Ein ganzes Jahrhundert an Lebenserfahrung

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Ida Happ (Mitte) feiert am Samstag ihren 100. Geburtstag. Tochter Inge Kirch und Heimleiterin Monika Müller freuen sich mit ihr. Foto: Heike Beudert
Ida Happ (Mitte) feiert am Samstag ihren 100. Geburtstag. Tochter Inge Kirch und Heimleiterin Monika Müller freuen sich mit ihr. Foto: Heike Beudert

Ida Happ aus Münnerstadt feiert am Samstag (22. März) ihren 100. Geburtstag. Natürlich spürt Ida Happ die Last des Alters, ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit sind der Münnerstädterin aber geblieben.

Im Seniorenzentrum St. Elisabeth ist die Seniorin die älteste Bewohnerin, betont Heimleiterin Monika Müller. Deshalb hat das Haus auch einen kleinen Geburtstagsempfang vorbereitet. Gefeiert wird danach im Seniorenzentrum im Kreis der Familie, wie Tochter Inge Kirch berichtet.

Ida Happ wurde 1914 in Coburg geboren, wuchs dort auf und besuchte das Lyzeum und erlernte schließlich den Beruf der Schneiderin.
Nach der Ausbildung arbeitete die junge Frau als Hausdame zuerst im Rheinland, ehe sie nach Thüringen in den Haushalt eines Fabrikanten wechselte. Dort fand Ida Happ auch ihr privates Glück. 1938 heiratete sie ihren Mann Richard Happ, der in der Fabrik ihres Arbeitgebers als Ingenieur tätig war. Die beiden Töchter wurden noch in Thüringen geboren. 1946 aber flüchtete die Familie aus der Sowjetzone zu den Schwiegereltern von Ida Happ, die in Münnerstadt lebten. Das Städtchen, das der Familie neue Heimat werden sollte, erreichten sie nur mit einem Kinderwagen und einer Tasche mit den wichtigsten Habseligkeiten.

Für Ida Happ und ihren Mann waren die Nachkriegsjahre schwierig. Arbeit gab es in der Region kaum, so dass Ida Happs Ehemann in Regensburg eine Stelle fand und fortan zwischen Münnerstadt und der Oberpfalz pendelte, während Ida Happ sich um Haus und Familie kümmerte. Früh verlor Ida Happ ihren Ehemann, der bereits 1975 verstarb. So war es für sie ein Segen, dass ihre Tochter Inge mit ihrer Familie gleich in der Nachbarschaft ein Haus gebaut hatte. Als die Beschwerden des Alters zunahmen, kümmerte sich Inge Kirch für mehr als zwölf Jahre zuhause um die Mutter. Mittlerweile lebt Ida Happ im Seniorenzentrum St. Elisabeth und fühlt sich dort gut betreut und zufrieden. Das Verhältnis zu Tochter und Schwiegersohn ist innig. Täglich statten sie der Jubilarin einen Besuch ab. Der ganze Stolz von Ida Happ sind die Enkelin und ihre beiden Urenkel-Kinder.