Eine Führung für das Regenwasser

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In der Wiesenau kam es in 2013 zu einer großen Überschwemmung, weil vom Rannunger Berg große Wassermassen unkontrolliert in das Tal liefen. Fotos: Stefan Geiger
In der Wiesenau kam es in 2013 zu einer großen Überschwemmung, weil vom Rannunger Berg große Wassermassen unkontrolliert in das Tal liefen. Fotos: Stefan Geiger
Auf unserem Foto erläutern Bürgermeister Franz Kuhn (rechts) und Bautechniker Matthias Kirchner (Mitte) die Pläne.
Auf unserem Foto erläutern Bürgermeister Franz Kuhn (rechts) und Bautechniker Matthias Kirchner (Mitte) die Pläne.
 

Nach einem Hochwasser im Juni 2013 in der Rottershäuser Wiesenau, bei der auch Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen wurden, zieht jetzt die Gemeinde Konsequenzen.

Eine Lösung fand der Gemeinderat zu den Abwasserproblemen am Rannunger Berg in Rottershausen. Mit Seitengräben und Mulden sollen Niederschläge in Randzonen, die gemeindlicher Grund sind, geleitet werden. Außerdem soll das Wasser über Gräben und einen Durchlass durch die Bahnlinie zum Graben in der Wiesenau geführt werden.

Dramatisch hatte sich die Abwassersituation im Juni 2013 zugespitzt, als ein heftiger Starkregen zu Überschwemmungen im Tal und im angrenzenden Wohngebiet geführt hatte. Auch Wohnhäuser wurden damals in Mitleidenschaft gezogen. In der Folge befasste sich der noch amtierende Gemeinderat mit Lösungsansätzen, die Bauingenieur Matthias Kirchner erarbeitet hatte.

Zunächst teure Lösung

Enthalten war in seinem Konzept eine umfassende und kostspielige Lösung mit Asphaltierung des sogenannten "Wallweges" und einem Regenrückhaltebecken bei grober Kostenschätzung von 100 000 Euro. Der Gemeinderat vertagte damals die Entscheidung, zumal eine Förderung über das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausschied.
Bei einer Ortseinsicht verdeutlichten Bürgermeister Franz Kuhn und Bautechniker Matthias Kirchner die Situation vor allem für die neu gewählten Gemeinderatsmitglieder. "Immer wieder schwemmten Regenfälle den Weg aus. Der Bauhof schotterte. Der nächste Regen kam und damit die gleiche Misere", schilderte Kuhn.

Querrinnen

Anhand von Plänen zeigte Kirchner, wie man dem Malheur begegnen könnte: "Der 470 Meter lange Wallweg ist in keinem schlechten Zustand. Mit seitlichen Abschlägen kann das Wasser in die angrenzenden Waldzonen geleitet werden. Vor der Bahnbrücke gibt es einen eigenen Durchlass, der überwuchert ist und seine Funktion nicht mehr erfüllt. Er muss frei gemacht und angeschlossen werden. Gleiches gilt für den Graben am Weg nach der Unterführung." Ebenso sollte die rechte Abzweigung des Weges am Rannunger Berg Querrinnen bekommen, um das Oberflächenwasser in angrenzende Grünzonen wegzuleiten.
Zur Bedeutung des Weges erklärte der Bürgermeister, dass er Holzabfuhr, Landwirtschaft und Naherholung in nicht zu großem Umfang dient. Ziel sollte es sein, eine unter dem Aspekt Kosten und Nutzen akzeptable Lösung zu finden. Der Gemeinderat folgte schließlich einstimmig dem Vorschlag von Matthias Kirchner und Franz Kuhn, vom Weg möglichst viele Ableitungen frei zu räumen bzw. neu einzubauen, eine breite Querrinne hinter der Brücke zu schaffen sowie Durchlass durch den Bahndamm und Seitengraben nach der Brücke wieder herzurichten. Dort, wo beide Wege ausgeschwemmt sind, soll nachgeschottert werden.
Der Gemeinderat beauftragte Matthias Kirchner, Leistungspositionen und Maschinenaufwand für die Arbeiten zu ermitteln. Da der gemeindliche Bauhof seine Kapazitäten voll ausgereizt hat, soll im Anschluss die Maßnahme beschränkt ausgeschrieben werden.