Great Spas of Europe: Bewerbergruppe kann noch schrumpfen

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Der Max-Littmann-Saal im Regentenbau ist ein wichtiges Argument für Bad Kissingen Beitrag zur internationalen Unesco Bewerbung als Great Spas of Europe. Foto: Saale-Zeitung/Archiv
Der Max-Littmann-Saal im Regentenbau ist ein wichtiges Argument für Bad Kissingen Beitrag zur internationalen Unesco Bewerbung als Great Spas of Europe. Foto: Saale-Zeitung/Archiv

Bald hat die Unesco das Sagen, wie es mit dem Antrag der Great Spas of Europe weitergeht. Es sind noch Hindernisse auf dem Weg zum Weltkulturerbe möglich.

von Harald Holzmann

Jetzt hat bald die Unesco das Sagen: Die Bewerbung von Bad Kissingen mit zehn weiteren historischen Kurstädten des 19. Jahrhunderts um die Aufnahme in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes geht auf die Zielgerade.

Neun Tage Frist bis zur Abgabe

Der Antrag ist ausformuliert und fertig. Auf insgesamt 1434 Seiten wird aufgeführt, wieso die Gruppe von elf Städten aus sieben europäischen Ländern - Baden-Baden, Bad Kissingen und Bad Ems (Deutschland), Karlsbad, Franzensbad und Marienbad (Tschechien), Baden bei Wien (Österreich), Bath (Großbritannien), Montecatini Terme (Italien), Spa (Belgien) und Vichy (Frankreich) - als Great Spas of Europe ins Weltkulturerbe aufgenommen werden sollen. Am kommenden Dienstag, 22. Januar, treffen sich die elf Bürgermeister der Städte und die Unesco-Botschafter der sieben Staaten in der tschechischen Botschaft in Paris, um den Antrag zu unterzeichnen. Bis spätestens 1. Februar muss der unterschriebene Antrag dann bei der Unesco in Paris eingereicht werden.

Experten-Kommissionen in den Städten

Mit der Einreichung des Antrags werde ein Automatismus in Gang gesetzt, sagte Andreas Förderer, Fachmann für Welterbe-Bewerbungen, vor kurzem auf einer Pressekonferenz der Stadt Baden-Baden. Die Unesco prüft den Antrag zunächst auf Vollständigkeit. Bis Juni benennt der Internationale Rat für Denkmalschutz einen für die Bewerbung zuständigen Gutachter. Im Sommer werden Experten-Kommissionen unterwegs sein und die elf Bewerberstädte vor Ort auf Herz und Nieren überprüfen. Bis Dezember werden die Experten einen Bericht abgeben. Im Frühjahr 2020 gibt der Internationale Rat für Denkmalschutz eine Empfehlung ab. Im Juli 2020 gibt die Unesco bekannt, ob die Bewerbung Erfolg hatte.

Entscheidung kann sich verzögern

Fachleute halten es für möglich, dass die Experten des Denkmalschutzrates nicht alle elf Bewerberstädte für welterbefähig halten. So kann es sein, dass die Bewerbung vor der Unesco-Entscheidung mit einer geringeren Anzahl von Bewerbern noch einmal überarbeitet werden muss. Auch die Forderung nach anderen Nachbesserungen ist möglich. Deshalb kann es sein, dass die Unesco nicht 2020, sondern erst später entscheidet.