Die Einwohnerzahl sinkt weiter

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Alt und jung am Taschner-Brunnen in der Bad Kissinger Innenstadt. Die Bevölkerungsentwicklung für die Stadt zeigt, dass die Gruppe der Älteren noch größer wird und die Stadt (und der Landkreis) insgesamt an Einwohnern verliert. Foto: Archiv SZ
Alt und jung am Taschner-Brunnen in der Bad Kissinger Innenstadt. Die Bevölkerungsentwicklung für die Stadt zeigt, dass die Gruppe der Älteren noch größer wird und die Stadt (und der Landkreis) insgesamt an Einwohnern verliert. Foto: Archiv SZ

In der Kreisstadt Bad Kissingen leben insgesamt weniger Menschen als noch vor einem Jahr. Aber: In der Kernstadt gibt es einen leichten Zuwachs, während die Dörfer verlieren.

Die Stadt verliert weiter an Einwohnern. Mit Stichtag 1. Januar 2013 waren in Bad Kissingen 23 801 Personen gemeldet (Vorjahr 23 913). Das ist ein Rückgang um 112 Einwohner. Dabei haben die Stadtteile an Bevölkerungsanteilen verloren - durchgehend nur geringe Verluste, in der Kernstadt selbst gab es in den vergangenen zwölf Monaten einen leichten Zugewinn von 73 Bürgern. Die Kernstadt zählt gegenwärtig exakt 11 132 Einwohner.
"Eine ganz normale Entwicklung" kommentierte Rathaussprecher Thomas Hack diese Zahlen: "Die Dörfer verlieren, die Stadt gewinnt", eine Tendenz , die auch in anderen Kommunen zu beobachten sei, sagte Hack. Insgesamt 90,01 (89,77) Prozent der Bad Kissinger Gesamtbevölkerung waren mit ihrem Erstwohnsitz gemeldet, 9,99 (10,23) Prozent mit einem Zweitwohnsitz.
Und: Es leben mehr Frauen als Männer in der Stadt, 54,15 Prozent der Bevölkerung sind weiblich, 45,85 Prozent männlich.

Fast 30 Prozent ist über 65 Jahre

Bei der Altersstruktur der Bad Kissinger Bürger haben sich die Zahlen nur sehr marginal verändert. Nach wie sind rund 29 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre. Ein sehr hoher Anteil, das bestätigt auch Thomas Hack: "Das ist relativ viel". Bundesweit hat die Bevölkerungsgruppe 65 und älter einen Anteil von 16,84 Prozent, Bad Kissingen hat heute schon fast das Doppelte. Dagegen: Der Ausländeranteil ist mit 4,64 Prozent relativ gering in der Saalestadt. Zum Vergleich: In Bayern liegt der Ausländeranteil bei 9,2 Prozent (aus 2011), in Deutschland bei 8,7 Prozent (2010).
Nicht nur in Bad Kissingen, sondern auch im übrigen Landkreis Bad Kissingen kann man sich auf eine stark abnehmende Bevölkerungszahl einrichten. Nach einer Prognose des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung wird bis 2029 die Landkreisbevölkerung bis zu 7,5 Prozent abnehmen (siehe Grafik dazu). Von dieser demographischen Entwicklung ist der gesamte nordbayerische Raum betroffen.

Mehr Sterbefälle als Geburten

Konsequent ist eine andere Zahl der Einwohnerstatistik, die aus dem Standesamt kommt: Es sterben in der Saalestadt mehr Menschen als geboren werden und die Zahl der Geburten ist im vergangenen Jahr wieder gesunken.Nach den Zahlen des Standesamtes wurden im Jahr 2012 insgesamt 305 (Vorjahr 336) Geburten registriert. Es waren 139 Buben und 166 Mädchen.
Da das Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen das einzige Haus im Landkreis mit einer Geburtshilfestation ist, werden hier Kinder geboren, deren Eltern aus dem gesamten Landkreis stammen. Von den 305 (336 - Vorjahreszahlen in Klammern) Geburten stammten die Eltern von 47 (55) Knaben und 44 (56)Mädchen aus Bad Kissingen, aus dem übrigen Landkreis waren es 92 (121) Knaben und 122 (104) Mädchen.
Das Standesamt hat des Weiteren für das vergangene Jahr 452 (Vorjahr 464) Sterbefälle gemeldet, 201 (209) Männer und 251 (255) Frauen. 279 (291) Sterbefälle wurden für Bad Kissingen gemeldet und 175 (173) für den restlichen Landkreis.

Mehr Ehen geschlossen

Im vergangenen Jahr wurden in der Kreisstadt 126 Ehen geschlossen (90 in 2011). Lebenspartnerschaften gehörten im Übrigen nicht dazu. Seit zwei Jahren ist in diesem Bereich in der Saalestadt "Funkstille". Im Jahr 2010 wurden vier Lebenspartnerschaften geschlossen, dreimal Mann/Mann und einmal Frau/Frau.