Zwischen Ofenthaler Weg und Bonifatiusstraße sollen Grundstücke entstehen. Die ganze Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf den Eselspfad.
Seit es die Pläne für das neue Wohnbaugebiet zwischen Ofenthaler Weg und Bonifatiusstraße gibt, hat der Eselspfad viele bekennende Fürsprecher . Nicht nur Anwohner aus der Nachbarschaft setzen sich für den Erhalt des unscheinbaren Fußgängerwegs ein.
Dem Stadtrat war der Eselspfad am Montagnachmittag sogar eine Ortsbesichtigung wert. Denn er musste entscheiden, wie der Weg in das neue Baugebiet eingebunden wird. Die Verwaltung hatte mehrere Möglichkeiten vorgelegt. Zur Wahl standen der komplette Erhalt und verschiedene Varianten der Verlegung und Teilaufgabe der Verbindung.
Plädoyers für den Erhalt
Den Weg ganz zu belassen oder gar nicht, war für Christian Fenn (Junge Liste) die vernünftigste Lösung, wobei er eher für den Erhalt tendierte. Der Weg werde als Abkürzung in die Innenstadt genutzt. Fenn verwies darauf, dass während der Ortsbesichtigung allein innerhalb einer Viertelstunde zwei Leute auf dem Eselspfad vorbeigekommen waren.
Der Fußgängerweg fand in der Stadtratssitzung viele Fans. So sprach Rita Schaupp (SPD) sich generell für den Erhalt solcher Fußgängerverbindungen und -abkürzungen aus. Denn diese würden von älteren Menschen und Frauen mit Kinderwagen genutzt.
"Der Weg ist wichtig. Nicht umsonst wird man von Bürgern angesprochen", sagte Norbert Schaub (SPD). Und tatsächlich hatten sich einige Anwohner aus der Nachbarschaft - insbesondere Anlieger der Bonifatiusstraße - gemeldet, nachdem die Pläne für das neue Wohngebiet bekannt geworden waren. Sie teilten mit, dass der Eselspfad viel genutzt wird und als willkommene Abkürzung in die Innenstadt dient. Das neue Wohngebiet würde die Wegstrecke zerschneiden und umleiten.
Dass Schüler und Leute, die in die Innenstadt wollen, auf dem Weg laufen, bestätigte auch Martin Wende (CSU) in der Diskussion. Er sei schon der Meinung, dass der Weg in irgendeiner Form als Abkürzung erhalten werden müsse. Er machte aber darauf aufmerksam, dass der Weg von der Stadt dann gepflegt werden müsse. Für Martin Wende schien seinen Äußerungen nach eine Teilumleitung über die neue Erschließungsstraße für das Wohngebiet akzeptabel. "30 Meter Umweg sind nicht viel", meinte Elisabeth Wende (CSU). Sie nahm für sich in Anspruch den Eselspfad am längsten von allen Stadträten zu nutzen und damit die Situation gut zu kennen.
In der Abstimmung setzten sich die Befürworter des Eselspfads durch. Die Verlegungsvarianten fielen durch, die Mehrheit war für den kompletten Erhalt der Wegstrecke - dahinter stand auch das Argument, dass der Investor des Baugebiets die betroffenen Parzellen anders zuschneiden kann, wenn das stört.