32 Handwerkerzeichen am Zunftbaum

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Aus luftiger Höhe hielt Bürgermeister Armin Warmuth (rechts) seine kurze Rede bei der Aufstellung des Zunftbaumes. Fotos: Winfried Ehling
Aus luftiger Höhe hielt Bürgermeister Armin Warmuth (rechts) seine kurze Rede bei der Aufstellung des Zunftbaumes. Fotos: Winfried Ehling
Die Stadtkapelle sorgte für die musikalische Umrahmung bei der Brauchtums-Veranstaltung auf dem Hammelburger Marktplatz.
Die Stadtkapelle sorgte für die musikalische Umrahmung bei der Brauchtums-Veranstaltung auf dem Hammelburger Marktplatz.
 

Der Zunftbaum ersetzt in der ältesten Weinstadt Frankens den Maibaum und begrüßt so den Wonnemonat.

Die Jahrzehnte alte Tradition lockte auch heuer erneut mehrere hundert Zuschauer am Feiertag "Christi Himmelfahrt" auf den Marktplatz der Stadt. Rund 20 Meter hoch und zwei Tonnen schwer zieren die Rarität von 32 Zunftzeichen ehemaliger und noch existierender heimischer Berufe den Baum.
Einige der Handwerkerwappen sind um der Erinnerung willen mitgeführt, denn Berufe wie Häfner oder Büttner sind in der Saalestadt so gut wie ausgestorben und werden bestenfalls nur noch hobbymäßig betrieben. Initiatoren dieser beliebten Freiluftveranstaltung sind der Verein für Wirtschaft und Marketing (VWS), die Stadt Hammelburg und Verein für Tourismus Fränkisches Saaletal. Für Bürgermeister Armin Warmuth, der sich in 30 Meter Höhe im Förderkorb der Feuerwehrleiter bei den Ausrichtern bedankte, war die Aufrichtung des Zunftbaumes "Auftakt zu einer Festwoche mit vielen Veranstaltungen". Denn es folgen bis zum Pfingstfest weitere Events in der Saalestadt, viele verbunden mit dem Stadtjubiläum 1300 Jahre Hammelburg, unter anderem auch die Einweihung des neugestalteten Viehmarkts (14. Mai).


Anderes erwartet

Große Augen gab es bei den Flüchtlingskindern, die der Zunftbaum-Aufstellung erstmals beiwohnten und solches nicht kannten. Aber auch auswärtige Gäste, zum Beispiel aus Thüringen, ist dieser Brauch fremd. "Wir stellen um diese Zeit immer einen Maibaum auf", meinte eine Erfurterin erstaunt um der Tradition nach einer Erklärung Bewunderung zu zollen. Von der Stadtkapelle garniert vermissten viele Zuschauer flankierende Events, wie eine Volkstanzgruppe oder einen Schulchor, die eigentlich zum Status des Zunftbaumes gehören.
VWS-Geschäftsführer Walter Schneider begründete dies dem "langen Wochenende", an dem viele Berufstätige den Freitag als "Brückentag" für einen "Mini-Urlaub" nutzten. Was die Schulkinder angeht, waren diese am Freitag beim Auftritt des Kinderliedermachers Rolf Zuckowski am Marktplatz gebucht. Profiteure des Spektakels sind immer auch die Cafés und Gaststätten rund um den Marktplatz, deren Außenbereiche bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Die Aufstellung des Zunftbaumes ist etwas Besonderes.