Jörg Buse hat gemeinsam mit seiner Frau Manuela den Gasthof Körner in Arnshausen gepachtet, derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung am 19. Dezember. Die ersten Stammgäste haben sie auch schon.
Ursprünglich wollte Jörg Buse es ganz schlicht halten. Das Gasthaus einfach nur "Die Wirtschaft" nennen. Allerdings sei das Haus bereits in der dritten Generation von der Familie Körner betrieben worden. Es wäre doch schade, sagt er, wenn man das aufgibt. Also gab es einen Kompromiss: "Körners Wirtschaft" wird der ehemalige Gasthof Körner heißen, den Jörg Buse (42) gemeinsam mit seiner Frau Manuela (41) gepachtet hat.
Am 19.
Dezember soll nun erstmals geöffnet werden.
Zwischenstopp auf den Bermudas
Die beiden sitzen an einem großen Tisch in der Gaststube, Staubsauger, Eimer und Werkzeugkasten stehen in den Gängen, an der Theke werden die Gläser durchgespült, Jörg Buse findet die Bohnen für die Kaffeemaschine erst im zweiten Anlauf. "Wir haben ja noch eine Woche, bis dahin ist auf jeden Fall alles fertig", sagt Manuela Buse.
Sie kommt ursprünglich aus Zwickau, er aus Dresden. An der Hotelfachschule in Bertechsgaden am Königssee haben sie sich kennen gelernt. Beide haben zusätzlich Betriebswirtschaft studiert, viele Jahre in der Gastronomie gearbeitet, zwei Jahre waren sie auf den Bermudas. Dann kam Bad Kissingen. Die Jobs haben sie hierher verschlagen. Manuela Buse arbeitete im Hotel Frankenland, Jörg Buse war Wirtschaftsdirektor im Hotel Sonnenhügel.
Es ging nochmal auf die Bermudas - dort bleiben wollten sie aber nie. Es war nur ein Job, kein Leben. Sie kamen zurück nach Bad Kissingen, er begann bei einer Versicherung, sie arbeitete wieder im Frankenland. Für die Familienplanung, sagt Buse, ist es schwierig, wenn beide in der Gastronomie arbeiten: Feiertagsdienste, kein Wochenende.
Elf Jahre war er bei der Versicherung. So alt ist jetzt auch ihr Sohn.
Jörg Buse sagt: "Die Gastronomie hat mich nie losgelassen, es ist wie eine Droge."
Über Umwege wieder zurück
Paradoxerweise hat die Versicherung ihn dann wieder zur Gastronomie gebracht. Dort lernte er die Besitzerin des Gasthofs, Evelyn Körner, kennen. Aus der Spinnerei wurde schnell ein Business-Plan und im August dieses Jahres hatten sie sich entschieden.
Jeder Italiener, jeder Grieche, die schaffen das doch auch. "Wenn man bereit ist, viel reinzustecken", sagt Buse, dann muss es doch irgendwie gehen.
Herzlich soll es sein, sagt Buse. Nichts Abgehobenes, einfach, fränkisch, gut. An der Eingangstür steht auf der schwarzen Tafel: "Schön, dass ihr da seid". Wie zu Hause soll sich der Gast fühlen und beim Rausgehen denken: "Mensch, das war ein richtig schöner Abend, ich komme wieder." So wünscht es sich
Manuela Buse.
Mit Bräustüberl-Charakter
Es steht jetzt mehr Kurzgebratenes auf der Karte, ein Dry-Aged-Steak beispielsweise. Die Brotzeitkarte wurde erweitert und erstmals steht auch ein auswärtiges Bier auf der Karte, Tegernseer Helles. Er will Spezialwochen anbieten, eine Fondue-Woche vor Weihnachten vielleicht, Grillabende im Sommer. "Mir schwirren da schon Ideen im Kopf herum", sagt er.
Ein Wirtshaus mit Bräustüberl-Charakter, so könnte man es wohl bezeichnen, sagt Manuela Buse.
Die Tische sollen groß bleiben, es sollen auch mal Leute zusammengesetzt werden, die Kommunikation anregen, auch das möchten sie in ihrem Gasthaus. Insgesamt 90 Plätze bietet der Gasthof, verteilt auf drei Räume. Viel umbauen mussten sie nicht. "Was soll man auch groß machen?", sagt er.
Ein paar Schönheitsreparaturen: Das Kühlhaus fliesen, die Büroräume überholen, die Gasträume neu streichen, das Holz aus der Küche raus und Edelstahl rein.
Im September haben sie es erstmals offiziell gemacht, kurz darauf kamen die Anfragen der ersten Stammgäste von früher. Präzise, mit Uhrzeit und Tischnummer. Sie hätten sich immer so wohl gefühlt, haben alle gesagt. Ursprünglich war geplant, am 1.
Januar zu eröffnen, wegen der vielen Anfragen und auch um ein bisschen warm zu werden mit allem, haben sie sich entschieden, noch vor Weihnachten aufzumachen. Offiziell wird es aber am 1. Januar dennoch eine Eröffnung geben. Traditionell, mit Knöchli und allem was dazugehört.
Jörg Buse arbeitet in der Küche, Manuela Buse im Service. Ob es nicht schwierig sein kann jeden Tag zusammen zu arbeiten? Kopfschütteln auf beiden Seiten. Nein, wir haben ja schon früher zusammengearbeitet. "Wir genießen es", sagt er, "dass wir zusammen sind".