Der Wald kann zum Erlebnis werden. So zum Beispiel rund um das malerische Oehrbachtal bei Hassenbach.
Für den dortigen Walderlebnisweg beschloss der Gemeinderat des Marktes Oberthulba jetzt, sich für die Teilmaßnahme "Station Wasserhaus" zu engagieren. "Es ist das ehemalige Wasserhaus, das ursprünglich zum Entsäuern des Trinkwassers diente, aber heute nicht mehr in Funktion ist", erklärte Bürgermeister Gotthard Schlereth (FW/CSU). Der Ausbau des Walderlebnisweges zwischen dem Ortsteil Hassenbach und dem Oehrberg werde staatlich gefördert.
"Solche Wege wie dieser oder die Extratour dienen dem Gemeinwohl", betonte Gerhard Karg, Vorsitzender des ansässigen Tourismus-Verbandes. Vorteile habe dieser Erlebnisweg mehrere: "Man erholt sich beim Wandern und lernt nebenbei spielerisch etwas über die Natur, zum Beispiel über die verschiedenen Holzarten", so Karg.
Denn ausführliche Hinweisschilder sollen informieren.
Was so alles geplant ist
Geplant sind mehrere Stationen auf dem Walderlebnisweg Oehrberg. Außer dem Wasserhaus soll es noch die Stationen Glashütte, Basalt und Kohlenmeiler geben. Eine Aussichtsplattform soll den Überblick verschaffen, und Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen. Mit der Umsetzung des Projektes rechnet man zwischen dem kommenden Frühjahr und dem Herbst.
Die Gesamtsumme der Kosten wird auf knapp 100 000 Euro geschätzt. Die Marktgemeinde Oberthulba will sich mit 39 000 Euro einbringen. Schlereth ist sich mit seinen Räten und Karg einig: "Solche Projekte locken viele Leute in unsere Region". Damit die hungrigen und durstigen Wanderer nicht vor verschlossenen Türen der Gastronomie stehen, soll am Thema Bewirtschaftung noch gearbeitet werden.
Vereine könnten zeitweise im Hassenbacher Gemeinschaftshaus diese Aufgabe übernehmen, so der Vorschlag des Bürgermeisters.
Herbert-Neder-Sportpark
Offene Türen rannte der Antrag der Senioren-Union, Ortsverband Oberthulba, auf eine Widmung des 2015 verstorbenen Ehrenbürgers Herbert Neder ein. Neder war ab 1972 ehrenamtlicher und ab 1978 hauptamtlicher Bürgermeister des Marktes Oberthulba und von 1990 bis 2002 Landrat im Landkreis Bad Kissingen. Anschließend war er dann als treibende Kraft bei der Senioren-Union im Bezirk Unterfranken und im Ortsverband als Vorsitzender tätig.
Jetzt soll der Sportpark in Oberthulba nach Herbert Neder benannt werden, beschlossen die Räte einmütig. Das erfreute den Vorsitzenden der Senioren-Union, Manfred Manger. "Es ist ein deutliches Signal mit Außenwirkung", war sich Manger mit Schlereth einig.
Denn Neders Hobby war der Sport, insbesondere das Tennisspielen. Der Randbereich des Sportgeländes soll im neuen Jahr umgestaltet werden, kündigte Schlereth an.
Förderbescheid eingetroffen
Ein Grund zur Freude war die Nachricht, dass der Zuwendungsbescheid für die Sanierung der Alten Schule in Wittershausen positiv beschieden wurde. Die Gesamtmaßnahme inklusive Außenbereich wurde mit rund 227 000 Euro veranschlagt. Schlereth informierte, dass er den Auftrag in Höhe von 4800 Euro zum Brandschutznachweis für den Kindergarten in Thulba an die Ingenieur-Gesellschaft Brandschutz und Sicherheitstechnik aus Neustadt bei Coburg vergeben hat.
Zustimmung gab es für die Anschaffung eines gebrauchten Fahrzeuges, eines sogenannten "Feuerwehr-Werkzeug-Gerätewagens Logistik" für die Wehr in Oberthulba.
Nach spezieller Anpassung des Aufbaues sollen die Kosten noch im vierstelligen Bereich liegen. Viele Einsätze bei Ölspuren könnten so gezielt mit passendem Werkzeug und geringerem Fahrzeugaufwand als bisher erledigt werden, bestätigten die Feuerwehrleute.
HotSpot ade
Die Frage nach möglichen Standorten für HotSpots des freien WLAN liegt auf Eis. Wegen der Flut von Mehrkosten, die zuvor nicht aufgetaucht waren, beschlossen die Räte jetzt, ihren alten Beschluss aufzuheben und sich mit ihrer Ablehnung mehreren Nachbargemeinden anzuschließen. Offen sei noch das Ergebnis der laufenden Online-Umfrage des Unesco-Biosphären-Reservates Rhön nach der Heimatbewertung, so Schlereth.
Hinsichtlich der kommenden Umsatzsteuer will der Markt Oberthulba von der Übergangsregelung bis 2020 Gebrauch machen, so der Beschluss der Räte.
Bürgermeister Schlereth informierte über die Bezirks- und Landesversammlungen des Bayerischen Gemeindetages in Sonthofen. Zu den Themen hätten die Praxis der Wasserzähler-Ablesung, Straßenbankette, Erd-Aushübe, Beförsterung der Kommunalwälder, rechtliche Fragen bei Ortsdurchfahrten und Südlink gestanden. Aber auch die Integration von Flüchtlingen, die Investitionsfrage für die Wasserversorgung und die Frage nach Finanzausgleich seinen in Diskussion gewesen. Für das kommende Jahr nehme der Gemeindetag die Selbstverwaltung der Kommunen verstärkt in den Blick.