Nach den Auseinandersetzungen der vergangenen Monate nimmt der Umbau des früheren Kaufhauses am Hammelburger Marktplatz die erste formale Hürde.
Die Planung für das Bürgerhaus ist abgeändert. Damit der Umbau des früheren Kaufhauses am Marktplatz für Touristinfo, Bibliothek und Sitzungssaal in der nun abgewandelten Form stattfinden kann, hat der Stadtrat am Montag einen neuen Bauantrag auf den Weg gebracht.
Er umfasst die Änderungen, auf die sich der Stadtrat in einer Sitzung Ende Februar verständigt hatte, um den Forderungen aus dem Bürgerentscheid nachzukommen. Außen bekommt das Bürgerhaus gegenüber der ursprünglichen Planung ein Gesims an der Fassade. Im Inneren wird die Fläche teilweise neu aufgeteilt.
So ziehen Büroräume vom Dachgeschoss ins Obergeschoss, wie André Danz von der Bauverwaltung erklärte. Einer der ursprünglich drei Multifunktionsräume im Dachgeschoss fällt weg. Dort gebe es nun 100 Quadratmeter weniger Fläche.
Gegenüber der ersten Baugenehmigung von 2018 sinkt die Firsthöhe - laut Danz um 30 bis 60 Zentimeter aufgrund der ansteigenden Dachlinie. Auch der Kniestock werde niedriger. Seine Höhe liegt nun laut Bauantrag zwischen 35 bis 90 Zentimeter. "Wir haben gemacht, was wir gesagt hatten: Wir haben die Höhen gesenkt", sagte Stadtbaumeister Detlef Mohr.
Der Kniestock stellt eine Abweichung von der Gestaltungssatzung dar. Bei diesem Punkt hackte Norbert Schaub (SPD) nach. Er wollte insbesondere wissen, welche Folgen das für andere Fälle haben könnte. Mohr verweis darauf, dass schon in der ersten Genehmigung für das Bürgerhaus ein Kniestock vorgesehen gewesen sei. Auch sei am Kaufhaus ein Kniestock zu finden. Die Vorgaben der Gestaltungssatzung zum Kniestock wertete er als zu streng. Mohr sagte: "Ein Kniestock ist per se nichts Schlimmes, da in der Praxis schon welche da sind."
Mit zwei Gegenstimmen passierte der Bauantrag fürs Bürgerhaus den Stadtrat. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis tatsächlich gebaut wird. Der ursprüngliche Termin für den Baubeginn, der Herbst dieses Jahres, lässt sich nach den Verzögerungen durch Bürgerentscheid und Umplanung nicht halten. Mohr rechnet mit etwa vier Monaten bis zur Baugenehmigung. Dann müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Der weitere Fortgang hängt außerdem davon ab, wie die Büros die nächsten notwendigen Planungsarbeiten zeitlich einpassen können, wie Danz erklärte.
Die Bauverwaltung will den Start für den Umbau des ehemaligen Kaufhauses, der auch größere Abbrucharbeiten umfassen wird, generell in die Herbstmonate legen. Dadurch soll die Saison der Außengastronomie am Marktplatz möglichst nicht gestört werden.