Der Ganztagsunterricht sorgt für Abwechslung

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Iris Storch in ihrer Klasse 1aG Fotos: Arkadius Guzy
Iris Storch in ihrer Klasse 1aG Fotos: Arkadius Guzy
Die Kinder haben auch die Möglichkeit, sich selbst zu beschäftigen.
Die Kinder haben auch die Möglichkeit, sich selbst zu beschäftigen.
 

Die Hammelburger Grundschule hat seit einem halben Jahr eine Ganztagsklasse. Doch das neue Angebot bietet nicht nur neue Möglichkeiten für die Schüler, es verlangt auch von der Rektorin und den Lehrern, im Alltag Neues dazu zu lernen.

Leoni gefällt das Spielen am Nachmittag, Carolie mag das leckere Essen - für die beiden Erstklässlerinnen besteht der Schulalltag nicht nur aus Lernen. Denn sie besuchen die gebundene Ganztagsklasse.

Grundschulrektorin Simone Albert ist überzeugt: "Die Ganztagsklasse bringt für die Schüler Vorteile." Die Kinder würden soziale Kompetenzen lernen. Das Mittagessen wird zum Beispiel genutzt, um ihnen Tischkultur beizubringen.

18 Schüler besuchen die gebundene Ganztagsklasse 1aG, viele davon aus der Kernstadt Hammelburg. Laut Albert sind es insbesondere Kinder von Alleinerziehenden oder aus Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind. Für sie biete die Ganztagsklasse eine Betreuung aus einer Hand.

Die Kinder sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr in der Schule. Der reguläre Unterricht wird auf Vor- und Nachmittag verteilt. Für die Ganztagsklasse stehen pro Woche zwölf Lehrerstunden extra zur Verfügung. Sie werden für den BA-Unterricht, das betreute Arbeiten, genutzt. In den BA-Stunden üben und wiederholen die Schüler den Lernstoff.

Sport, Musik und Kunst

Aber auch für Sport, Musik und Kunst ist Platz. "Die Rhythmisierung, die Abwechslung, ist wichtig", sagt Klassenlehrerin Iris Storch. Schließlich müssen es die Schüler bis zum Nachmittag in der Schule aushalten. Für die Angebote kooperiert die Grundschule mit externen Partnern wie dem TV/DJK.

Spielen und Erholungsphasen sind ebenfalls eingeplant. Dafür ist nach dem Mittagessen etwa eine Stunde Zeit. "Von den Eltern ist gewünscht, dass wir viel rausgehen", erklärt Andrea Merz. Sie übernimmt als externe Honorarkraft die Nachmittagsbetreuung. Merz erklärt: "Wir entscheiden nach Wetterlage." Sie geht mit den Kindern auf den Spielplatz oder in die Sporthalle und war mit den Erstklässlern im Winter auch schon mal am Haushügel rodeln.

Im kommenden Schuljahr wird es erneut eine Ganztagsklasse für Erstklässler geben. Die jetzige 1aG wird dann in der zweiten Jahrgangsstufe wohl ebenfalls als Ganztagsklasse fortgeführt. Von den 18 Schülern sind dafür bereits elf angemeldet. Minimum sind 13 Schüler. Die Anmeldefrist läuft noch bis Mitte April, weshalb Albert zuversichtlich ist, dass sich genügend Kinder finden. Die können jedes Schuljahr zwischen Regel- und Ganztagsangebot wechseln. Vor einer Anmeldung suchten viele Eltern aber zuerst das Gespräch mit der Schule.

Auch für die Schule eine Umstellung

Für die Grundschule selbst war das Ganztagsangebot auch eine Umstellung. "Wir mussten für das Schulleben umdenken", sagt die Rektorin. Neu sei nicht nur gewesen, dass jetzt auch am Nachmittag Lehrer und Schüler im Haus sind. Für die Ganztagsklasse werden mehr Lehrkräfte als sonst benötigt, eine Klassenleiterin reicht nicht aus. Die Lehrer müssten daher als Team zusammenarbeiten.

"Wir müssen auch andere Wege für den Unterricht finden", fügt Storch an. Offene Unterrichtsformen seien gefragt. Es geht wieder um die Abwechslung im Stundenplan. Storch wiederholt: "Die Rhythmisierung ist wichtig." Für die Kinder muss die Schule den ganzen Tag über interessant bleiben.