Die Wirkung von Farbe und Form

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Einen Teil seiner Werke präsentierte Hobbykünstler Günther Gößmann-Schmitt beim Tag des offenen Ateliers im oberen Werntal. Fotos: Stefan Geiger
Einen Teil seiner Werke präsentierte Hobbykünstler Günther Gößmann-Schmitt beim Tag des offenen Ateliers im oberen Werntal. Fotos: Stefan Geiger
Tag des offenen Ateliers bei Günther Gößmann-Schmitt.
Tag des offenen Ateliers bei Günther Gößmann-Schmitt.
 
Tag des offenen Ateliers bei Günther Gößmann-Schmitt.
Tag des offenen Ateliers bei Günther Gößmann-Schmitt.
 

Günther Gößmann- Schmitt aus Oerlenbach hat früher als Ausgleich zu seinem Beruf viel Sport getrieben. Jetzt malt er, oft bis tief in die Nacht. Seine Bilder konnte man beim "Tag des offenen Ateliers" besichtigen.

Seit 1997 widmet sich der Heilerzieher dem Hobby Malen, das ihm eigentlich von Kindheit an Spaß machte, aber erst breiteren Raum einnahm, als er aus gesundheitlichen Gründen in Sachen Ausdauersport kürzer treten musste.

Fordernder Schichtdienst

Beruflich ist Günther Gößmann-Schmitt an der Jugend- und Behindertenpflege in Oberlauringen tätig. Gerade der Schichtdienst fordert sehr.
"Für mich war es ganz wichtig, die dienstlichen Belastungen abzustreifen. Über viele Jahre joggte ich oder fuhr mit dem Mountainbike. Das befreite mich von den beruflichen Herausforderungen", denkt er an die Zeit vor dem intensiven Malen zurück. Bei einer Weiterbildung zum Heilerzieher widmete er sich verstärkt der Malerei, zumal er im Sport kürzer treten musste.
So erklärt er sein Erstlingswerk: "Ich trug auf Stoff Temperafarben auf und ließ das bunte Gemisch aus Farben und Formen wirken. Es war einfach ein Probieren, das mir selbst Spaß machte und Anlass war, weiter mit Bleistift oder Aquarellfarben zu arbeiten. Ideen und Stimmungen vereinten sich in vielen meiner Bilder. Ich zog mich zurück und malte ungestört oft bis tief in die Nacht. Ja, es kam gar vor, bis zum Morgen."
Im Laufe der Jahre probierte der gebürtige Ramsthaler verschiedene Techniken. "Auch Öl habe ich versucht. Aber davon sah ich bald ab, es gefiel mir einfach nicht. Dafür nutzte ich neben Aquarell- noch Acrylfarben. Mein Tun würde ich als modernen Expressionismus bezeichnen. Immer blieb ich Autodidakt.
Ratschläge holte er sich von Horst Dressel, einem ebenfalls in Oerlenbach wohnenden Hobbymaler. "Er schenkte mir wertvolle Tipps, um mein Schaffen zu bereichern. Er war und ist mein einziger Ratgeber." Auf Lieblingsmaler angesprochen nennt er sofort Heinz Kistler, dessen Themen und Gestaltung ihn beeindrucken.

Therapeutische Wirkung

Diesmal hatte der 58-jährige einen Querschnitt seiner Werke in seiner Garage und in seinem Wohnhaus ausgestellt. Themen bzw. Titel gibt er nicht vor. "Jeder Besucher kann sich eigene Gedanken machen." Aber Titel wie "Oswald aus der Rhön" oder "Jessica" , "Abendrot in der Rhön", "Außenseiter" oder "Hochmut" verraten schon etwas über seine Intention. Einige Werke prägen mehr kubische Formen, andere Blumen in großer Farbenpracht.
Im kommenden Sommer wird er für den VdK-Ortsverband Oerlenbach als Beitrag zum gemeindlichen Ferienprogramm "Actionpainting" für Kinder veranstalten. Für 2015 möchte er einen Kalender mit Bildern in Acryl auflegen und dabei örtliche und jahreszeitliche Motive einfließen lassen.
Die Frage, ob die Kunst für ihn zum Beruf werden könnte, lässt er offen: "Kunst ist Teil meines Berufs als Heilerzieher. Warum vielleicht nicht als Kreativtherapeut nach meiner beruflichen Arbeit? Außerdem restauriere ich auf Wunsch Figuren und wage mich vielleicht an den Werkstoff Holz heran."
Beim "Tag des offenen Ateliers" kamen immer wieder Besucher, die sich seine Ausstellung anschauten und Fragen stellten. "Auf ein Rahmenprogramm musste ich verzichten, da für mich unmittelbar ein Reha-Aufenthalt ansteht. Aber meine Zusage, am Tag des offenen Ateliers mitzumachen, wollte ich unbedingt einhalten."