Wer macht so was? Mutmaßlich mit Hundekot gefüllte Plastiksäckchen liegen in einem Gebüsch in der Nüdlinger Flur herum. So etwas ist nicht nur ein Ärgernis für die Gemeinde, sondern auch für alle Vorbeikommenden.
Der Anblick ist einfach nur ekelerregend. In einem Gebüsch neben einem Feldweg liegen dicht an dicht mit Kot gefüllte Plastiksäckchen. Einzelne dieser Ekelpakete verteilen sich auch auf einem benachbarten Acker. Wer diese unappetitliche Fracht mitten in der Natur abgelegt hat, ist unbekannt. Nüdlingens Bürgermeister Harald Hofmann spricht von einer "großen Sauerei" und sagt: "Das ist einfach nicht zu verstehen".
Anzeige hat die Gemeinde bislang jedoch nicht gestellt. Bürgermeister Hofmann geht davon aus, dass diese nichts bringen wird. Er wünschte sich jedoch, dass der Verursacher versehentlich seine Visitenkarte dort gleich mit verloren hat. Aber der Kommunalpolitiker bleibt realistisch. Die Entsorgung der Kotpäckchen werde wohl am Bauhof hängen bleiben, meint Hofmann. Solche Arbeiten empfindet er als Zumutung für die Mitarbeiter.
Auf der Suche nach einer Erklärung
Es sieht fast so aus, als ob jemand die befüllten Hundekottüchen gesammelt, sie dann zum Flurweg nahe der Waldabteilung Wildenrot gefahren und in der Hecke abgelegt hatte. Warum man so etwas machen sollte, kann sich Harald Hofmann nicht erklären. Eine weitere Möglichkeit wäre für ihn, dass ein oder mehrere Hundehalter auf ihren Spaziergängen immer genau an dieser Stelle Tütchen weggeworfen haben. So ganz überzeugt Hofmann diese Theorie jedoch nicht. Die nächste Hundestation liegt am Wurmerich, mehr als einen Kilometer vom Ablagepunkt entfernt. Ein ausgewiesener Wanderweg führt hier nicht vorbei. Und es ist eine Stelle, an der ein Hund sein Geschäft wohl eher im Gebüsch oder am Waldrand erledigt, ohne dass ein Plastiksäckchen zum Einsatz kommt.
"Der Hund kann nichts dazu", fügt Harald Hofmann an. "Die Person, die das macht, sollte sich schämen", so die Feststellung des Bürgermeisters.
Mehrere Hundestationen in der Gemeinde
Enttäuscht ist er, weil die Gemeinde seiner Meinung nach ein sehr großes Zugehen auf die Hundehalter zeigt. Man habe die Hundesteuer nicht erhöht, dafür aber vor einem Jahr im gesamten Ortsgebiet Hundestationen aufgestellt. Dort gibt es rote Tütchen fürs große Hundegeschäft, die dann an Ort und Stelle auch gleich ordentlich entsorgt werden können.
Dreimal pro Woche hat der Bauhof die Aufgabe, die Abfallbehältnisse zu leeren. Gelegentlich komme es schon vor, dass ein befüllter Beutel jedoch nicht im Abfallkorb, sondern in einer Grünanlage landet.
Deshalb hat die Gemeinde auch die Farbe Rot für die Beutel gewählt. So werden achtlos weggeworfene Tüten bei der Grünanlagenpflege von den Gemeindearbeitern besser gesehen als schwarze. Aber dass die Kotbeutel so konzentriert irgendwo weggeworfen werden und dazu noch so weit entfernt von der Bebauung, das gab es bislang nicht.