Förderantrag für Stenayer Platz

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Am Stenayer Platz liegen die verschiedenen Möglichkeiten der Pflasterung bereits aus. Foto: Dieter Britz
Am Stenayer Platz liegen die verschiedenen Möglichkeiten der Pflasterung bereits aus.  Foto: Dieter Britz

Der Stadtrat stimmt der Neugestaltung in der überarbeiteten Form zu. Wegen Belastung und fehlender Tragfähigkeit muss der Boden ausgetauscht werden.

Dem Förderantrag für die Sanierung des Stenayer Platzes samt Klostergasse und Gymnasiumsstraße stimmte der Stadtrat am Montag mit einer Gegenstimme zu. Das Papier geht nun an die Bezirksregierung in Würzburg, die hoffentlich bald einen Förderbescheid zurück ins Mürschter Rathaus schickt, hoffen Bürgermeister und Stadtrat nun.

Fiktiver Minimalausbau

Bürgermeister Helmut Blank (CSU) stellte nochmals die Pläne vor und ging ausführlich auf die Kosten ein, die auf die Anlieger zukommen: Nur für weniger als die Hälfte der knapp 900 000 Euro Kosten müssen überhaupt Anliegerbeiträge bezahlt werden, da ein fiktiver Minimalausbau als Grundlage für die Berechnung der Anliegerbeiträge dient. Für den großen Rest ist die Stadt allein zuständig, bekommt allerdings über ein Sonderprogramm 80 Prozent Zuschuss.

Weniger Diskussionen als erwartet gab es wegen des Quecksilbers im Boden. Die Würzbürger Geotechnik GmbH hatte an einem halben Dutzend Stellen den Boden untersucht, um seine Tragfähigkeit zu prüfen und war dabei auch auf Quecksilber gestoßen, wenn auch in geringer Konzentration. Auch Chloride, vermutlich Reste von Streusalz belasten den Boden. Geotechnik-Geschäftsführer Dietmar Johannsen erläuterte dem Stadtrat die Ergebnisse: Auf rund 70 bis 80 Prozent der Fläche auf dem Platz und in der Gymnasiumsstraße reicht die Tragfähigkeit des Untergrundes nicht aus. Der Zustand der Klostergasse ist gut, so Johannsen. Auch Flächen wie Gehwege oder der eigentliche Platz müssen aber für Müll- und Feuerwehrfahrzeuge oder zum Beispiel Getränkeanlieferer bei Festen befahrbar sein, wie Bürgermeister Blank und der städtische Sanierungsbeauftragte Dag Schröder ergänzten.
Einige Hundert Kubikmeter Untergrund müssen deshalb ausgehoben und durch tragfähigen Schotter ersetzt werden. Sie können nur noch eingeschränkt wiederverwendet werden, da sie nicht frostsicher sind. Wenn die Quecksilber-Konzentration, die weiter untersucht wird, nicht noch ansteigt, gibt es dadurch offenbar keine weiteren größeren Probleme.

100 000 Euro Mehrkosten

Allerdings verursacht der Bodenaustausch beträchtliche Mehrkosten. Sie sind zur Zeit mit rund 100 000 Euro veranschlagt. Ob es dafür Zuschüsse gibt, hängt davon ab, ob der ausgehobene Boden wiederverwertet werden kann. Dadurch steigen die geschätzten Kosten für die Sanierung des Stenayer Platzes samt Gymnasiumsstraße und Klostergasse auf knapp 900 000 Euro. Darin sind Mehrkosten durch Wünsche der Bürger bereits eingerechnet.
Der Austausch des Bodens sei nach jetzigem Stand der Dinge nur notwendig, um die Tragfähigkeit der Straße und des Platzes zu gewährleisten, bestätigte der Geotechnik-Geschäftsführer auf eine Frage des Zweiten Bürgermeisters Norbert Reiter. Während der Bauarbeiten müssen aber weitere Bodenanalysen durchgeführt werden.
"Extrem wichtig" ist der Erhalt der beiden Bäume auf dem Platz, versicherte Bürgermeister Blank auf eine weitere Frage. Darauf werde bei den Bauarbeiten geachtet. Damit das Wasser ablaufen kann und sich keine Pfützen bilden, wird der Platz, der sich in Zukunft auch über die Gymnasiumsstraße erstreckt, von Rinnen durchzogen, erklärte Dag Schröder. Die Befürchtung, dass es dadurch Lärmbelästigungen durch darüber fahrende Autos gibt, zerstreute Schröder. Die Rinnen seien zu flach. Den Mauerdurchbruch, damit die Altenheim-Bewohner schneller auf die "Rollatorbahn" in der Klostergasse und auf den Stenayer Platz kommen, wird es nicht geben. Der Eigentümer der Mauer (die Augustiner) will das nicht.
Die Abstimmung über den Förderantrag war schließlich reine Formsache: Einstimmig, mit einer einzigen Gegenstimme.