Gymnasium am Kissinger Kissori-Lernzentrum ist etabliert

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Schulleiter Bernhard Löser (Mitte) geht mit den Schülern Lara Hofmann aus Bad Kissingen und Lorenz Ammersbach aus Garitz den aktuellen Lernstoff und die Eintragungen ins Lerntagebuch. Foto: Ralf Ruppert
Schulleiter Bernhard Löser (Mitte) geht mit den Schülern Lara Hofmann aus Bad Kissingen und Lorenz Ammersbach aus Garitz den aktuellen Lernstoff und die Eintragungen ins Lerntagebuch. Foto: Ralf Ruppert
Schulleiter Bernhard Löser (Mitte) geht mit den Schülern Lara Hofmann aus Bad Kissingen und Lorenz Ammersbach aus Garitz den aktuellen Lernstoff und die Eintragungen ins Lerntagebuch. Foto: Ralf Ruppert
Schulleiter Bernhard Löser (Mitte) geht mit den Schülern Lara Hofmann aus Bad Kissingen und Lorenz Ammersbach aus Garitz den aktuellen Lernstoff und die Eintragungen ins Lerntagebuch. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Richard Lutz, einer der Leiter des Kissori-Lernzentrums in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Richard Lutz, einer der Leiter des Kissori-Lernzentrums in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Bernhard Löser, zweiter Leiter des Kissori-Lernzentrums in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Bernhard Löser, zweiter Leiter des Kissori-Lernzentrums in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
Eindrücke vom Kissori-Lernzentrum in der Salinenstraße. Foto: Ralf Ruppert
 

Das Kissori- Lernzentrum erhält für alle Jahrgänge staatliche Zuschüsse. Erfolgreicher Abschluss der Probezeit ist eine Bestätigung für das Konzept.

Vor sechs Jahren startete das ehrgeizige Schul-Projekt "Kissori-Lernzentrum" in Bad Kissingen: Der bestehende reformpädagogische Kindergarten wurde um eine Grundschule und ein Jahr später um ein Gymnasium erweitert. Nun hat das Gymnasium einen weiteren Meilenstein erreicht: Nach vier Jahren, in denen sich die Schule komplett selbst finanzieren musste, gibt es ab diesem Schuljahr staatliche Hilfen: "Wir erhalten 65 Prozent eines - allerdings errechneten - Aufwands", sagt Bernhard Löser, der sich die Leitung der Schule mit Richard Lutz teilt. Trotzdem müssen Eltern und Trägerverein noch jede Menge Geld selbst aufbringen.


"Gleichwertig, nicht gleichartig"

Das Bad Kissinger Kissori-Lernzentrum ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule. "Die privaten Schulen in Bayern ergänzen das qualitätsvolle staatliche Schulwesen", sagt dazu eine Sprecherin des bayerischen Kultusministeriums. Wie alle Schulen unterliegen sie der Schulaufsicht, im Fall von Kissori also zum einen der Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Unterfranken, zum anderen in baulicher Hinsicht der Regierung von Unterfranken.
Um Förderung zu bekommen, müssen private Schulen laut Ministerium "dieselbe Qualifikation verleihen wie eine öffentliche Schule", zudem gibt es Vorgaben für Schulräume, Ausstattung, Lehr- und Stundenpläne sowie Leistungsbewertung. "Ihr wird also Gleichwertigkeit, keineswegs aber Gleichartigkeit mit der öffentlichen Schule abverlangt", fasst das Kultusministerium zusammen. Zur Beurteilung kommen auch die Fachreferenten einmal im Jahr an die Schule. "Die versuchen uns zu unterstützen", berichtet Bernhard Löser. Ein Kollege lege aktuell sogar sein zweites Staatsexamen an der Schule ab.


