Die Landwirte haben Bedenken wegen der Pläne des Wasserwirtschaftsamtes, den Fluss neu zu gestalten.
Die ökologische Gestaltung der Fränkischen Saale im Kurpark Bad Bocklet durch das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen war wieder Thema im Gemeinderat. 2. Bürgermeister Andreas Sandwall erklärte, dass die Bevölkerung dem grundsätzlich positiv gegenüber stehe. Die Maßnahmen sollen dem Fremdenverkehr und der Naherholung dienen und waren vom Wasserwirtschaftsamt in einer Gemeinderatssitzung schon einmal vorgestellt worden.
Jetzt ging es nur noch um
Änderungen. So soll unter anderem im mittleren Bereich ein Weg eingezogen werden, den die Landwirte benutzen können. Und auch das Ufer soll eine neue Form erhalten.
In den anderen Bereichen sei es vor allem das Ziel, das Wasser und die Saale erlebbar zu machen. "Der Bürger soll auch im Kurpark näher an die Saale kommen", erklärte 2.
Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU).
Weg nicht befahrbar
Das wurde prinzipiell sehr positiv aufgenommen, der geplante landwirtschaftliche Weg und die neue Form des Ufers sorgten aber für größere Diskussionen. "Ich habe den Weg mit Landwirten besucht: So, wie er eingezeichnet ist, ist er nicht befahrbar, in der Einfahrt muss er geändert werden", forderte Gemeinderat Horst Krapf (CSU).
Außerdem sei es
wichtig, dass die Höhe des Ufers gewährleistet sei. Dies bekräftigte auch Simone Götz (CSU). Geschäftsleiter Thomas Beck meinte, dass man mit einem Vermesser des Wasserwirtschaftsamtes vor Ort noch einmal genau prüfen könne, ob dies gewährleistet ist.
Auch Andreas Sandwall sagte, dass man die umstrittenen Punkte vor Baubeginn noch einmal besprechen müsse.
"Hierbei sollten aber auch Vertreter aus dem landwirtschaftlichen Bereich vor Ort sein", forderte Horst Krapf.
Christian Horn (CSU) meinte, dass die Neugestaltung eine gute Sache für Kurgäste und Einheimische sei. "Die Maßnahme ist ein Gewinn für den Markt Bad Bocklet", meinte er. "Die Maßnahme verursacht für die Gemeinde keinerlei Kosten und bringt den Markt deutlich voran.
Deshalb ist es heute wichtig, dass wir einen Konsens finden", erklärte Sandwall.
"Die Landwirtschaft darf aber durch die Maßnahme keinen Schaden nehmen", sagte Peter Holzheimer (FCW). "Wir müssen alles transparent machen und die Landwirte mit ins Boot holen", so Norbert Borst (CSU). Auch Helmut Wischang (ULB) forderte, dass die Höhe der Uferrhene, also die Uferaufhöhung durch Ablagerung von Feststoffen, erhalten bleibt.
Mit vier Gegenstimmen wurde die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie beschlossen, mit der Voraussetzung, dass ein gemeinschaftliches Vermessungsprotokoll in den Bereichen der geplanten Vorlandabtragung erstellt wird. Hierzu muss neben dem Vertreter des Marktes Bad Bocklet und des Wasserwirtschaftsamtes auch der Ortsobmann des Bauernverbandes zugegen sein.
Ebenso wurde dem Beschluss hinzugefügt, dass die Auffahrt des geplanten Weges auf die Kreisstraße für die Erfordernisse der Landwirtschaft abgeändert werden muss.
Eingang bleibt Mischgebiet
In einem weiteren Punkt ging es um die Bauleitplanung. Der Geltungsbereich der Aufstellungsbeschlüsse zur 9. Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der 5.
Änderung des Bebauungsplanes "Kleinfeldlein" wurden von Tatjana Schmitt aus der Verwaltung vorgestellt. Sie erläuterte, dass das Landratsamt empfohlen habe, das Gebiet im Eingangsbereich als Mischgebiet zu belassen und nur im hinteren Bereich als Wohngebiet auszuweisen. Mit einer Gegenstimme wurde dies beschlossen.