Die Doppelspitze in der Chefredaktion der Zeitungen der Mediengruppe Oberfranken wird zunächst kommissarisch komplettiert. Christian Reinisch übernimmt in einer Interimslösung die Chefredaktion "Mantel und Neue Medien".
Der bisherige Nachrichtenchef der Zeitungen der Mediengruppe Oberfranken Christian Reinisch (51) übernimmt die Chefredaktion für den Bereich "Mantel und neue Medien". Chefredakteur für die Lokalredaktionen ist seit einer Woche der 45-jährige Frank Förtsch.
Reinisch ist seit 26 Jahren Redaktionsmitglied des Fränkischen Tages. Seit 1988 ist er in der Politikredaktion tätig und wurde 1998 zum Ressortleiter Politik. Darüber hinaus arbeitete der 51-jährige unter dem damaligen Chefredakteur Siegfried Hännl als stellvertretender Chefredakteur. Nach der Einführung des Newsdesks 2005 übernahm Reinisch die Position des Nachrichtenchefs am Desk.
Die Mediengruppe Oberfranken hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass ihre Zeitungen zukünftig von zwei Chefredakteuren geführt werden sollen. Chefredakteur "Lokales" ist der 45-jährige Frank Förtsch.
"Es freut uns sehr, dass sich Herr Reinisch so kurzfristig bereit erklärt hat, die Herausforderung zunächst kommissarisch zu übernehmen," teilte Holding-Geschäftsführer Philipp Magnus Froben heute in Bamberg mit.
Die Neubesetzung der Chefredaktion war nötig geworden, nachdem der bisherige Chefredakteur Joachim Widmann das Haus verlassen hatte. Unter dem Dach der Mediengruppe Oberfranken erscheinen die Zeitungen Fränkischer Tag, Bayerische Rundschau, Coburger Tageblatt, DIE KITZINGER und Saale Zeitung.
red
Es ist wie überall: Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande/Laden. Da ist einer ein Vierteljahrhundert dabei, kennt den Laden aus dem Effeff und wird – kommissarischer Interims-ChR. Mit anderen Worten: Die Verlagsleitung sagt ihm, wir sind auf der Suche nach dem echten Knaller, dem großen Namen, bis dahin darfst Du den Karren weiterschieben. Was mit den selbsternannten großen Blender-Namen passiert, hat der Erftländer eindrucksvoll bewiesen: Viele Worte, nichts dahinter. Wenn man ihn gehört hat (und ihm dabei Glauben geschenkt hätte), wären der FT und seine Ableger kurz davor, die WAZ als bedeutendste Regionalzeitungsgruppe hinter sich zu lassen. Aber mit ein paar flotten rheinischen Sprüchen ist eben nichts abzuräumen, vor allem dann nicht, wenn man als Chefredakteur im Blatt so gut wie nicht präsent ist, sondern diesen wichtigen Posten als Grüßaugust und „Repräsentant“ kaputtmacht.
Und jetzt einen so verdienten "alten Kämpen" so zu vergackeiern – kommt leider nicht selten vor und gilt wohl in Verlegerkreisen schon seit längerem als en vogue – dabei ist es nur ein Armutszeugnis.
Das ist seit langem der erste Kommentar von „Karl_Kraus“, bei dem mir nicht die Galle hochsteigt. Und trotzdem sollte er sich - zumal mit offenkundigen Insiderkenntnissen - hüten, die Interimslösung so zu verurteilen. Ganz selbstverständlich ist es nämlich nicht, dass ein langjähriger Angehöriger eines Kollegiums plötzlich mit der Rolle des Vorgesetzten zurechtkommt. Da können zum Beispiel Akzeptanz-Probleme entstehen. Ich gehe deshalb von einer beiderseitigen Probephase aus und hoffe, dass die Interims- zur Dauerlösung wird. Denn mir und vielen anderen langjährigen FT-Lesern ist Christian Reinisch mit seinen geschliffenen Kommentaren wohl vertraut. Reinisch war ja auch schon stellvertretender Chefredakteur, als der Fränkische Tag noch Auflagenzuwächse meldete. Ich traue den Zeitungen der Mediengruppe Oberfranken unter der Leitung von Christian Reinisch und des Lokal-Chefredakteurs Frank Förtsch sogar eine Trendwende zu. Dass die oberfränkischen Zeitungen dieser Mediengruppe in der Zeit des kürzlich abhanden gekommenen Chefredakteurs Joachim Widmann beim Abonnement laut IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) nur einen Rückgang um 1,46 % auf 91861 hinnehmen mussten, spricht für ein vergleichsweise treues, zufriedenes, geduldiges Stammpublikum. Zum Vergleich: Würzburger Mainpost 5 T Total: -1,82 % auf 146040, Nürnberger Nachrichten: -2,45 % auf 254638, Nordbayerischer Kurier (Bayreuth): -2,01 % auf 33422 Exemplare (je 3. Quartal 2011/2010). Zwei in Franken geerdete Chefredakteure sollten doch der Versuchung widerstehen, aus fränkischen Heimatzeitungen eine ZEIT light machen zu wollen.Welcher Leser hat dafür schon Zeit? Mein Rat: Bringen Sie das aktuell und groß raus, was Franken von Nürnberg bis Zückshut an Interessantem bietet. Das haben die Konkurrenzmedien nicht. Dann müssen Sie nur noch - durchaus aggressiv - den Nicht-Zeitungslesern klar machen, was ihnen entgeht. Und infranken.de macht Appetit auf mehr!.