Bürgerspital Hammelburg: Reaktion der Fraktionen zur Sitzung

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Wir haben Stimmen gesammelt zur Entscheidung über die Aufgabe des Heimbetriebs im Bürgerspital:

CSU-Fraktions- sprecher Martin Wende sieht das Ende der stationären Pflege vor allem als Startschuss und Chance: "Die Verwaltung und der Stadtrat können das Haus jetzt in eine gute Zukunft führen." Wichtig sei, dass das Bürgerspital auf alle Fälle im Sinne des Stiftungszweckes, nämlich der Altenhilfe, erhalten bleibe. Seine Fraktion habe sehr mit der Entscheidung gerungen, am Ende aber in der nicht-öffentlichen Sitzung einstimmig zugestimmt, weil es "das Beste für das Haus" sei. "Das Urteil lässt keine anderen Alternativen zu", schließt sich Gabi Ebert für die Freie Wählergemeinschaft an. Wichtig sei ihr gewesen, dass alle Bewohner in Hammelburg bleiben können.

"Das Urteil war vernichtend"

Dr. Reinhard Schaupp vom CBB verweist darauf, dass bei der Sanierung 2004 auf Nasszellen für jedes Zimmer verzichtet worden sei, um möglichst viele Plätze zu erhalten und damit einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. "Das wurde damals so genehmigt", betonte Schaupp, deshalb sei es so unverständlich, dass die Einrichtung unter anderem wegen fehlender Nasszellen heute schließen müsse. Geklärt werden müsse noch, ob die damals für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren gezahlten Zuschüsse zum Teil zurückgezahlt werden müssen. Der CBB bedauere, dass das Landratsamt eine dauerhaften Befreiung von den gesetzlichen Regelungen abgelehnt habe, obwohl es andere Einrichtung gebe, bei denen das möglich gewesen sei. Deshalb sei der Stadt nur der Klageweg geblieben, aber: "Das Urteil war vernichtend."

"Ganz schwerer Tag"

Als "ganz schweren Tag" bezeichnet SPD-Stadträtin Rita Schaupp den Montag mit Beschluss zum Bürgerspital. Auch sie verwies darauf, dass es Duldungen für ähnlich ausgestattet Heime gebe, beim Bürgerspital habe das Urteil des Verwaltungsgerichts "den Untergang besiegelt". Hinzu gekommen sei die aktuelle personelle Situation, deshalb habe sie der Schließung zugestimmt. "Ich hoffe, dass wir jetzt eine schnelle Lösung finden."

Dank an Personal und Leiter

Florian Röthlein von den Grünen bezeichnet die Entscheidung als "sehr emotional und schwierig". In den vergangenen Jahrzehnten hätten sich auch viele Bürger für das Bürgerspital eingesetzt. "Wir hätten uns alle gewünscht, dass es weitergeht." Den Grünen sei wichtig, dass nun zunächst die Zukunft der Mitarbeiter und Bewohner geklärt werde, danach sollte die Nachnutzung im Sinne des Stiftungszwecks geregelt werden.

3. Bürgermeister Christian Fenn (Junge Liste) dankte vor allem dem Personal und Heimleiter Guido Gombarek für ihr "Herzblut und die viele Mühe" in den vergangenen Jahren: "Wir können nur ahnen, was sie alle aushalten mussten."