Nicole Fischer hat sich vor eineinhalb Jahren als Hochzeitsplanerin selbstständig gemacht. Ein Gespräch über aktuelle Hochzeitstrends, kuriose Wünsche von Brautpaaren und die Kleinigkeiten, die man wirklich nie vergessen darf.
Im kleinen Büro von Nicole Fischer, 42, im unteren Teil ihres Hauses, sind die Stühle vor dem Schreibtisch mit weißen Hussen überzogen, an der Wand stehen zwei Tische mit bunten Süßigkeiten in feinen Gläsern mit weißen Borten, zwischen Herzen und Rosen guckt von einem der runden Lutscher Micky Maus. Über allem hängt ein Hauch von rosa und das Versprechen eines perfekten Tags.
Allein die Uhr, die läuft noch in der Sommerzeit. Vielleicht ist sogar das Absicht, der Winter ist schließlich der natürliche Feind romantischer Eheversprechen. Der Winter ist im Hochzeitsbusiness die Zeit für Planungen. Fischer ist gelernte Augenoptikerin. Vor eineinhalb Jahren hat sie sich mit der Firma "Wedding kiss" als Hochzeitsplanerin selbstständig gemacht. Sie ist zuständig für die kleinen und großen Emotionen und die kleinen und großen Sorgen vor dem schönsten Tag des Lebens.
Was sind das für Leute, die sich einen Wedding-Planner buchen?Nicole Fischer: Ganz unterschiedliche. Manche sind weggezogen, wollen aber hier heiraten, manche sind neu nach Bad Kissingen gekommen, anderen sind beruflich sehr eingespannt. Oft kommen auch diejenigen, die nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung haben.
Ein Wedding-Planner ist also nicht nur für die oberen Zehntausend erschwinglich?
Richtig. Viele denken immer, es sei unglaublich teuer, das stimmt nicht. Ein Wedding-Planner ist eigentlich dafür da, das Budget im Auge zu behalten. Ich mache einen Kostenplan, und schaue, wo man sparen kann. Außerdem bekomme ich viele Dienstleistungen zu Sonderkonditionen.
Oft sind es also die kleinen Dinge, die am Ende die Kosten explodieren lassen?
Vieles wird am Anfang nicht bedacht. Man sieht zum Beispiel eine Location, die vermeintlich perfekt ist. Dann ist da aber nichts: kein Kühlschrank, keine Stühle. Es muss nicht perfekt sein, man muss nur die Möglichkeiten sehen. Man kann mit Illumination und Dekoration eine Sporthalle verwandeln, so dass man sie am Ende nicht mehr wiedererkennt.
Als Sie sich selbstständig gemacht haben, Mitte 2014, was war für Sie das Schwierigste?
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist immer mit schlaflosen Nächten verbunden, mit den Fragen ob es richtig war, was erwartet mich? Wo will ich hin?
Eine andere Sorge gilt der Arbeit selbst. Dass man der Verantwortung, die man dem Brautpaar gegenüber hat, auch gerecht wird. Es gibt so unglaublich viele Kleinigkeiten - von der Mülltüte bis zum Aschenbecher. Alles muss genau dann da sein wo es ist.
Warum haben Sie sich selbstständig gemacht?
Meine Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem ich mehr Zeit habe und mir gefiel der Gedanke, meine Arbeitszeit frei einteilen zu können. Die Idee zum Wedding-Planner war auch schon da. Ich bin oft als Hochzeits-Sängerin unterwegs und habe viele Pärchen gesehen, die noch bis zur letzen Minute vor der Trauung im Stress waren - passt alles, kommt die Torte - die Nerven liegen oft blank. Ich habe gedacht, dass muss nicht sein.
Sind sie bei den Hochzeiten auch selbst dabei?
Wenn es gewünscht ist. Manche möchten mich im Hintergrund - für den Notfall. Auf jeden Fall bin ich am Tag der Hochzeit nochmal dabei alles abzutelefonieren, nochmal alles zu kontrollieren.Wenn ich als Zeremonienmeisterin gebucht wurde, dann bleibe ich auch bis um fünf - bis zum bitteren Ende (lacht).
