Es ist die 33. Teilstrecke des Premiumwanderwegs Hochrhöner. Mit ihrer Eröffnung begannen auch die 12. Rhöner Wandertage in Aschach.
Im gesellschaftlichen Miteinander sind Extratouren eigentlich nicht erwünscht. Ganz anders war und ist dies allerdings bei der Bad Bockleter Extratour. Als 33. Teilstrecke des seit 16 Jahren bestehenden Premiumwanderwegs "Hochrhöner" wurde sie anlässlich der 12. Rhöner Wandertage in Aschach offiziell freigegeben.
Nach zweijähriger Aufbereitung mit entsprechender Ausschilderung verbindet dieser 12,7 Kilometer lange Qualitätswanderweg die Naturlandschaft um die Fränkische Saale mit dem Naturlehrpfad Aschach, den Schlossmuseen und den Kuranlagen des Staatsbades Bad Bocklet.
"Diese Bad Bockleter Extratour als Teilstück des Hochrhöners war schon seit Jahren mein Herzenswunsch", freute sich Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) bei der Eröffnung. Immerhin sei er als begeisterter Wanderer in den vergangenen Jahren schon 80 Prozent aller Extratouren abgewandert. Der neue Bad Bockleter Premiumwanderweg führt vom Kurgarten des Staatsbades entlang der Saale flussaufwärts zum "Hubbrünnlein", erläuterte Sandwall den anwesenden Bürgermeistern aus den Partnergemeinden der Allianz "Kissinger Bogen" sowie Vertretern beteiligter Organisationen und Vereine. "Dieser Brunnen stellte bis 1936 die Trinkwasserversorgung für Bad Bocklet sicher."
Schon 33 Extratouren
Weiter führt der neue Qualitätsweg durch Mischwälder entlang der Gemarkungsgrenze zwischen Hohn und Aschach zum dortigen Naturlehrpfad, dann durch Aschach zu den Museen im Schloss und von dort wieder zurück ins Staatsbad. Sandwall: "Die Extratour passt zum touristischen Angebot Bad Bocklets, versteht sich das Staatsbad doch als ein Ort zur Entschleunigung."
Jede der inzwischen 33 Extratouren zum Hochrhöner wird zur Hälfte vom Freistaat Bayern finanziert und zur anderen Hälfte von den beteiligten Gemeinden. Beim neuen, 20.000 Euro teuren Wanderweg ist es allein die Gemeinde Bad Bocklet, die die verbliebenen 10.000 Euro zahlen musste. Hierauf bezog sich der stellvertretende Landrat Emil Müller. Die Dauer von zwei Jahren, die die Extratour Bad Bocklet zur Fertigstellung brauchte, hielt Müller für angemessen, da doch einige Abstimmungsprozesse erforderlich gewesen seien, nicht zuletzt mit betroffenen Grundstückseigentümern. "Die Bockleter haben mit ihrer Extratour gezeigt, dass sie innovativ sind." Diese Touren seien ein ideales Angebot für Tageswanderer. Besonders lobte er am neuen Wanderweg die Möglichkeit, in Bad Bocklet oder Aschach einkehren zu können. Nicht bei allen Wanderwegen im Landkreis sei eine gastronomische Versorgung gegeben.
"Nur gute Zusammenarbeit schafft gute Qualität", dankte Bertram Vogel, Geschäftsführer der Rhön GmbH, den Beteiligten. "Eine solche Extratour fällt nicht vom Himmel", betonte er. Vom Deutschen Wanderinstitut werden 30 Kriterien mit 200 Merkmalen vorgegeben, die als Voraussetzung für das Prädikat "Qualitätswanderweg" erfüllt werden müssen. Dies habe die "Extratour Bad Bocklet" geschafft. Sie kann nun als "weiteres Steinchen zum Gesamtbild der Rhön" hinzugefügt werden. "Uns kann nichts Besseres passieren." Ein solcher Wanderweg gehört nach Vogels Überzeugung zur Ausgestaltung einer lebens- und liebenswerten Heimat, deren Attraktivität nicht zuletzt auch für ansässige Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor zur Gewinnung von Fachkräften ist.