Frauenroth: Trauer um die Hutbuche

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Am Freitagvormittag, 13. Januar, stürzte die Frauenrother Hutbuche um. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Am Freitagvormittag, 13. Januar, stürzte die Frauenrother Hutbuche um. Foto: Kathrin Kupka-Hahn

Die Frauenrother hatten Glück: Kein Mensch kam beim Bruch der Hutbuche zu Schaden. Dennoch herrscht Unverständnis, denn der Zustand des Baumes war bekannt.

Der Bruch der Hutbuche war auch Thema der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend. Schließlich war in der letzten Versammlung, die Anfang Januar 2016 stattgefunden hatte, noch intensiv über den Zustand des Baumes diskutiert worden. "Heute ist ein trauriger Tag", sagte Hermann Metz in seinem Grußwort, der nicht nur als Feuerwehrmann tätig ist, sondern auch dem Musikverein Frauenroth vorsteht. "Aber es ist auch ein glücklicher Tag", fügte er hinzu.

Glücklich deshalb, weil beim Umkippen der Hutbuche keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Immerhin war die Rotbuche etwa 24 Meter hoch. Der Umfang der Krone ist in der "Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Bad Kissingen" auf dem Online-Lexikon Wikipedia mit 26 Metern angegeben. Dass der Baum am Absterben ist, war schon länger bekannt. Die Frauenrother hatten es vermutet. Ein Gutachter, der vom Landratsamt beauftragt worden war, bestätigte das schließlich. Dennoch sah die Untere Naturschutzbehörde keinen Handlungsbedarf - zum Missfallen der Bürger.


Bruch zwischen 9 und 11 Uhr

Sie hatten das Thema immer wieder angesprochen, sehen sich nun in ihren Befürchtungen bestätigt. Kurios ist zudem, dass die Hutbuche nicht, wie anfangs vermutet, in der Nacht zu Freitag umgekippt ist. "Am Freitagmorgen, so gegen neun Uhr stand sie noch", erzählt stellvertretender Kommandant Markus Alles. Vom Fenster der Spezialitätenmetzgerei, die er gemeinsam mit seinem Vater Rainer und der Familie betreibt, konnte er die Hutbuche sehen. Umso überraschter war er, als kurz nach 11 Uhr der Anruf kam, dass der Baum umgekippt sei. "Davon haben wir nichts mitbekommen", fügte Alles hinzu. Demzufolge muss der Bruch zwischen 9 und 11 Uhr am Freitagvormittag passiert sein.

Auch in den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Nachricht schnell. Viele Bewohner des Marktes Burkardroth zeigten sich betroffen davon. Die Kommentare bei Facebook beispielsweise reichten von "Oh nein" bis hin zu "Schade". Andere klickten den weinenden Smiley an. "Wir trauern um ein Rhöner Naturdenkmal", schrieben die "Premicher Wandervöuchel". "Die gute alte Hutbuche hatte ein schönes und langes Leben. Lasst uns ein neues Hutbüchlein Pflanzen und weiter geht's", schrieb Thorsten Raab aus Zahlbach. Wie es mit dem umgekippten Baum weitergeht, ist noch nicht klar. Da es sich um ein Naturdenkmal handelt, ist die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt für das weitere Vorgehen zuständig. Vermutlich wird ein Teil der Hutbuche, deren Alter auf 350 Jahre geschätzt wurde, erst einmal eine Weile liegenbleiben.