Welcher Moment ist für Sie der schönste?
Der Moment, in dem ich sehe, das Brautpaar ist entspannt und genießt den Tag. Wenn ich merke, ich habe das Gänsehaut-Gefühl erzeugt.
Und was wäre das Schlimmste, das passieren könnte?
Dass einer von beiden nicht "ja" sagt .
Aber das steht ja nun doch außerhalb ihrer Macht...
...das stimmt. Das schlimmste wäre wenn das Catering kurzfristig ausfällt, wegen einem Krankheitsfall oder wenn die Hochzeitstorte vergessen wurde.
Schon mal passiert?
Nein, nichts davon. Ich bin aber auch in der Planung sehr akribisch und gehe dafür den Tag selbst sehr gelassen an, weil ich weiß, dass eigentlich nichts schief gehen kann.
Kommen mehr Frauen als Männer zu Ihnen?
Eigentlich ja, es kommen aber auch Männer zu mir. Der Unterschied ist eher die Art der Hilfe. Die Männer sind eher an der Logistik interessiert - Ablaufpläne, Dekokonzepte. Wenn man so will die groben Sachen. Bei den Frauen sind es mehr die kleinen Dinge: Papier für die Einladungen und Speisekarten, die Sektbar, die Candy-Bar.
Eine Candy-Bar - also eine Art Süßigkeiten-Tisch - das ist wohl gerade ein Trend?
Schon ein bisschen. Momentan geht der Trend zu allem was aus dem Amerikanischen kommt, viel Vintage, Saftbars, sebstgemachte Limonade, Foto-Shootings im Reportagestil.
Beim Essen, was ist da gerade in?
Es gibt immer noch viele klassische Hochzeitsmenüs, aber auch viel ,Flying-Food', also Häppchen, weniger Suppen, dafür Vorspeisen auf der Etagerie.
Aber eigentlich kann man nicht wirklich von Trends sprechen. Es kommt immer auf die Gesellschaft an. Ich hatte schon schlichte aber auch aufwendige Hochzeiten. Ich hatte gelbe, grüne und rosa Hochzeiten.
Haben Sie für jede Hochzeit ein anderes Kleid?
Aus meiner Zeit als Sängerin kann ich auf einen großen Fundus zurückgreifen. Ich habe auf jeden Fall alle Farben zur Auswahl.
Sie können sich also anpassen...
... ja, ich passe dann auch farblich zum Konzept (lacht).
Das Gespräch führte Anja Greiner
Freitag, 20. November Um 13 Uhr wird die Messe im Tattersall in Bad Kissingen eröffnet; um 13:30 Uhr hält Sascha Genders von der IHK einen Vortrag zum Thema "Trends und Entwicklungen im Bereich Gründung", danach werden erfolgreiche Beispiele aus der Region vorgestellt. Ab 16 Uhr spricht Wolfgang Stumpf von der HWK über einen "Fahrplan zur Betriebsübernahme im Rahmen einer Existenzgründung", ab 18 Uhr hält der Autor Sascha Kugler einen Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema: "Success-DNA: die zwölf Gesetzte des Erfolgs".
Samstag, 21. November Um 13:30 Uhr hält Gründercoach Albrecht Groß einen Vortrag zum Thema "Erfolg ist planbar", um 11:15 Uhr spricht der städtische Wirtschaftsförderer Michael Wieden zum Thema "Der Gründer ist sein bestes Alleinstellungsmerkmal", um 13 Uhr geht es bei Katrin Schmitt um "Selbstmanagement - mehr Zeit für die Kundengewinnung bevor abschließend, um 13:45 Uh, nochmals ein erfolgreiches Praxisbeispiel präsentiert wird.
Informationen Hintergründe über die Aussteller gibt es auch unter
www.aufbrecher.de