urne", stellte Bürgermeister Jürgen Karle einen regelrechten Generationenwechsel fest. Oft seien die Hinterbliebenen weit weggezogen und könnten deshalb das Grab ihrer Familie nicht ständig umsorgen. Aber auch die noch hier Wohnenden hätten in vermehrtem Maß den Wunsch geäußert, eines Tages in die Urne zu kommen. "Was der Ruheforst in Eckarts kann, das sollten wir auch auf unseren Friedhöfen bieten", so Karle zum Thema der anonymen Bestattung.
Ohne konkreten Beschluss nahmen die Räte zumeist positiv Stellung zum Urnenthema. "Es spricht die Leute an", meinte Joachim Lutz. "Urnengräber wären auch für Heiligkreuz eine Lösung", wies Astrid Mützel auf den dortigen Wunsch hin. "Ich bin skeptisch, weil oft die Beisetzung der Urne in den Familiengräbern gewünscht wird", sagte Stefan Schottdorf. Pro-Urnen-Stimmen kamen mit Marcus Scholz und Christian Kohlhepp aus Schwärzelbach. Konkret soll jetzt ein Planungsbüro mit Gestaltungsvorschlägen für den Schwärzelbacher Friedhof beauftragt werden. Noch völlig offen sind die Überlegungen für den Anbau eines Urnenfeldes hinter dem Friedhof in Völkers leier.

Thema Bebauungspläne

Das Thema Bebauungspläne soll in naher Zukunft angegangen werden, stimmten die Räte einhellig einer kommenden Sondersitzung zu. Die Bebauungspläne schreiben die örtlichen Bedingungen für die Bauart, die Überbauungsflächen und die Nutzung vor. Jetzt sei sowohl über manche Änderung als auch mitunter über die Aufhebung dieser gemeindlichen Bauvorschriften nachzudenken. Ja, Karle nannte sogar den Begriff "Ausmisten". "Ein heutiger Bauantrag für ein modernes Bauprojekt kommt kaum ohne die Befreiung von den vor etlichen Jahrzehnten erlassenen Bauvorgaben aus", bestätigte Daniel Görke, der Geschäftsführer der Gemeindeverwaltung Wartmannsroth. "Die Standards in Sachen Bauen haben sich mittlerweile gründlich geändert", so Görke.
Sind die Zeiten einheitlich ausgerichteter Häusergiebel, Dachneigungen und Kniestöcke vorbei? Wird ein liberales Bauen wie der bunte Häusermix in Fuchsstadt die Oberhand erhalten? "Vorerst nicht", berichtete Görke von einer entsprechenden Nachfrage beim Landratsamt Bad Kissingen. "Dann könnte es nämlich passieren, dass bei Aufhebung von Bebauungsplänen die Baugrundstücke automatisch zum Außenbereich zählen", so Görke. "Dann sollte man auch im Landratsamt über Bauvorschriften (Bayerische Bauordnung) im Innenort nachdenken", regte Marcus Scholz an. Nein, das Thema Bebauungspläne ist längst noch nicht zu Ende, es fängt für Wartmannsroth gerade erst an.

Feuerwehrhaus wird umgebaut

Grünes Licht erhielt der eigene Bauantrag der Gemeinde, der sich auf den An- und Umbau des Feuerwehrhauses Wartmannsroth bezieht. Betroffen sind die schon im Vorjahr beschlossenen Planungen für die Sanitäranlagen und den Eingangsbereich. Vertagt wurde die Auftragsvergabe über den Abriss des Gasthauses Goldener Stern in Schwärzelbach, weil die Ausschreibungs-Unterlagen noch nicht komplett sind. Auf rund 15 000 Euro Kosten werde der Wasserschaden im Schwärzelbacher Kindergarten geschätzt. Ein Hammelburger Architekturbüro soll die Ausschreibung für die Reparatur an der beschädigten Terrasse vornehmen.