Der Musikverein Waldfenster bot bei seinem Frühlingskonzert ein hörenswertes Programm mit unterschiedlichen Stilrichtungen.
Musikvereine sind in Franken ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens eines Ortes. So ist auch der Musikverein Waldfenster ein wichtiges Aushängeschild des Burkardrother Ortsteiles. Das Frühlingskonzert im Waldfensterer Pfarrgemeindezentrum ist immer ein bedeutender Termin im örtlichen Kulturkalender.
"Wir haben viel Arbeit in das Programm gesteckt und sind stolz, dass wir ein breites Spektrum der Blasmusik von Marsch, Polka, sinfonischer Blasmusik bis hin zu Film - und Musicalmusik einstudiert haben", erläuterte Vereinsvorsitzender Kilian Schlereth. Die Arbeit hatte sich gelohnt. Mit stehenden Ovationen und Zugaberufen feierten die Zuhörer die rund 30 Musiker unter der musikalischen Leitung von Christoph Schmitt für zwei Stunden bester Unterhaltung.
"Wir konnten im vergangenen Jahr zwei neue Pauken kaufen, die durch Spenden finanziert waren. Deshalb haben wir heute extra Musik ausgewählt, bei der die Pauken zum Einsatz kommen können", so Christoph Schmitt. Mit dem klangvollen Auftakt aus der sinfonischen Dichtung "Also sprach Zarathustra" (Op. 30) von Richard Strauss kamen die Pauken gleich ideal zum Einsatz. Mit "Jupiter Hymn" aus "Die Planeten" des Engländers Gustav Holst schloss die Eröffnung ab.
Spannend auch das Werk des Holländers Jacob de Haan "Variazioni in Blue". Das Stück besteht aus einer Reihe von Variationen, die auf melodischen Blueselementen wie die "blue notes"beruhen. Einer ornamentalen Variation im klassischen Stil schließt sich eine Blues-Variation an. Dann folgt eine temporeiche, osteuropäische Variation. Das Werk ist dadurch sehr vielschichtig und abwechslungsreich und passte hervorragend in den konzertanten Teil eines Konzertes.
Feurige Musik
Die Insel Lanzarote ist die nordöstlichste der spanischen Kanaren. Prägend für die Insel sind die schwarzen Vulkanberge. Die bizarre Vulkanlandschaft inspirierte den Komponisten Markus Götz bei einem Aufenthalt auf Lanzarote zu seiner Komposition "Montañas del Fuego". Kontrastreich in Melodie, Rhythmus und den Klangfarben zeichnet er ein musikalisches Bild dieser faszinierenden Landschaft mit ihren beeindruckenden "Feuerbergen". Als Solisten wirkten Verena Schlereth (Saxophon), Ramona Metz (Flöte) und Clemens Nieß (Tenorhorn) mit. Überhaupt gab es eine Solisten-Parade bei den unterschiedlichsten Musikstücken. Angefangen von Marina Morber und Bernhard Schlereth (Gesang) bei den böhmischen Melodien, Marius Schlereth (Trompete), Sebastian Schlereth (Posaune) Christian Metz (Trompete), Markus Kliem (Tenorhorn) bei Solowerken wie "The Rose" oder der "Gentlemen" oder der "Südböhmischen Polka". Beeindruckend auch Nicole Kessler (Tuba) mit der Polka "Der fidele Bassist" von Hans Rückauer, einer gemütlichen, solistischen Polka für Tuba und Blasorchester. Den Solistenreigen rundete Sängerin Sophia Schlereth mit ihrer bezaubernden Stimme mit "Ich gehör nur mir" aus dem Musical "Elisabeth" oder mit Whitney Houstons Schmusesong "One Moment in Time" ab. Man kann sagen, der Musikverein Waldfenster hat ein überaus gelungenes Konzert abgeliefert, das erstaunte und begeisterte. Zwei Zugaben mussten die Musiker dem Publikum geben. Einziger Wermutstropfen: Das Konzert hätte mehr Unterstützung durch die Ortsbevölkerung verdient.