Ferienmarkt in Burkardroth - für mehr Leben vor dem Rathaus

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Die Kuh "Rosa" am Stand von Anja Wagenbrenner ist der Hit bei den Kindern. Nicht nur weil ihre "Milch" an dem warmen Vormittag für Abkühlung sorgt. "Die Kinder sind sehr interessiert", sagt die Bäuerin. Hannah übt schon einmal den richtigen Griff. Foto: Carmen Schmitt
Die Kuh "Rosa" am Stand von Anja Wagenbrenner ist der Hit bei den Kindern. Nicht nur weil ihre "Milch" an dem warmen Vormittag für Abkühlung sorgt. "Die Kinder sind sehr interessiert", sagt die Bäuerin. Hannah übt schon einmal den richtigen Griff. Foto: Carmen Schmitt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Aus dem Wochenmarkt vor dem Rathaus in Burkardroth wird für einen Tag der Ferienmarkt. Der soll Familien für das sensibilisieren, was in der Region produziert wird und eine Verbindung zu den Menschen hinter den Produkten schaffen.

"Linkes Bein, rechtes Bein, ach was könnte schöner sein - Musik ist unsere Welt!". Ein Dutzend Grundschulkinder schmettern die Textzeile im Chor über den Marktplatz in Richtung Mamas, Papas, Omas und Opas. Sie alle sind auf dem Ferienmarkt in Burkardroth gekommen. Ob Standbetreiber oder Bürgermeister - vielen liegt eine Menge daran, dass auf dem regulären Wochenmarkt bald genauso viel los ist. Doch sie wissen, was den Bürgern fehlt.


"Kein Markt, kein Leben", sagt Ganna Kravchenko, Projektmanagerin der Allianz Kissinger Bogen. Sie hat für diesen Tag aus dem regulären Wochenmarkt, der jeden Mittwoch vor dem Rathaus stattfindet, den Ferienmarkt gemacht. Ihr liegt viel daran, die Marktkultur zu erhalten. "Das ist die Aufgabe der kommunalen Politik und der Gesellschaft." Man trifft sich und tauscht sich aus, das müsse bewahrt werden. "Wenn alles anonym bleibt, haben wir ein Problem", sagt sie.

"Wir haben viele Bürger, die nicht mehr fahren können oder wollen", sagt Bürgermeister Waldemar Bug (ödp). "Hier bleiben die Leute stehen und reden miteinander. Ältere Leute suchen das ganz bewusst."

Kuh "Rosa" kommt an

Mit dem Ferienmarkt will Ganna Kravchenko besonders Familien erreichen, um zu zeigen, was in der Region produziert wird, meint sie. "Es geht um Bildung und Sensibilisierung." Kinder lernen die Geschichte hinter den Betrieben kennen und bauen einen Bezug zu den Menschen auf. "Wenn man etwas erlebt hat, bleibt es in Erinnerung", sagt die Projektmanagerin der Allianz Kissinger Bogen. Und zu erleben gab es bei Anja Wagenbrenner aus Oberthulba und der Kuh "Rosa" einiges. Dort konnten sich die Kinder am Euter probieren und der Plastikkuh Wasser abzapfen. "Ich möchte vermitteln, dass eine Kuh nicht einfach nur gemolken wird", sagt die Bäuerin und Erzieherin. Bei den Kindern kam die Aktion gut an, nicht nur wegen der erfrischenden "Milch" an diesem warmen Vormittag. Nur eines fehlte den Besuchern und Standbetreibern: Obst und Gemüse. Elisabeth Sell aus Stangenroth ist mit ihren beiden Kindern zum Ferienmarkt gekommen. Sie bedauert, dass sie bis zum nächsten Supermarkt fahren muss, um Obst und Gemüse zu bekommen. Sie vermisst auf dem Wochenmarkt einen Anbieter, bei dem sie regional und saisonal einkaufen kann. "Dann würde ich bestimmt öfter kommen", ergänzt Elisabeth Sell.

Ganna Kravchenko und Waldemar Bug wissen um die Lücke. Für den Ferienmarkt hat die Projektmanagerin einen Händler gefunden. Ein paar Tage vorher sagte er ab. "Es ist ein Angebot für den tagtäglichen Gebrauch und enorm wichtig", sagt Waldemar Bug. Auch für den Erfolg des Marktes, meint Christine Schmitt aus Zahlbach, die dort ihre Liköre anbietet und wie die anderen Standbetreiber darauf hofft, dass das Angebot bald erweitert wird und mehr Bürger auf den Marktplatz gelockt werden, um sich dort zu treffen und einzukaufen.