Großübung in Wirmsthal stellt zwei Dramen auf einmal nach

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Erschreckend realistisch - bis jetzt ist noch nichts passiert. Aber diese Stelle in Wirmsthal ist nicht ungefährlich schon deshalb, weil an der steilen Böschung keine Leitplanke angebracht ist. Foto: Doris Bauer
Erschreckend realistisch - bis jetzt ist noch nichts passiert. Aber diese Stelle in Wirmsthal ist nicht ungefährlich schon deshalb, weil an der steilen Böschung keine Leitplanke angebracht ist. Foto: Doris Bauer
 
 
 
 
 
 

In Wirmsthal brannte eine Lackiererei. Und ein Auto war eine steile Böschung hinunter gerollt.

58 Feuerwehrmänner und -frauen, darunter 16 Atemschutzträger, sowie Sanitäter aus Aura, Euerdorf, Ramsthal, Sulzthal und Wirmsthal mussten jetzt zu einer Großübung ausrücken. Die Einsatzleitung hatte der Wirmsthaler Kommandant Edgar Röder.

"Zunächst wurde nur unsere Feuerwehr verständigt", beschreibt der Kommandant die Ausgangssituation, die so realistisch wie nur möglich dargestellt wurde. "Aus einem Maler- und Lackierbetrieb stieg starker Rauch, auf und außerdem wurden Personen als vermisst gemeldet. Aufgrund des Gefahrenpotenzials von Farben und Lacken wurden alle Wehren der VG nachalarmiert." Parallel dazu war es zu einem Unfall an der Kreuzung Hauptstraße/Kiesweg gekommen. Zwei Feuerwehrmänner waren auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus mit einem Schlepper kollidiert. Das Auto hatte sich mehrmals überschlagen und war eine Böschung hinabgerutscht. Dabei war eine Person herausgeschleudert worden, die zweite blieb im Wagen eingeklemmt. Eine erschreckend realistisch nachgestellte Situation, gerade weil sich an dieser Stelle eine steile und ungesicherte Böschung befindet.

Von zwei Seiten zum Brandherd

Kommandant Edgar Röder teilte die eintreffenden Feuerwehren in zwei Gruppen auf. Abschnittsleiter Dirk Schulz aus Wirmsthal positionierte sich mit den Wehren aus Aura und Sulzthal oberhalb des Brandgebäudes zur Personenrettung und Brandbekämpfung. Außerdem wurde sichergestellt, dass sich der Brand nicht auf weitere Gebäude ausbreiten konnte. Der angenommene Brandherd befand sich in einem Wohngebiet mit eng aneinander gebauten Häusern. Dazu mussten lange Strecken mit Schlauchleitungen überwunden werden.

Der zweite Abschnittsleiter, Stefan Sixt aus Ramsthal, war mit den Wehren aus Ramsthal und Wirmsthal für den unteren Zugang zum Gebäude verantwortlich. Zwei verletzte Personen wurden gerettet, eine mit Rauchvergiftung und gebrochenem Bein, eine zweite bewusstlos und mit starken Verbrennungen. Beide wurden dem Rettungsdienst der Rettungsgemeinschaft Ramsthal übergeben. Im Brandgebäude wurde der Dieseltank gesichert und gekühlt, vier Gasflaschen wurden geborgen und ebenfalls gekühlt.

Parallel zu den Aktivitäten am Brandherd befreite die Euerdorfer Wehr die verletzte Person mit der Rettungsschere aus dem Autowrack und übergab sie dem Rettungsdienst. Untereinander wurde ständig Kontakt gehalten, außerdem erfolgten immer wieder Lagemeldungen an die integrierte Leitstelle Schweinfurt. "Hier haben sich die digitalen Funkgeräte bewährt, die wir von der Würzburger Feuerwehrschule testweise hatten", bemerkt Röder und erklärt: "Wir konnten verschiedene Kanäle benutzen. Einsatz- und Abschnittsleiter konnten separat funken, die Gruppenführer kommunizierten auf einem anderen Kanal."

Natürlich beobachteten Schiedsrichter den Einsatz. KBM Klaus Wüscher beobachtete die Vorgänge während des Gebäudebrandes und Dominik Billmann bewertete die Arbeit am Unfallfahrzeug. Nach dem Einsatz präsentierten die Schiedsrichter ihre Ergebnisse.

Schiedsrichter waren zufrieden

"Es gab wenig Kritik", berichtet Edgar Röder. "Die Zusammenarbeit der Wehren der VG hat sehr gut geklappt. Wie im Ernstfall setzten sich die Atemschutzgerätetrupps aus allen Ortschaften zusammen. Das ist ganz wichtig für künftige Einsätze, dass das funktioniert. Wir haben zeitmäßig gut gearbeitet, alles ging relativ schnell. Auch die Rettung aus dem Unfallauto ist gut gelaufen. Wenn es wirklich ein Ernstfall gewesen wäre, dann hätten wir die Türen aufgebrochen, dadurch wären wir noch schneller gewesen." Aber größere Schäden wollten wir vermeiden. Jedenfalls präsentierten sich die Feuerwehren der VG gut ausgerüstet und ausgebildet. Das findet auch Bürgermeister Reinhard Hallhuber, der das ganze Szenario ebenfalls beobachtete: "Alles sehr realistisch. Die Wehren arbeiten sehr gut zusammen".