Goldene Nadel für den Bad Bockleter Siegbert Holzheimer

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Siegbert Holzheimer bei seiner Arbeit als Mesner. Foto: Björn Hein
Siegbert Holzheimer bei seiner Arbeit als Mesner. Foto: Björn Hein
Anton Dill vom Mesnerverband der Diözese Würzburg gratuliert Siegbert Holzheimer zu seinem 50-jährigen Mesnerjubiläum. Foto: Björn Hein
Anton Dill vom Mesnerverband der Diözese Würzburg gratuliert Siegbert Holzheimer zu seinem 50-jährigen Mesnerjubiläum.  Foto: Björn Hein
 
Siegbert Holzheimer bei seiner Arbeit als Mesner. Foto: Björn Hein
Siegbert Holzheimer bei seiner Arbeit als Mesner.  Foto: Björn Hein
 
Anton Dill vom Mesnerverband der Diözese Würzburg gratuliert Siegbert Holzheimer (links) zu seinem 50-jährigen Mesnerjubiläum. Foto: Björn Hein
Anton Dill vom Mesnerverband der Diözese Würzburg gratuliert Siegbert Holzheimer (links) zu seinem 50-jährigen Mesnerjubiläum.  Foto: Björn Hein
 

Seit 50 Jahren ist Siegbert Holzheimer Mesner in Bad Bocklet. Dabei hat er schon fünf Pfarrer erlebt und auch, wie sich seine vielfältigen Aufgaben gewandelt haben.

Der Mesner ist vor dem Pfarrer in der Kirche und arbeitet auch dann noch, wenn der letzte Kirchenbesucher längst gegangen ist. Seine Hauptaufgabe ist die Vorbereitung der Gottesdienste und der kirchlichen Feiern wie Taufen, Firmungen, Hochzeiten oder Beerdigungen. Aber auch das Öffnen und Schließen der Kirche, das Anzünden der Kerzen, das Läuten der Glocken, die Sorge um den Kirchenschmuck und die liturgischen Gewänder sowie die Einteilung und Betreuung der
Ministranten gehören dazu.

Seit 50 Jahren kümmert sich darum in Bad Bocklet Siegbert Holzheimer. "Die Liebe zum Küsteramt habe ich von meinem Vater geerbt", erzählt der 75-Jährige. Schon damals, in der alten Kirche schaute er seinem Vater über die Schultern und half mit. "Früher war es Pflicht, dass man am Sonntag im Anzug erschien. Heute wird dies nicht mehr so eng gesehen."

Holzheimer hat das Amt immer viel Spaß gemacht, auch wenn es bedeutete, dass man als junger Mann auf manches verzichten musste: "Während meine Freunde am Sonntag zum Fußballspiel gegangen sind, hieß es für mich, die Andacht vorzubereiten. Aber das war nicht so schlimm: Dann ist man halt etwas später auf den Platz zum Zuschauen gekommen." Ein großes Vorbild für ihn war der ehemalige Pfarrer von Bad Bocklet, Anton Uhl. Zu Zeiten Uhls wurde er auch Kommunionhelfer, da der Geistliche aufgrund einer Kriegsverletzung unterstützt werden musste.

Von Hand die Glocken geläutet

Seit Holzheimer Mesner ist, hat sich einiges geändert. In den ersten Jahren, in der alten Kirche in Bad Bocklet, galt es, die drei Glocken mithilfe eines Stricks von Hand zu läuten. "Hier haben mich meine Brüder immer unterstützt, alles ging ja noch mit Muskelkraft." Sie halfen auch , wenn er doch einmal einen anderen Termin hatte.
Holzeimer hat auch andere ehrenamtliche Dienste übernommen. Im Pfarrgemeinderat engagierte er sich seit den 70er Jahren, wechselte dann in die Kirchenverwaltung und ist seit 20 Jahren Kirchenpfleger. Michael Kubatko sei der fünfte Geistliche, an dessen Seite er tätig ist. Genau notiert hat Holzheimer, welche Geistliche - auch aushilfsweise - in Bad Bocklet Gottesdienst gehalten haben. In seinem "Goldenen Buch", das er seit 1960 führt, stehen ihre Namen verzeichnet. Auch die Bischöfe sind erwähnt, die die Gemeinde besuchten. Rund 300 Eintragungen gibt es bereits.

Sie zeugen auch davon, dass man als Mesner verlässlich sein muss. "Man muss immer auf der Matte stehen, egal, zu welcher Zeit." Dass alles reibungslos klappt, das ist auch seiner Frau Erika zu verdanken. Sie hat nicht nur Verständnis für seine Tätigkeit, sondern springt auch schon einmal selbst als Mesnerin ein.

Ausflüge organisieren

Für die Ministranten organisiert Holzheimer Ausflüge und Weihnachtsfeiern. Daneben ist er für den Blumenschmuck verantwortlich, er verwaltet Leichenhalle und Pfarrhaus. Er und seine Mitstreiter haben dafür gesorgt, dass die Dreifaltigkeitsglocke erklingt. In Eigenregie haben sie 50 000 DM gesammelt. "Als ich am 19. Juni 1993 die Glocke läuten surfte - das war schon ein kleiner Höhepunkt in meinem Mesnerleben."

Pfarrer Michael Kubatko gratulierte zum Jubiläum genauso wie Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bernd-Theo Hansen. Anton Dill vom Mesnerverband der Diözese Würzburg überreichte Holzheimer Ehrennadel in Gold sowie Ehrenurkunde. Mit tosendem Applaus würdigten auch die Gottesdienstbesucher die Verdienste Holzheimers. Der möchte auch in Zukunft in der Sakristei seinen Dienst tun. Für ihn ist dies nicht nur Ehrenamt, sondern Berufung.