Nach wie vor herrschen Dissonanzen zwischen den Musikern und der Staatsbad GmbH. Die Musiker sind mit dem Vorschlag der Staatsbad GmbH nicht zufrieden.
Der Streit um einen Tarifvertrag für die Staatsbad-Philharmonie geht weiter. Am Mittwochmittag stellte die bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH unter anderem dem Intendanten Burghard Toelke ihre Vision von fairen Arbeitsbedingungen vor. Beim Chef der Philharmoniker herrschte Ernüchterung.
Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen: Intendant ist mit Vorschlag nicht glücklich
"Ich hatte große Erwartungen an das Paket", sagte er. Diese seien nicht erfüllt worden. In einer Pressemitteilung der Staatsbad GmbH stellt das Unternehmen einige Eckpunkte des Vorschlags an die Musiker vor. "Signifikante Verbesserung der Gehaltsstruktur bei gleichzeitiger deutlicher Stundenreduzierung für die beschäftigten Musikerinnen und Musiker", liest sich in dem Papier.
Gelingen soll das durch ein höheres Grundgehalt, Zuschläge für langjährige Betriebszugehörigkeit und monatliche Boni für die Übernahme von Zusatzaufgaben. Entlastung bei der Bürokratie soll eine Koordinationsstelle schaffen. Und: Das Kurorchester soll sich wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren: "Regelmäßige Kurkonzerte, das heißt 13 jeweils einstündige Kurkonzerte pro Woche." OB Dirk Vogel (SPD) äußert sich in der Pressemitteilung: Eine Arbeitszeit von 30 Stunden, davon 13 Stunden Konzert und ein Gehalt angelehnt an den Tarifen ähnlich der kommunalen Musikschullehrer oder auch dem Bundespolizeiorchester: Das ist ein faires und sorgsam austariertes Maßnahmenpaket." Man sei den Wünschen der Musiker sehr weit entgegen gekommen - so Dirk Vogel.
Burghard Toelke: Grundlage für Frust ist falsche Berechnung
Das sieht Burghard Toelke anders. "Ein Konzert ist mit 60 Minuten nicht zu Ende. Rechnet man das Umziehen dazu, ist man schon bei 90 Minuten. Geprobt ist dann noch nichts." Er meint: "Wenn wir diese Konzertmenge beibehalten wollen, brauchen wir mehr Stellen." Seiner Meinung nach gehen die Musiker bei einer Zustimmung zu dem Konzept zwar auf dem Papier auf 30 Stunden in der Woche herunter, nicht aber in der Realität.
Kritisch bewertet er zudem die Fokussierung auf die Kernaufgaben. "Niemand hat genau definiert was damit gemeint ist. Wir wollen auch Kinder für unsere Musik begeistern. Fallen unsere Schulkonzerte jetzt weg?" Burghard Toelke sieht daher einen Teil der kulturellen Vielfalt Bad Kissingens in Gefahr.
Verschiedene Meinungen wie es weitergeht
Wie es jetzt weitergeht, ist noch nicht klar. Laut der Kurdirektorin Sylvie Thormann, die sich in der Pressemitteilung ebenfalls äußert, stehen individuelle Gespräche mit den Musikern an. Zu diesen Terminen sollen die Mitglieder der Staatsbad Philharmonie "einen entsprechenden Vertrag mit den einzelnen Eckpunkten erhalten". Burghard Toelke dagegen teilte im Gespräch mit der Redaktion mit, dass zunächst das Konzept der Staatsbad GmbH gemeinsam von den Philharmonikern und der Deutschen Orchestervereinigung - der Gewerkschaft - geprüft werden soll.
Da habe ich jetzt den Leitfaden verloren oder ich stehe auf dem Schlauch. Bisher stand doch, dass die Musiker eine 38 Stundewoche haben und jetzt nur 30 und zusätzlich höheren Lohn. Vielleicht kann mich jemand von den Lesern beraten . Ich habs einfach nicht kapiert!
Ach ja, Das Umziehen soll auch bezahlt werden? Ich hoffe Herr Dr. Vogel und Frau Thormann und alle Mitarbeiter bekommen dies auch beim Freistaat durch. Dazu kommt dann als nächstes Bezahlforderung des Orchesterchefs für den Toilettengang inclusive der der 💩zeit❓❓Mir bleibt die Spucke weg!
Die Musiker sollen sich auf die Kernaufgaben konzentrieren. Schulen können mit den Schülern normale Kurkonzerte besuchen, wobei sich die Kinder wahrscheinlich nicht für Choräle und Märsche begeistern können. Für Sonderkonzerte für Schüler steht nun wirklich keine Zeit mehr zur Verfügung.
Die Musiker spielen an 5 Tagen 13 Stunden. Vor ein paar Jahren wurden an 6 Tagen nachmittags 1,5 Stunden musiziert, vormittags 1 Stunde und dazu noch 3 Abendkonzerte. Die Arbeitszeit wurde schon gekürzt. Es müsste auch nicht soviel geprobt werden, wenn die früheren Instrumente genutzt würden und die unterhaltsamen, seit vielen Jahren aufgeführten Stücke gespielt würden. Früher war man viel flexibler, da die meisten Musiker mehrere Instrumente sehr gut spielen konnten und durften.
Wahrscheinlich spielen in Kürze nur noch 4 - 5 Musiker ernste Musik, frohe Laune und Spass sind nicht mehr erwünscht!