Kreativität und Plakativität gegen Süchte: Riedenberger Schüler überzeugten mit ihrem L.U.T.SCH-Beitrag die Jury und errangen den ersten Preis.
Plakativ muss der Kurzfilm sein. Er soll glaubhaft eine Botschaft rüber bringen und mit seiner Darstellung überzeugen. Denn der L.U.T.SCH-Siegerfilmstreifen soll als Vorspann demnächst in den heimatlichen Kinos laufen. Bei dem Wettbewerb der Filme gegen die Süchte gewann der Beitrag der Riedenberger Schüler, war sich die Jury einig. Bewertet wurden die Kriterien Idee, Kreativität, Überzeugungskraft, Darstellungsqualität und Verwendbarkeit.
Gewonnen hatten - wie oben schon erwähnt - die Schüler von den Klassen 8/9 der St.-Martin-Schule aus Riedenberg. "Stopp das Trinken!", hieß die kurze Botschaft des Siegerbeitrags. Er zeigte überzeugend die dunkle Seite eines Alkoholikers, unter der auch dessen Familie litt.
Die zwei Seiten Schwarz und Weiß waren plakativ in den geschminkten Gesichtern der Darsteller abgebildet. Liebe und Hass standen sich gegenüber. "Ausdrucksstark mit fesselnder Kraft, prägnant und betroffen machend" war der Kommentar der Jury. Auf Platz zwei folgten die Realschüler der Klasse 8c aus Bad Brückenau. Den dritten Platz errangen die Mittelschüler der Klasse 8c M aus Hammelburg.
Frische Ideen
"Legal und trotzdem Sch...", kurz L.U.T.SCH genannt, ist ein Erfolgsprojekt seit 15 Jahren. Auch heuer wieder stellten sich Schüler aus dem gesamten Landkreis Bad Kissingen dem Thema "legale Süchte". Mit Kurzfilmen, Plakaten und frischen Ideen gibt es die jährlichen Botschaften von der Schülerbasis für die Schülerbasis. Also auf direktem Weg ohne Umwege über Erwachsene.
Die interessanten Ergebnisse dieses Jahres wurden am Donnerstag im Zeltplatzgebäude von Schloss Saaleck vorgestellt. Legale Süchte können nicht nur Alkohol, Tabletten oder Zigaretten sein. Im Zeitalter moderner Technik sind zum Beispiel auch Abhängigkeiten von Handy oder Computerspielen in der Realität denkbar. Die Zuwendung zu den Freunden im Sport oder in der Freizeit sei wohl besser, als süchtig in der Ecke zu sitzen, war verschiedenen Beiträgen zu entnehmen.
Vier teilnehmende Klassen aus verschiedenen Schulen des Landkreises Bad Kissingen gaben nähere Einblicke und Lösungsansätze mit ihrer Kreativität. Es waren zwar heuer weniger Teilnehmer als in den Vorjahren, aber die Beiträge waren nicht minder in ihrer Wirkung.
Auch heuer begleiteten Suchttherapeut Christian Fenn und Rabea Daniel von der Kommunalen Jugendarbeit als Jurymitglieder den Präventivwettbewerb L.U.T.SCH. Die Urkunden und Sachpreise gab es aus den Händen der stellvertretenden Landrätin Monika Horcher (Grüne/Bündnis 90). Denn Schirmherr des Projektes ist Landrat Thomas Bold (CSU). In der Jury waren Erwachsene und Schüler anzutreffen.