Die Stärke und Leistungsfähigkeit der örtlichen Feuerwehren präsentierte Kreisbrandmeister Klaus Preisendörfer dem Burkardrother Gemeinderat. Aber die Wehren benötigen auch mehr Platz.
Für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Oehrberg liegt bereits die Baugenehmigung vor, Diese Erweiterung mit Neubau des Daches würde 555.000 Euro kosten. Ein Neubau an dieser Stelle etwa 100.000 Euro mehr. Zwischenzeitlich kam ein neuer Standort ins Gespräch, der bei näherer Betrachtung "immer mehr Charme entwickelte". Nämlich nordöstlich der Kirche neben der Alten Schule, die auch von der Feuerwehr genutzt wird. Für einen Neubau an dieser Stelle müssten verschiedene private Gebäude entfernt werden. Entsprechende Grundstücksverhandlungen seien positiv verlaufen, hieß es. Mit dieser Maßnahme würde das Ortszentrum aufgewertet werden. Der Brandschutz selbst könnte während der Bauzeit problemlos aufrecht erhalten werden. Erste Entwürfe wurden dem Gremium vorgestellt. Die Kostenschätzung beläuft sich auf etwa 850.000 Euro. Knapp 58.000 Euro Förderung gäbe es im Feuerwehrbereich. Für den geplanten Jugendraum im Gebäude dürfte eine Grundförderung (analog zum alten Feuerwehrhaus) erfolgen. Auch wurde beim Amt für Landwirtschaft und Ernährung eine Förderung nach der neuen Initiative "Innen statt Außen" beantragt, die jedoch noch nicht beantwortet ist.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Stralsbach braucht mehr Platz und beantragte eine Erweiterung des Gerätehauses, informierte der Bürgermeister. Details werden in Kürze mit der Stralsbacher Feuerwehr besprochen.
409 Floriansjünger aktiv
Wie Kreisbrandmeister Klaus Preisendörfer berichtete leisten derzeit 409 Personen, davon 41 Frauen, aktiven Feuerwehrdienst und damit elf weniger als im Jahr zuvor. Ein Plus von fünf Personen gab es bei den Pressluftatemgeräteträgern, die mit 80 Personen angegeben sind. Dennoch bestehe in diesem Bereich Bedarf, sagte Preisendörfer. Es müsse darauf hingearbeitet werden, die entsprechend geforderte Besetzung zu erreichen. In den Jugendfeuerwehren werden derzeit 109 Jugendliche ausgebildet. 30 Kinder sind in den Kinderfeuerwehren aktiv. Den Feuerwehrvereinen gehören 1359 Mitglieder an.
36 Einsätze weniger als 2017
Laut Jahresbericht gab es 45 Einsätze, 36 weniger als im Jahr 2017. Ursachen waren elf Brände, 29 Mal musste technische Hilfe geleistet werden, und fünf sonstige Gründe wurden angegeben. Des Weiteren waren die Feuerwehrleute bei 41 Verkehrsabsicherungen im Einsatz. In Summe waren es 1142,5 Stunden. Mit Übungen, Aus- und Weiterbildung und sonstigen Veranstaltungen ergibt sich eine Gesamtsumme von knapp 11.000 Stunden bei den Erwachsenen. Für den Jugend- und Kinderbereich gab Preisendörfer insgesamt 4925 Stunden an. Das ergibt eine Gesamtstundenzahl von 15.880, mit der sich Erwachsene und Nachwuchs für den Dienst am Nächsten eingebracht hatten. Durchschnittlich hat jeder Erwachsene knapp 27 Stunden geleistet, Jugendliche und Kinder sogar 35,43 Stunden.
Wie gehabt, wird der jährliche Bedarf der Feuerwehren mit den Kommandanten und der Feuerwehrführung im Vorfeld abgesprochen. Ausrüstungsgegenstände und Schutzkleidung im Wert von zirka 35.000 Euro werden heuer benötigt, sagte Bürgermeister Waldemar Bug. Angeschafft werden sollen zwei Fognailsets mit Zubehör (Löschtechnik mit Wassernebel) für die Wehren Burkardroth/Wollbach/Zahlbach und Waldfenster. Die Sets kosten circa 7000 Euro.
Mehr Flugmodelle und Flugzeiten
Bürgermeister Bug informierte seine Räte über die Neufassung der Betriebserlaubnis von Flugmodellen. Die Lauterer werden sich freuen. Denn jetzt dürfen nicht nur vier Flugmodelle mit Kolbenmotor, sondern bis zu sechs gleichzeitig in der Flurabteilung Krummbach (zwischen Edelweißhalle Lauter und Stralsbacher Kreuzung) in die Lüfte steigen. Nicht genug, denn auch die Flugzeiten erhöhen sich werktags um zwei Stunden und an Sonn- und Feiertagen um vier Stunden. Man kann sie wohl hören, sagte Gemeinderat Egon Gessner. Und zwar jetzt werktags von 8 Uhr bis 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9 Uhr bis 22 Uhr. Diese Änderung sei für die betroffene Bevölkerung ungünstiger, vom Gesetzgeber aber so gewollt. Der Markt Burkardroth wurde im Vorfeld weder gehört noch am Verfahren beteiligt, was schon mehrfach moniert worden war. Das Landratsamt hatte gegen die Anpassung der Betriebserlaubnis keine Bedenken erhoben. Denn eine überschlägige Berechnung zeige, dass die zulässigen Immissionsrichtwerte an der nächsten Wohnbebauung deutlich unterschritten werde und auch bisher auch keine Lärmbeschwerden bekannt seien.
Bauvoranfrage zurückgezogen
Quasi Auslöser für die Änderung des Bebauungsplans "Nordöstlich der Ortschaft" in Stangenroth war die Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus im Gewerbegebiet, die jedoch am Sitzungstag zurückgezogen wurde. Durch die Streichung der Sätze, Wohnungen für Betriebspersonal und -inhaber und ähnlichem sowie der Vorgabe für die Dächer bei freistehenden Wohnhäusern, soll die gemeindliche städtebauliche Planung beziehungsweise Zielsetzung "Gewerbegebiet" sichergestellt werden.