Viel Fantasie bewiesen die Teilnehmer des Schreib- und Lesewettbewerbs von KissP@d.
Am Welttag des Buches platzte die Bücherei wieder Mal aus allen Nähten. Kinder, Eltern, Omas und Opas, Lehrer, Bürgermeister und die Verantwortlichen von KissP@d hatten sich zur Präsentation der Ergebnisse des Wettbewerbs eingefunden. Eigentlich ist der Raum viel zu klein, aber wo sonst, als in einer Bücherei, könnten die "Schreibkunstwerke" der Schüler stimmungsvoller ausgezeichnet werden, und weil Montags die Bücherei für den Publikumsverkehr geschlossen ist, hat deren Leiterin Gabriele Reichert alles auf die Seite gerückt, um Platz zu schaffen für etliche Dutzend kleine und größere Personen. Die Kinder sitzen auf dem Boden, die Erwachsenen müssen stehen, aber selbst der Oberbürgermeister hat überhaupt kein Problem beim Sit-in mit den Kids.
Erziehungspartnerschaft
Zum 4. Mal veranstaltete KissP@d, der junge Verein der Familie, Kindergarten, Schule und Stadt in einer Art Erziehungspartnerschaft zusammenführt, einen Schreib- und Lesewettbewerb der 3., 4. und 5. Klassen aller Schularten in
Bad Kissingen. Der Verein wurde im 2011 mit Unterstützung des Kulturamts der Stadt ins Leben gerufen, setzt auf das Vermitteln von Werten, will Erziehende stärken, die Stadt als Gesundheitsstandort herausstellen und Sprech- und Lesekultur vermitteln.
Buchstabensuppe und Nobelpreis
Die Klasse 4c der Hennebergschule bringt - am Keyboard begleitet von Klassenlehrerin Gunhild Seitz - schon mal richtig Schwung in die Bude mit dem passenden Song von der "Buchstabensuppe".
Schulleiterin der Grundschule Burglauer, Carolin Arand, ist Projektbeauftragte und erklärt die Vorgaben des Wettbewerbs: Im Gegensatz zu früher themenbezogenen Arbeiten sollten diesmal die "Ergebnisse aus dem Deutschunterricht entstanden sein, und einen erzählenden Text beinhalten". Oberbürgermeister Kay Blankenburg hofft auf weitere Begabungen aus der Stadt, bringt launig Jack Steinberger ins Spiel: "Vielleicht haben wir ja auch mal einen Nobelpreisträger für Literatur aus Bad Kissingen".
Schwer auszumachen, wer am meisten strahlt, als der erste Preis für die 4. Klasse verkündet wird. Mama Tanja Sadowski, Siegerin Lara, von der Hennebergschule, die ihre Geschichte "Vom tollen Tag im Zoo von Leipzig" vorträgt oder gar Opa (und Bürgermeister) Thomas Leiner. Weitere Preisträger sind Lisa Nagel und Julia Brux. Dann bleibt Gabriel Umkehr von der Sinnbergschule ganz cool. Souverän, im Stil eines Moderators, trägt er seine Geschichte von der plötzlich zum Leben erwachten Legoschlange vor, mit der er den ersten Preis der 4. Klassen gewann. Auch Selina Grom und Leo Kleinhenz durften sich über Bücher, gestiftet von der Bücherei Schöningh, freuen.
Für "Das traurige Gespenst vom Zeltlager" durfte Nathalie Bauer von der 5. Klasse des Jack-Steinberger-Gymnasiums den ersten Preis in Empfang nehmen. Auch Sina Kiesel und Anna Albert wurden ausgezeichnet. Neben dem Schreibwettbewerb hatte der Verein über tausend Lesepässe für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren über die Kindergärten und Schulen verteilt. Abgestempelt durch drei Ausleihungen konnten sie in eine Lostrommel in der Stadtbücherei eingeworfen werden und eröffneten die Chance auf den Gewinn von Buchgutscheinen. Jule Wehner, Lina Trong und Lucie Emmert waren die glücklichen Gewinner, und dann durfte die 4c nochmal singen und demonstrieren, wo man überall lesen kann: Das Sofa war zu erkennen, auch das Bett wurde dargestellt und Schmunzeln allenthalben bei der Tür mit dem offenen Herzchen, die das "stille Örtchen" symbolisiert.
"Es hat Spaß gemacht, und es ist gut, dass es KissP@d gibt" sagen Tanja und Wienand Schäffer und nahmen Sängerin Noemi von der 4c mit nach Hause.