Es darf gespielt werden

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Leopoldine Wiesner und Ana Maria Benevides Werner grübeln über den Geschicklichkeitsspielen. Bei den "SpieleWochen" im Jugend- und Kulturzentrum ist auch Geduld gefragt. Foto: Carmen Schmitt
Leopoldine Wiesner und Ana Maria Benevides Werner grübeln über den Geschicklichkeitsspielen. Bei den "SpieleWochen" im Jugend- und Kulturzentrum ist auch Geduld gefragt. Foto: Carmen Schmitt

Ran an die Bretter: Die "SpieleWochen" im Bad Kissinger Jugend- und Kulturzentrum sind eröffnet. Zwei Wochen mit Spielen, Turnieren und Spaß starten.

Leopoldine Wiesner und Ana Maria Benevides Werner knobeln noch. "Das ist gar nicht so einfach", sind sich die Damen einig. Die beiden schieben und drehen, knoten und drücken. Vor ihnen auf dem Tisch liegen Schlösser, Holzkisten und Puzzles. "Geduld und Ausdauer sind gefragt", sagt Michael Keim, der die Spiele zur Eröffnung der "SpieleWochen" mitgebracht hat.
Die eröffneten gestern Sozialreferent David Rybak und Oberbürgermeister Kay Blankenburg im Jugend- und Kulturzentrum (JuKuZ).

Technik kein Rivale der Brettspiele

"Es gibt noch eine Spielkultur in den Familien", sagt David Rybak. Der kann auch die Konkurrenz durch Computer und Smartphones nichts anhaben, ist er sich sicher. "Es kommt darauf an, wie die Spiele präsentiert werden." Kicker, Billard, bunte Klötze zum Stapeln, Holzspielbretter, Bällebad, Regale voller Brettspiele, nummeriert und aufeinander gesetzt. "Wir haben für jeden das passende Spiel", sagt David Rybak und lacht.
Ausgesucht hat die auch Ines Strauß von der Stadtverwaltung. Mit den ehrenamtlichen Helfern war sie dafür auf einer Spielemesse und hat die neuen Trends getestet. Eine "gute Mischung" aus alten und neuen Spielen ist so für die "SpieleWochen" entstanden. Sie achtet auf mehrere Kriterien: "Ein Spiel darf nicht zu komplex sein, es muss Action im Spiel sein und es braucht Kreativität." Anspruchsvolle, einfache, kurzweilige, ausdauernde, alles ist dabei. "Die Leute wollen die Spiele kennenlernen und ausprobieren." Ines Strauß ist leidenschaftliche Brettspielerin. "Zu viel Strategie ist mir zu trocken. Für mich muss auch etwas Überraschendes dabei sein." Bei den Kindern und Jugendlichen kommen am besten Reaktions- und Aktionsspiele an, bei denen es auf die Schnelligkeit ankommt.
Heuer finden die "SpieleWochen" im JuKuZ zum zehnten Mal statt. Ines Strauß ist von Anfang an dabei. "Ein Spiel, von vor zehn Jahren ist heute noch genauso gut", sagt sie. Für sie steckt noch mehr in einem Spiel als freudiger Zeitvertreib: "Man lernt zu kommunizieren und bei der Sache zu bleiben."

Spiele sind wie echtes Leben

"Bei den Knobelspielen ist es wie im realen Leben", meint Spieltrainer Michael Keim. "Man muss ausprobieren, man darf nicht aufgeben und es gibt immer eine Lösung." Er glaubt an den Erfolg der Spiele. "Die Leute können viel mitnehmen, vor allem in unserer schnelllebigen Zeit." Er gibt den Kindern und Erwachsenen, die sich an den Übungen abmühen, gerne einen Hinweis. Einmal drehen, schütteln oder wackeln, aber: "Viele wollen selbst darauf kommen und probieren sich aus."
Verzweifelt doch einmal jemand oder kann nicht verlieren, tröstet Erzieherin Elena Lebold. "Da muss man auch schon mal aufbauen", sagt sie und lächelt.