25 in der Vorstufe und 75 Schüler

"Die Genehmigung ging wunderbar und in der kürzestmöglichen Zeit", freut sich Löser. Damit sei ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung gesichert, auch wenn es nicht wirklich 65 Prozent seien: "Unsere Lernbegleiter haben einen ganz anderen Job als Lehrer", nennt Löser als Beispiel: Die intensive Betreuung an fünf Tagen die Woche in kleinen Gruppen benötige mehr Personal: 27 Mitarbeiter hat das Kissori-Lernzentrum mittlerweile, ab Februar sind es neun Vollzeit-Lernbegleiter für die Oberstufe, fast alle haben das zweite Staatsexamen, verzichten also auf eine Beamten-Stelle an einer staatlichen Schule.
Stetig gestiegen ist auch die Zahl der Schüler: Kissori startete 2011 mit 25 Kindern in der Vor- und 46 in der Grundstufe. Ein Jahr später kamen die ersten 25 Kinder im Gymnasium dazu. Aktuell werden 25 Kinder in der Vor- und 40 in der Grundstufe unterrichtet. 35 sind im Gymnasium: 18 in der Unter-, zehn in der Mittel- und sieben in der Oberstufe. Zu den ältesten im Haus zählt Lara Hofmann, die vor einem Jahr vom Jack-Steinberger-Gymnasium kam. "Von den Noten her war's gut, ich bin zurecht gekommen, aber mir ging's einfach nicht gut", berichtet die 15-Jährige. Nach dem Probe-Unterricht stand für sie schnell fest, dass sie wechseln will: "Der Lern-Inhalt ist derselbe, es wird aber anders vermittelt", vergleicht sie die beiden Schulen.
"Ich find's gut, dass die Schulleiter und alle Lernbegleiter jeden Schüler kennen", erzählt Lara weiter. "Wir versuchen jeden Tag, ein Miteinander in Respekt und Liebe zu leben", gibt Schulleiter Richard Lutz als Grundsatz aus. Auch Lara hat schon jüngere Schüler unterrichtet, etwa wenn es um die Schul-Zeitung geht. Dabei half unter anderem Lorenz aus Garitz mit. Der Zehnjährige kennt das Lernzentrum seit der Vorstufe. "Ich find's echt cool", lobt er seine Schule, und: "Ich kann's mir gar nicht viel besser vorstellen." Er gehe gerne zur Schule, am meisten machten ihm Musik, Mathe und die Naturwissenschaften Spaß.
Das Kissori-Gymnasium ist auf acht Jahrgangsstufen ausgelegt: 2018 könnten die ersten Schüler die Mittlere Reife ablegen, zwei Jahre später dürften dann die ersten die Abitur-Prüfungen am Jack-Steinberger-Gymnasium mitschreiben. Nach drei erfolgreichen Abi-Jahrgängen könnte der Zuschuss sogar auf über 100 Prozent steigen: Damit würde der Freistaat dann einen Teil der Anschub-Finanzierung zurück zahlen.

Überblick Laut Kultusministerium gibt es in Bayern aktuell 429 Gymnasien, darunter 77 in privater Trägerschaft und 23-Waldorf-Schulen mit Abitur-Jahrgängen. Insgesamt besuchen 323 500 Schüler im laufenden Schuljahr ein Gymnasium in Bayern. Die Privatschulen sind frei in der Wahl ihrer pädagogischen Konzepte. Grundschulen gibt es rund 2260 staatliche und 145 private in Bayern.

Gründung 2010 wurde die gemeinnützige Gesellschaft "Kissori Lernzentrum" gegründet. Im September 2011 nahm die Grundschule die Arbeit im ehemaligen Jugendaktivhotel in der Salinenstraße auf, ein Jahr später das Gymnasium. Das pädagogische Konzept fußt auf der "Themenzentrierte Interaktion" (TZI) von Ruth Cohn sowie Ideen von Maria Montessori und Célestin Freinet.

Kontakt Ein Info-Tag findet am kommenden Samstag, 18. Februar, statt. Anmeldungen sind erforderlich: Tel.: 0971/ 785 367 41 , sekretariat@kissori.de oder auf www.kissori.de.