Die Diebacher bestimmen in einer Bürgerversammlung, wie der Dorfkern gestaltet werden soll. Es geht vor allem um die Zukunft von drei markanten Gebäuden.
Diebach hat nach Ansicht von Verena Mörsner gute Voraussetzungen für die Zukunft: Hammelburg ist nicht weit entfernt, es gibt einen Bahnhaltepunkt und einen Kindergarten. Besonders hat es Mörsner aber das Gebäudeensemble mit der Wehrkirche und dem gegenüberliegenden Pfarr- und Schulhaus angetan. Als Innenentwicklungsmanagerin des Landkreises will sie dem Ort helfen, seinen Charakter zu erhalten und zugleich eine neue Nutzung für leer stehende Gebäude zu finden.
Dabei sind zuerst die Diebacher selbst gefragt. Sie sollen in einer Bürgerversammlung darüber diskutieren, wie sie sich ihren Ortskern vorstellen. "Es geht um die Frage, was möchte man und was braucht man", erklärt Mörsner.
Die Überlegungen sollen sich vor allem auf das frühere Gebäude der Raiffeisenbank und seine Nachbarbauten sowie auf das Schul- und das Trips-Haus konzentrieren.
Stadtbaumeister Detlef Mohr hat erste Vorschläge ausgearbeitet, um zu zeigen, was gestalterisch denkbar ist. Für das Areal an der Bank sowie das Schul- und das Trips-Haus gibt es jeweils zwei grundsätzliche Varianten: Abriss und die Schaffung von Grünflächen mit Parkmöglichkeiten oder die zumindest teilweise Erhaltung der Bausubstanz. Für Letzteres will Mörsner Überzeugungsarbeit leisten: "Altes abzureißen, kann ich nicht so einfach akzeptieren." Mörsner warnt, dass freie Plätze im Ort auch zu toten Flächen werden können.
Ein gutes Beispiel für die Nutzung eines alten Gebäudes ist für sie das Heimatspielhaus in Münnerstadt.
Die Einwohner können aber trotz der ersten Ideen frei darüber diskutieren, was ihnen wichtig ist. Denn wie Bürgermeister Ernst Stross (SPD) sagt: "Die Bürger müssen dahinter stehen." Um Missverständnissen vorzubeugen: Bei der Versammlung geht es nicht um den Ausbau der Ortsdurchfahrt an sich, wie der Bürgermeister betont. Auch wenn die Leerstände für ihn mit der Lage an der Straße zusammenhängen, denn die Häuser stehen ohne richtigen Gehweg direkt an der Fahrbahn. Stross spricht von Ruinen, die an der Ortsdurchfahrt stehen und das Dorfbild optisch beeinträchtigen.