Dabei gebe es diverse Richtlinien zu beachten: "Wenn ich das Tanklöschfahrzeug für Waldbrände haben möchte, brauche ich mindestens ein Löschgruppenfahrzeug 10." Natürlich muss dazu auch Platz sein, aber: "Das ist ein normaler Stellplatz, den Feuerwehrhäuser haben."
Schulungen für Flächenbrände
Auch bei den Schulungen müssten laut Pfriem Flächenbrände mehr in den Fokus rücken: Wie müssen sich die Feuerwehrleute positionieren, wie ist das Vorgehen? Harald Albert weiß: Es ist wieder am Kommen, dass man auf diese Lehrgänge Wert legt. "In Bad Kissingen haben wir das Thema immer ein wenig weggeschoben, dieses Jahr aber speziell geübt - und konnten das bisher bei diversen Flächenbränden gut anwenden."
Sehr zeitintensives Hobby
Was den Feuerwehrmann daneben beschäftigt, ist die Zeit, die für das lebensrettende Hobby draufgeht. Übungen, Schulungen, und alles, was sonst noch zu tun ist. "Der Freistaat Bayern hat zwar eine Ehrenamtskarte, mit der man Vergünstigungen bekommen kann. Aber ich habe sie noch nie benutzt."
Das sei auch nicht der richtige Weg. "Das Land Baden-Württemberg hat den Kommunen freigestellt, dass sie den Feuerwehren Aufwandsentschädigungen zahlen." Sie könnten es über die Versicherung des Unfallverursachers abrechnen. "Das wäre etwas, was wir den Freiwilligen mitgeben könnten." Auch verbilligte Verträge fürs Fitnessstudio, um sich fit zu halten, wären für die Feuerwehrleute von Vorteil.
Freiwillige Feuerwehren entlasten
In den südlichen Ländern Europas gebe es gar keine Freiwilligen Feuerwehren, nur berufliche. "Wir haben aber bestimmte Hilfsfristen, die wir hier auf dem Land gar nicht einhalten könnten. Es wäre auch gar nicht leistbar, so eine Berufsfeuerwehr zu halten." Daher sei es umso wichtiger, die Freiwilligen Feuerwehren zu entlasten und zu motivieren.
Beispielsweise indem ihnen Arbeiten abgenommen werden: Schläuche und Atemschutzgeräte prüfen, Radwechsel machen, Autos und Toiletten putzen. "Die Feuerwehren müssen sich schulen und Einsätze fahren. Alles andere muss eigentlich von Angestellten der Kommune gemacht werden. Das würde viele motivieren."
Derzeit komme es immer öfter vor, dass Kommunen eine sogenannte Pflichtfeuerwehr aufbauen, also Bürgerinnen und Bürger verpflichten müssen, sich zu beteiligen. Auch hier bemerkt Pfriem: "Gerade tagsüber wird es immer öfter eng." Das liegt auch daran, dass viele Leute da auf der Arbeit sind. Umso wichtiger sei es, genügend Menschen zur Feuerwehr zu motivieren, um immer mit ausreichend vielen Leuten zum Einsatz starten zu können.