Fanfarenklang und Sternennacht in Ebenhausen

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Auf viele junge Kräfte kann der Spielmannszug des Faschingsclubs bauen. Von links: Vanessa Reith, Andreas Ostermiller und Jennifer Reith. Foto: Stefan Geiger
Auf viele junge Kräfte kann der Spielmannszug des Faschingsclubs bauen. Von links: Vanessa Reith, Andreas Ostermiller und Jennifer Reith. Foto: Stefan Geiger
Für den Faschingsclub Selbsthilfe Ebenhausen unermüdlich und verantwortungsbewusst im Einsatz: Jutta Markert, 1. Vorsitzende und Leiterin des Spielmannszuges. Foto: Stefan Geiger
Für den Faschingsclub Selbsthilfe Ebenhausen unermüdlich und verantwortungsbewusst im Einsatz: Jutta Markert, 1. Vorsitzende und Leiterin des Spielmannszuges. Foto: Stefan Geiger
 

Am Wochenende gibt es wieder die Sternennacht im Schloss im Ebenhausen. Sei September wird gewerkelt. Davon profitiert vor allem der musikalische Nachwuchs im Ort.

An diesem Wochenende veranstaltet der Faschingsclub die romantische Sternennacht im Schloss. In Vorbereitung und Abwicklung engagiert sich vor allem der Spielmannszug; denn der Erlös fließt ganz in dessen Nachwuchsarbeit.

Seit September werkeln und basteln Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Hobbyraum von Georg Wahler. "Viele sind mit Feuer und Flamme dabei und sägen, hobeln, bemalen, falten, schneiden aus und kleben, um ein breit gefächertes Angebot für
Advent und Weihnachten zu stellen", berichtet 2. Vorsitzender Andreas Back, der den Spielmannszug leitet und immer wieder neue Kräfte ausbildet. "Die Kosten hierfür halten wir extrem niedrig. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen keinen Vereinsbeitrag. Für die wöchentliche Ausbildung erheben wir im Monat zehn Euro. Dazu stellen wir die Instrumente und Noten kostenlos zur Verfügung und helfen bei Beschaffung und Pflege der Uniformen. Alljährlich unternehmen wir einen Ausflug, um das Miteinander zu festigen", schildert er im Detail.

1965 gegründet


Den Faschingsclub selbst gründeten 1965 neun Personen, darunter Georg Wahler, der vier Jahre später maßgeblich den Spielmannszug ins Leben rief und für seine Verdienste zum Ehrenspielmann ernannt wurde. Die Gruppe in ihren historischen Uniformen fränkischer Landsknechte aus der Zeit des 30-jährigen Krieges bereicherte fortan das Vereinsgeschehen, vor allem im Fasching und bei Festen. Aufgrund guter musikalischer Leistungen wurde dem Verein 1979 die Durchführung des 3. Bundestreffens der Spielmannszüge im Nordbayerischen Musikbund übertragen. Noch heute schwärmen ältere Bewohner von diesem farbenprächtigen Musikereignis.

Zum 40-jährigen Bestehen richtete der Verein im Juli 2009 das Kreismusikfest aus. Damals grüßten in den Monaten zuvor an den Ortseingängen Tambour Major, Trommler, Flötenspieler und Fanfarenbläser, von Georg Wahler aus Holz als Spielmannszug gefertigt.

Seit einigen Jahren leitet Andreas Back den Spielmannszug mit seinen 30 Musikern. Neben traditionellen Melodien erweiterte er das Repertoire mit südamerikanischen Rhythmen und moderner Rock- und Popmusik. Zur Tradition gehört es, dass der Spielmannszug die Oerlenbacher Kulturtage musikalisch eröffnet. Das Orchester hat alle Höhen und Tiefen gemeistert, vor allem Durststrecken durchgestanden und aktuell ein hohes Leistungsniveau erreicht.

Jutta Markert ein Garant für Kontinuität

Garant dieser Kontinuität ist neben dem Dirigenten Leiterin Jutta Markert. Seit ihrem fünften Lebensjahr ist sie mit dem Verein verbunden. Als kleines Mädchen trug sie bei Festen und Ständchen ein Sparschwein für Gaben für den Spielmannszug. Sie spielte als Kind Flöte und trat zwölf Jahre in Gardeformationen auf. Anschließend trainierte sie zehn Jahre lang eine Garde. 20 Jahre spielte sie die Lyra. Seit inzwischen 18 Jahren leitet sie den Spielmannszug.

Seit 2012 steht Jutta Markert an der Spitze des Faschingsclubs und investiert viel Zeit und Kraft in diese Verantwortung. "Für mich ist der Spielmannszug Ehre und Verpflichtung, um das Erbe meines Vaters fortzuführen, für mich eine Lebensaufgabe", bekennt sie. Ihre Dienste haben Verein und "Föderation Europäischer Narren
(FEN) vielfach gewürdigt, zuletzt mit dem "Brillanten in Gold" der FEN.

Am 2. Adventswochenende wird sie mit ihrem Helferteam dem Schloss vorweihnachtlichen Glanz verleihen. Tausende Lichter und Kerzen sowie adventliche Musik schaffen ein besonderes Ambiente. Viele selbst gebastelte Sachen warten auf großes Interesse. Dem gemütlichen Aufenthalt dienen Glühwein, Waffeln, Flammkuchen, Gulaschsuppe, Kaffee und Kuchen sowie weitere Köstlichkeiten.