Der Landfrauentag in Stangenroth hatte eine sehr gute Resonanz. Auch Kreisbäuerin Edeltraud Häusler an der Spitze des Organisationsteams war überglücklich.
Kreisbäuerin Edeltraud Häusler aus Wartmannsroth ist sehr zufrieden: Der Landfrauentag in Stangenroth war auch heuer wieder sehr gut besucht. Zwischen 300 und 400 Frauen und auch einige Männer hatten sich in der Rhönfesthalle eingefunden, um hier einen schönen Tag zu verbringen. Für Häusler war die Veranstaltung so etwas wie eine Premiere: Obwohl sie schon bei vielen dieser Treffen mit dabei war, ist es das erste Mal, dass sie die Veranstaltung als Kreisbäuerin organisiert hat, wobei ihr das Vorstandsteam hilfreich zur Seite stand.
Begeistert und überglücklich
"Ich bin von der Resonanz begeistert und überglücklich, dass heute alles so gut geklappt hat", erläutert sie mit einem gewinnenden Lächeln. Ihr ist anzumerken, dass sie ihr Amt liebt - und dass ihr der Landfrauentag eine Herzensangelegenheit ist. Und auch für die Teilnehmerinnen war der Tag wieder abwechslungsreich und informativ. Mit das Wichtigste war jedoch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Hat doch die Bäuerin, die im Betrieb mitarbeitet, sonst eher wenig Zeit. "Der Termin ist sehr gut gewählt, da im Moment sowieso alles etwas ruhiger ist", konstatiert Häusler.
Wichtigstes Ziel ist es, den Landfrauen einen schönen Tag zu bieten. Dieser findet schon seit vielen Jahren in der Rhönfesthalle statt. "Hier hat man genug Platz, und auch die Versorgung ist wieder hervorragend organisiert", freut sich die Kreisbäuerin.
Natürlich machten die Vorbereitungen viel Arbeit. Das Ergebnis entschädige aber für vieles. "Außerdem steht hier meine Familie voll hinter mir. Ohne sie würde ich es nicht schaffen", betont Häusler. Und so muss das ja auch sein, in einem Familienbetrieb. Anfangs war sie zwar schon etwas aufgeregt. "Aber das hat sich im Laufe der Veranstaltung gelegt", sagt Edeltraud Häusler glücklich.
Gottesdienst und kleine Modenschau
Das Thema in diesem Jahr war "Heimat", hierum wurde auch das Rahmenprogramm des Tages gestrickt. Den Beginn machte ein ökumenischer Gottesdienst, der von Pfarrer Thomas Kohl und Pfarrer Josef Zwickl feierlich gestaltet wurde. Die Frauengruppe aus Singenrain begleitete mit ihren rhythmischen Liedern den Gottesdienst feierlich. Die "Rhöner Stubenmusikanten" übernahmen die Unterhaltung im gemütlichen Teil, und es wurde sogar eine kleine Modenschau geboten. Ulrike Gah vom Schneider-Atelier Fröhlich aus Frankenbrunn hatte Trachten mitgebracht, die beim Landfrauentag für viel Begeisterung sorgten.
Kritik am Kosumdenken
Fehlen durfte auch ein Vortrag nicht: Die Volkskundlerin Annegret Braun von der Ludwig-Maximilians-Universität München referierte über das Thema "Frauen und das Glück". Dabei ging sie kritisch mit dem heutigen Konsumdenken ins Gericht. Denn wahres Glück könne man sich eben nicht kaufen. Und es seien nicht die großen Dinge, die einen am Ende zu einem glücklichen Menschen machen, sondern vielmehr Kleinigkeiten. Das kann auch einmal ein gutes Lied oder ein Waldspaziergang sein, einfach einmal Zeit für sich zu haben und seine Seele baumeln zu lassen.
Besonders die Familie stelle sich immer wieder als eine Quelle des Glücks dar, aber auch Freunde sind hier unerlässlich. An konkreten Beispielen legte sie dar, dass es gerade die kleinen Momente sind, die den Menschen glücklich machen. Der große Applaus am Ende des Vortrags zeigte, dass die tiefen Gedanken der Referentin die Landfrauen inspiriert hatte.
Landwirt mehr als nur ein Lieferant
"Die Sonne strahlt über Stangenroth - das passt gut zum heutigen Landfrauentag", freute sich Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU). Auf die Landwirtschaft werde in der jetzigen Diskussion ein besonderer Fokus gelegt, sie stehe aber auch am Pranger, was ungerechtfertigt sei. "Viele, die an der Diskussion teilnehmen, haben keine Ahnung von der Materie", befand er. Dabei zeige sich auch der Konsument recht zwiespältig: Einerseits fordere er Regionalität und den behutsamen Umgang, andererseits zeige er beim Kauf von Waren aber leider immer wieder, dass er oft nur über den Geldbeutel entscheidet - eine Sache, die sich zutiefst widerspreche. "Preisdruck und die überbordende Bürokratie schießen dabei den Vogel ab", meinte er. Doch der Landwirt ist viel mehr als nur Lieferant: Er sorge dafür, dass unsere Kulturlandschaft gepflegt wird und so erhalten bleibt. "Die Landfrauen sind die Stütze unserer regionalen Landwirtschaft, sie sind der gute Geist in den Betrieben", stellte er fest. Er dankte Kreisbäuerin Edeltraud Häusler und ihrem Team für die gute Vorbereitung des Landfrauentags: "Wie die große Resonanz zeigt, haben sie hier einen Nerv getroffen", so Kirchner.
Bevölkerung auf die Regionalität hinzuweisen
Landrat Thomas Bold sagte, dass die Landwirtschaft nach wie vor eine riesige Bedeutung habe, insbesondere in einem so ländlich geprägten Landkreis wie Bad Kissingen. Gerade die Kulturlandschaft, die hier in vorbildlichster Weise gepflegt werde, sei ein Pfund, mit dem man wuchern könne. Außerdem würden regionale Produkte in hoher Qualität erzeugt. Hier müssten noch größere Anstrengungen unternommen werden, die Bevölkerung auf die Regionalität hinzuweisen und damit zu werben. "Mich habt ihr bei der Weiterentwicklung in jedem Fall auf der Seite", so der Landrat.
"Schön, dass ihr für euer Treffen die Rhönfesthalle ausgesucht habt", freute sich Bürgermeister Waldemar Bug. Im Mittelpunkt des Treffens stehe, sich auszutauschen, sich zu informieren und einen schönen Tag zu haben. Im Moment sei es in der Landwirtschaft eine eher ruhigere Zeit, optimal, um den Landfrauentag abzuhalten. Bug sagte, dass weibliche Wesen einen enormen Einfluss auf die Männer ausüben könnten und oft bereit seien, neue Pfade abseits der ausgetretenen Wege zu gehen. So könnten sie Dinge verändern, die sich ohne sie nur in den ewig gleichen Bahnen bewegen würden. "Die Zukunft ist weiblich", sagte Bug, er plädierte dafür, dass Frauen noch mehr in Vereinen und Gemeinschaften aktiv sein sollten. Den Landfrauen wünschte er am Ende seiner Rede weiterhin einen schönen Tag.
Den Landfrauen gefiel das Treffen sichtlich sehr gut. Es blieb Zeit, sich auszutauschen, aber auch, das gelungene Rahmenprogramm zu genießen.