Biergarten hat nun auch ein Bistro

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Lea Reuter zapft im neuen Bistro ein Bier.
Lea Reuter zapft im neuen Bistro ein Bier.
Milena Meder
Der Außenbereich
Der Außenbereich
Milena Meder

Vor genau fünf Jahren ersteigerte Frank Reuter das Brauhaus am See in Thulba. Nun zieht er eine erste Bilanz.

Mittlerweile ist es fünf Jahre her, dass der 53-Jährige Frank Reuter das Restaurant "Brauhaus am See" in Thulba bei einer Versteigerung erworben hat. Seit 2017 hat sich dort einiges getan. Einer Erweiterung des Biergartens Mitte vergangenen Jahres folgte die Eröffnung eines Bistros mit Selbstbedienung im hinteren Bereich der Terrasse - weitere Investitionen sind geplant.

Mit der Ersteigerung ging ein großer Traum für den gebürtigen Obereschenbacher in Erfüllung. "Er wollte schon immer ein eigenes Restaurant haben", erzählt seine Tochter Lea Reuter. Angefacht wurde seine Leidenschaft für die Gastronomie im Sportheim seines Heimatdorfes. Dort stand der 53-Jährige regelmäßig hinterm Grill und versorgte die Leute mit Bratwürsten. "Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Als ich dann bei einem Bekannten von der Versteigerung erfahren habe, habe ich mich dazu entschieden mitzubieten", erklärt Reuter seine Intention. Dass er am Ende schließlich Höchstbietender bei der Versteigerung wird und damit der neue Besitzer der Wirtschaft in Thulba, hat er allerdings nicht erwartet. Die Freude sei trotzdem groß gewesen, betont der ehemalige Bauleiter.

Familienbetrieb

Aber: "So ein großes Projekt ist natürlich nur durch die Unterstützung der Familie möglich - vor allem als Quereinsteiger", weiß auch Reuter. Seit 2020 leitet nun seine 23- jährige Tochter Lea Reuter, gelernte Kauffrau für Dialogmarketing, das alltägliche Geschäft. "Ich stehe vorne dran, wenn es Probleme gibt, und bin immer für unsere Gäste da", verdeutlicht sie. Auch der Wirt ist sich sicher, bei seiner Tochter die richtige Wahl getroffen zu haben: "Sie ist ein sehr aufgeschlossener und kommunikativer Mensch. Der Umgang mit unseren Gästen fiel ihr schon von Beginn an sehr leicht." Unterstützt hat die 23-Jährige ihren Vater aber bereits vorher: "Ich habe als Tellerwäscherin in der Küche ab und zu mal ausgeholfen", beschreibt sie ihre Anfänge in der Gastronomie.

In den Betrieb gestartet ist der Besitzer 2017 mit drei Vollzeitkräften - mit der Zeit ist das Familienunternehmen aber gewachsen. Mittlerweile beschäftigt er sechs Festangestellte und zwei Saisonkräfte. "Vor allem im Sommer läuft das Restaurant gut", zieht Reuter Bilanz. Im Winter sind vor allem Weihnachtsfeiern und Familienfeste wichtig für den Laden. Durch die Pandemie war der Restaurantbetrieb die letzten beiden Winter allerdings nur stark eingeschränkt möglich. "Das war natürlich sehr hart", beschreibt die Tochter. Durch besondere Aktionen, wie zum Beispiel einen Lieferservice, haben sie versucht, das Geschäft weitgehend am Laufen zu halten.

Preisdruck bei Lebensmitteln spürbar

Und: Nach der Pandemie zwingt jetzt auch der Ukraine-Krieg den Gastronomen zu Preiserhöhungen. "Wir merken die steigenden Preise natürlich auch - vor allem bei den Lebensmitteln." Aktuell habe er zwar noch nicht mit Lieferprobleme zu kämpfen, bestimmte Marken seien aber nicht immer verfügbar.

Ausgelöst durch die Pandemie erweiterte Reuter Anfang letzten Jahres seinen Biergarten und eröffnete ein Bistro im hinteren Bereich seines Restaurants. "So konnten wir allen unseren Kunden die Möglichkeit zur Einkehr geben", beschreibt er. Die Einhaltung der Abstandsregeln und die Verlagerung des Betriebes in den Außenbereich waren damit leichter möglich.

Geöffnet hat das Bistro immer unter der Woche ab 11.30 Uhr. Montag und Dienstag kann er seine Gäste so, obwohl das Restaurant Ruhetag hat, den ganzen Tag mit kühlen Getränken und kleinen Speisen versorgen. Mittwoch bis Freitag ab 16.30 Uhr und wochenends den ganzen Tag übernimmt dann das Restaurant die Verpflegung der Kunden. "So können wir sieben Tage die Woche den ganzen Tag für unsere Gäste da sein", freut sich der Betreiber.

Rastplatz für Radler

Die Idee kam dem Gastwirt aufgrund seiner direkten Anbindung zum Radweg. "Viele Radfahrer wollen eine kurze Pause am See machen", beobachtete er die vergangenen Jahre. Und: Ein ähnliches Angebot entlang des Radweges gibt es nicht. "Ich möchte damit natürlich auch den Tourismus im Thulbatal ankurbeln", erzählt Reuter. Zusammen mit dem angrenzenden WakePark und dem Campingplatz in der Nähe ergänze sich das hervorragend. Milena Meder