Der St. Daniels Chor aus Moskau tritt regelmäßig in Bad Bocklet auf. Die Ökumene ist ihnen ein großes Anliegen, wie sie jetzt erklärten .
Sie sind vier gestandene Männer, die ihr Leben der Gesangskultur der russisch-orthodoxen Kirche verschrieben haben: Sergey Tkachenko (Tenor), Vladimir Albataev (Tenor), Vladislaw Belikov (Bariton) und Sergey Arkhanngelskiy (2. Bass) bilden als Vokalquintett den St. Daniels-Chor. Der Chor ist seit langem ein gern gesehener Gast im Bad Bockleter Kursaal, so auch jetzt.
Und jedes Mal bekommen die Zuhörer einen Einblick in die russisch-orthodoxe Kirche und ein bisschen auch in die russische Seele, denn die Liedtexte werden übersetzt und ihre Verwendung erklärt.
"Wir als orthodoxe Christen haben großen Respekt vor dem westlichen Glauben und sind sehr stark an der Ökumene interessiert. Deshalb singen wir oft auch in katholischen oder evangelischen Kirchen", so Chorleiter Vladislaw Belikov.
"Wir können in Deutschland und Russland mit gleicher Musik denselben Gott anbeten."
Bestes Beispiel dafür sei der Choral "Ich bete an die Macht der Liebe" den der Russe Dmytro Bortnjanskyj komponierte. Noch heute wird der Choral beim "Großen Zapfenstreich" von der Bundeswehr verwendet
Mit Kirchenmusik aus der Morgen- und Abendliturgie eröffnete der Chor sein Konzert.
Vladislaw Belikov erklärte, dass es bei der russisch-orthodoxen Kirche im Gottesdienst kein Instrument wie die Orgel bei den Katholiken oder Protestanten gibt. Vielmehr umrahme ein A cappella-Chor mit Texten aus der Bibel im Wechselgesang mit dem Priester den Gottesdienst. Ein Beispiel dafür waren das Abendgebet "Gesegnet bis du o Herr, lehre mich deine Gebote" oder das Marienlied "Reinste Jungfrau freue dich."
Immer wieder
gerne Den zweiten Teil des Konzertes bildeten weltliche Lieder wie "In Moskau sind die Nächte lang" oder "Es steht ein Soldat am Wolgastrand.
Die meiste Zeit des Jahres sind die Mitglieder des Ensembles in Russland als Kirchenchorleiter bzw. Kirchensänger sowie als freie Gesangskünstler tätig. Die sympathischen Männer widmen sich zudem in besonderer Weise der Pflege der Werke aus dem reichhaltigen Schatz russischer Volksmusik, die zumeist in
eige-nen Arrangements mit großer Intensität, nahezu unglaublicher differenzierter Dynamik und äußerster Präzision präsentiert wurden. Zwei Mal im Jahr sind sie in Deutschland auf Tournee, wobei sie Bad Bocklet immer gerne ansteuern.