Der Kindergarten Aschach möchte eine Spiel- und Unterstellhalle neu bauen, der St.-Elisabeth-Verein strebt indessen an, den Außenspielbereich zu erneuern.
In der Gemeinderatssitzung in Bad Bocklet ging es unter anderem um einen Zuschussantrag für den Neubau der Spiel- und Unterstellhalle im Kindergarten Aschach. Die katholische Kirchenstiftung Heilige Dreifaltigkeit Aschach hatte den Antrag gestellt. In einem Vor-Ort-Termin nahmen die Gemeinderäte und der Zweite Bürgermeister Andreas Sandwall selbst Einblick in die geplanten Baumaßnahmen. Andreas Brehm vom Johannisverein Aschach war dabei vor Ort und informierte darüber, weshalb ein Neubau notwendig sei.
So ist das Dach undicht, und auch die Holzkonstruktion wird mehr und mehr marode. Dies sei kein Wunder, sei das Gebäude doch schon 1962 errichtet worden. Wie Brehm mitteilte, habe man von der Verwaltung die Idee aufgegriffen, dass der Bauhof sich bei den Arbeiten miteinbringen könne. "Auch wenn der Bauhof heuer sehr im Markt eingebunden ist, so müsste das noch drin sein", sagte Zweiter Bürgermeister Andreas Sandwall. Geschäftsleiter Thomas Beck betonte, dass die Beteiligung der Kommune eine freiwillige Leistung sei. Dennoch unterstütze die Verwaltung die Kindergärten wo sie nur könne.
Zurück im Sitzungssaal in Bad Bocklet, machte Sandwall den Vorschlag, dass der Bauhof die Spielhalle abbrechen solle, auch die Entsorgung der asbesthaltigen Dachdeckung solle entweder von ihm oder von einer Spezialfirma durchgeführt werden - die Kosten hierfür werde die Gemeinde übernehmen. Auch die Fundamente sollen vom Bauhof entfernt werden. Laut Kostenplanung vom Kindergarten beliefe sich diese Maßnahme auf rund 12 300 Euro. "Ich denke, wenn wir diesen Punkt in Eigenleistung als Gemeinde übernehmen und dann noch einmal rund 2700 Euro an den Kindergarten geben, dann haben wir hier eine runde Sache", betonte der Bürgermeister. Die Versammlung schloss sich mehrheitlich dieser Meinung an; besonders als Kämmerer Patrick Könen meinte, dass dieser Zuschuss den Haushalt sicherlich nicht ins Wanken brächte.
Eltern sollen mithelfen
Mario Hümpfer wünschte sich, dass die Eltern der Kindergartenkinder hier etwas mehr Eigeninitiative zeigten - so könnten seiner Meinung nach einige der in der Angebotsrechnung ausgewiesenen Posten in Eigenregie übernommen werden. Einstimmig einigte sich der Gemeinderat darauf, dass der Bauhof, wie oben genannt, den Abriss übernimmt und von Seiten der Gemeinde noch rund 2700 Euro als Barmittel zur Verfügung gestellt werden. So dass die Gemeinde dem Kindergarten hier mit Mitteln (inklusive Arbeitsleistung) von umgerechnet 15.000 Euro unter die Arme greift.
Auch der St.-Elisabeth-Verein Bad Bocklet hatte einen Zuschussantrag für die Erneuerung des Außenspielbereichs gestellt. Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen die Räte ebenso Einsicht. Kindergartenleiterin Christine Eberth-Booms stellte dabei die Planung mit vor. Unter anderem sei unerlässlich, dass die Spielgeräte erneuert würden. Zur Außenanlage präsentierte Klaus Schenk vom Biosphärenreservat die Planungen, die man mit dem Kindergarten diskutiert habe. So soll für die Spielgeräte Naturmaterial verwendet werden, alles würde vom TÜV abgenommen und entspreche den Anforderungen des Gesetzes. Dabei strebe man eine Zertifizierung des Kindergartens an, der somit ein Vorzeigeprojekt werden könnte, was auch der Gemeinde zugutekäme.
Der Gemeinde lag dabei der Kostenvoranschlag für die erste Maßnahme vor. Der Kindergarten bat um einen Zuschuss in Höhe von rund 22.200 Euro. "Wir müssen den Kindergarten in jedem Fall unterstützen. Die Spielgeräte müssen erneuert werden", betonte der Zweite Bürgermeister.
Kindergärten gleich behandeln
Man solle hier einen festen Betrag von 15.000 Euro fokussieren, der zweckgebunden für die Spielgeräte ausgegeben werden soll. Man müsse dabei darauf achten, dass man alle Kindergärten gleich behandle - deshalb auch die genannte Summe.
Mario Hümpfer meinte, dass die neuen Spielgeräte einen besonders positiven Effekt für die Kinder hätten, weshalb er hier 20 000 Euro als Unterstützung für angemessen hielt. Simone Götz sah es als wichtig an, dass man sich um die Kindergärten kümmere. Dennoch könne man kostenmäßig nicht alles mittragen, und außerdem müsste man die einzelnen Kindergärten der Marktgemeinde gleich behandeln. Peter Holzheimer sah das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat durchgeführt werden soll, als sehr interessant an. Wenn es durch externe Finanzierungsmöglichkeiten angestoßen wird, könne er sich gut vorstellen, hier als Gemeinde noch etwas dazuzugeben. Dem schloss sich Uto-Paul Schmitt an. Einstimmig einigte man sich darauf, dem Kindergarten in Bad Bocklet 15.000 Euro an Mitteln zweckgebunden für die Beschaffung neuer Spielgeräte zur Verfügung zu stellen.
Um die Vorstellung baulicher Verbesserungsmöglichkeiten im Kindergarten Aschach ging es in einem weiteren Punkt. Wie Patrick Könen erläuterte, sei es im Moment so, dass die Matschkleidung in den Toiletten hinge, und auch der Wickelraum läge ungünstig, da er im Schlafraum integriert sei. Man habe vom Büro Albert in Bad Neustadt einen Plan ausarbeiten lassen, der diese Situation verbessere. Dieser sieht vor, einen neuen Raum anzubauen, den man als Schmutzschleuse nutzen kann, und auch der Wickelraum soll ein eigenes Zimmer werden. Die Kosten für den Umbau lägen bei rund 180 000 Euro. "Fraglich ist, ob wir dies umsetzen sollen. Man muss sich erst einmal überlegen, in welche konzeptionelle Richtung die Kindergärten in Zukunft gehen", merkte Sandwall an. Schmitt betonte, dass hier eine Analyse wichtig wäre, die berücksichtigt, wie groß der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Zukunft ist. "Wir müssen uns dieser Thematik annehmen und dazu Fachleute mit ins Boot nehmen", stimmte der Zweite Bürgermeister zu. Thomas Beck betonte, dass im Steinacher Kindergarten derzeit kein akuter Handlungsdruck bestehe. Die Zahlen zur Entwicklung im Kinderbereich könne die Verwaltung zusammentragen, dies sei kein Problem. Deshalb nahm man die bauliche Verbesserungsmöglichkeit lediglich zur Kenntnis und stellte sie zurück, bis man belastbare Zahlen hat.