Gemeinderat debattiert lang wegen eines Bauantrags

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Symbolfoto: Archiv/Paul Ziegler
Symbolfoto: Archiv/Paul Ziegler

Bauanträge können es in sich haben: Das erlebte der Gemeinderat bei einer Anfrage. Eine Bauherrin in Ebenhausen möchte ein Wohnhaus mit Heilpraktikerpraxis und Garage errichten. Ihre Vorstellungen legte Birgit Reussenzehn per Text und Bild vor.

Sie möchte an der Oerlenbacher Straße ein Grundstück erwerben und im rückwärtigen Bereich den Gebäudekomplex - Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) bezeichnete ihn als "Schwedenhaus" - errichten. Verschiedene Dachformen und -neigungen sowie Firstrichtungen und ein Kniestock zwischen null und 2,4 Meter waren enthalten.

Generell begrüßte der Gemeinderat den Bau, der im hinteren Teil eines Grundstückes und damit mehr versteckt entstehen könne. An der Straße befindet sich ein Altbau, der einschließlich Umfeld von der restlichen Fläche abgeteilt würde. Zur hinteren Zone ist ein zwölf Meter breiter und 50 Meter langer Weg vorgesehen. Die Dachneigungen von 48 Grad, 27 bis 38 Grad und zwölf bis 22 Grad akzeptierte der Gemeinderat ebenso mehrheitlich wie die verschiedenen Firstrichtungen von Haupt- und Quergiebeln. Dafür votierte beispielsweise 2.
Bürgermeister Franz Kuhn (Bürgerblock Oerlenbach): "Das Haus lebt von diesen Formen. In rückseitiger Lage fällt es nicht sonderlich auf. Der Bereich wird nachverdichtet." Robert Erhard (FWG Rottershausen) hielt dagegen: "Brauchen wir noch Bebauungspläne, wenn wir alles genehmigen? Wir schaffen so Bezugsfälle für Befreiungen überall." Gleicher Meinung war Andreas Schmitt (Bürgerblock Oerlenbach). Keine Mehrheit fand sich für die Garage mit gleichen Zeltdachformen.

Weitere Gespräche über Strittiges

Einstimmig votierten die Räte für Holzständerbauweise und Holzverkleidung. Anders sahen sie den Kniestock mit Werten zwischen null und 2,4 Meter. Bislang war maximal einen Meter genehmigt worden. Sonst ist zweigeschossig zu bauen. Gemäß gewerblicher Nutzung begrüßte der Gemeinderat Stellplätze an der Zufahrt in Höhe des Gebäudes. In weiteren Gesprächen wird sich zeigen, ob die strittigen Punkte noch ausgeräumt werden.
Die weiteren Bauvorhaben passierten das Gremium problemlos: Johannes Fercho kann in Ebenhausen ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Garage errichten. In Eltingshausen steht einem Nebengebäude mit Hundezwinger - Antragsteller Leo Hofstetter - nichts im Wege. Bereits vor ein paar Wochen hatte der Gemeinderat einen Bauplan für ein Wohnhaus lange beraten und einiges abgelehnt. Die Bauherren Jasmin Seufert und Markus Guthardt kamen den Vorschlägen nach. Das Wohnhaus ist nun ganz exakt nach Nord-Süd ausgerichtet, um die Sonnenwärme optimal zu nutzen.

"Auf den Bauantrag haben wir lange gewartet", merkte Bürgermeister Siegfried Erhard für einen Pendlerparkplatz an der A 71 an. Bisher nutzten Autobesitzer eine Fläche, die nicht befestigt war. Das Straßenbauamt Schweinfurt legte ein Konzept mit Anschluss an die Ausfahrt per Ampelregelung, mit 146 Parkplätzen - davon fünf Behindertenplätze - sowie Geh- und Radweg vor. Der Gemeinderat begrüßte den Vorschlag. Vorgesehen wird eine Beleuchtung, die aber von der Gemeinde zu erstellen und unterhalten wäre. Dazu ließ das Gremium die Entscheidung offen.