Gedenken an den Kirchenpatron

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Die Haarder gedenken jedes Jahr am 24. August ihres Patrons. Foto: Ewald Kiesel
Die Haarder gedenken jedes Jahr am 24. August ihres Patrons. Foto: Ewald Kiesel

Der 24. August ist der Tag des Sankt Bartholomäus in Haard. Zum Bartholome-Fest wurden immer die auswärtigen Verwandten eingeladen.

Die Kirche in Haard wurde vor gut 150 Jahren dem Kirchenpatron Bartholomäus geweiht. Bis in die 1950er Jahre hinein war der 24. August ein Feiertag in Haard, der mit einem Festgottesdienst begangen wurde. Danach wurde die Feier auf den darauf folgenden Sonntag verlegt. So wird am kommenden Sonntag, 28. August, um 8,45 im Rahmen einer Eucharistiefeier dem Kirchenpatron Bartholomäus gedacht.
Der Tag des Bartholomäus ist ein wichtiger Tag im bäuerlichen Jahr, leitet er
doch den letzten Abschnitt des Sommers und die beginnende Obsternte ein. Über das Leben und Wirken des Apostels ist nicht viel bekannt. Aus der Bibel weiß man, dass ihn Philippus zu den Zwölfen gebracht hat. Nach dem Johannesevangelium sagte Jesus, als er ihn erblickte: "Seht, ein echter Israelit, in dem kein Falsch ist."


Ein Martyrer

Bartholomäus, der eigentlich Nathanael hieß, stammte aus Kana in Galilea. Nach dem Tode und Auferstehung Jesu ging er nach Armenien, Syrien, Persien und Indien, wo er viele Heiden zum Glauben bekehrte. Über sein Martyrium gibt es keine gesicherten Überlieferungen. Er soll enthauptet worden sein, verbrannt, gesteinigt oder ertränkt.
Im christlichen Europa setzte sich vor allem die Legende vom grausigen Tod durch das Abziehen der Haut bei lebendigen Leib durch und er wird deshalb mit einem Messer in der Hand dargestellt. Viele Darstellungen zeigen dieses furchtbare Martyrium, das Bartholomäus erdulden musste, nachdem er einen Tempel der Heiden zerstörte und damit den Zorn des Königs Astygages auf sich geladen hatte.
Sein Leichnam wurde daraufhin in einen Bleisarg gelegt, der aber im Meer nicht untergehen wollte, sondern zu der italienischen Insel Lipari trieb, wo man Bartholomäus schließlich bestattete.
Die Reliquien gelangten im Jahre 983 nach Rom, wo er auf der Tiberinsel in der Kirche Sankt Bartholomäus seine letzte Ruhestätte fand. Bartholomäus ist der Patron der Handschuhmacher, Metzger, Buchbinder, Schneider und Gerber.
In Haard wurden zum Bartholome-Fest übrigens immer die auswärtigen Verwandten eingeladen, erinnern sich Ältere. "Auf großen runden Blechen haben wir Kuchen zum Bäcker getragen, wo sie gebacken wurden", erinnert sich Autor Ewald Kiesel. Die Verwandten wollten schließlich gut versorgt werden.