Sich und seine Arbeit stellte Jugendpfleger René Felcht dem Gemeinderatsgremiumin Oerlenbach vor und brachte dabei auch Wünsche der Jugendlichen mit.
"Für uns waren es wertvolle Anstöße. Gleich können wir die Probleme und Wünsche nicht lösen. In naher Zukunft wollen wir aber Möglichkeiten ausloten." So fasste Bürgermeister Franz Kuhn (BBO) die Situationsbeschreibung von Gemeindejugendpfleger René Felcht in der jüngsten Gemeinderatssitzung zusammen.
Der Diplompädagoge stammt aus Ansbach und wohnt nach seinem Studium an der Uni Würzburg in Bad Kissingen.
Vor ein paar Monaten übernahm er die Stelle von Thomas Eckelmann mit je zehn Stunden in Nüdlingen und Oerlenbach und fünf Stunden in Maßbach. Weitere zehn Stunden benötigt er für die Verwaltung innerhalb des Trägervereins Pro-Jugend im Landkreis Bad Kissingen.
Oft auf der Straße unterwegs Dem Gemeinderat schilderte Felcht seine bisherigen Eindrücke: "Wichtig ist die aufsuchende
Jugendarbeit. Ich bin oft unterwegs, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, vor allem wenn ich Gruppen wie vor Einkaufsmarkt oder auf der Skateranlage beisammen sehe. Ich will in dieser Anfangsphase hinhören und unterstützend tätig sein." Auf dem Skaterplatz unterhalb der Hegler-Halle treffe er oft Skater, die engagiert ihrem Hobby frönen. Wiederholt höre er, dass die Gemeinde mehr für die Jugend tun möchte.
Diese Info bekräftigten Alexander und Tobias Bönisch, begeisterte Skater seit vielen Jahren.
"Wir haben schon oft mit den Jugendbeauftragten des Gemeinderates gesprochen. Die Skaterelemente sind in die Jahre gekommen, Ausbesserungen angebracht. Eine weitere Pipe wäre toll, wobei wir wissen, dass dies viel Geld kostet. Gut wären Bänke, Grillstätte und Papierkorb", erklären sie, sehr darauf bedacht, dass es mit den Anwohnern keine Probleme gibt.
Frustriert aufgegeben Zu den Räumlichkeiten betonte Felcht, dass das Jugendheim in Rottershausen und der Bauwagen in Eltingshausen in Eigenregie gut laufen. Der Gößmannkeller in Ebenhausen ist nach vielen Differenzen mit der Umgebung seit längerem geschlossen. Die einst Verantwortlichen wie Sebastian Dees und Tobias Keßler hätten frustriert aufgegeben.
In der Sommerzeit diene die große Spielanlage zwischen Bahnhof- und Oerlenbacher Straße als Begegnungsstätte. "Jeden Dienstag habe ich von 17 bis 18 Uhr im Rathaus in Oerlenbach Sprechstunde. Resonanz verspüre ich kaum, so dass ich die Zeit für Verwaltung nutze", ergänzte Felcht. Er möchte ein Netzwerk aufbauen, um mehr Jugendliche neben Schule bzw. Ausbildung und Vereinsaktivitäten zu erreichen.
Kontakt habe er zu Schule, Kirchen und Vereinsgemeinschaften aufgenommen. Auf Landkreisebene tausche er sich laufend mit den weiteren Jugendpflegern aus. "Wir bieten gemeinsame Fahrten und Aktionen an und wollen in die Breite hinaus wirken. Mundpropaganda ist die beste Werbung. Praktische Ansätze sind Fahrten zu Skaterwettbewerben, Angebote im Ferienprogramm und Tag der offenen Tür im Bauwagen Eltingshausen", gab Felcht weiter.
Vorwürfe, die Jugend sei faul und träge, träfen nicht zu. Freizeitmöglichkeiten wie Basketballkörbe, Volleyballfeld oder Multifunktionsanlagen wären ebenso zu fördern wie Randsportarten wie Fallschirmspringen. Langfristig sei anzustreben, die Jugend stärker zum Beispiel bei Versammlungen, Befragungen und in Gemeindeorganen wie Ausschüssen und Haushaltsberatungen einzubinden.
Die Diskussion verdeutlichte, dass die Sorgen der "offenen Jugendarbeit" konkret angegangen werden müssen. Größtes Problem seien geeignete Räumlichkeiten. Das Faltblatt von Pro-Jugend sei gelungener Anstoß, die Jugendlicher auf breiter Basis zu erreichen. Unabdingbar sei die Unterstützung seitens der Eltern.